Die schönsten Fotospots im Südwesten der USA

Beeindruckende Highways entlang der Steilküste oder durch die endlose Weite der Wüste. Das leuchtende Orange mächtiger Felsformationen, pulsierende Metropolen, tiefe Urwälder… der Westen der USA bietet eine ungeheure Vielfalt für jeden Fotoenthusiasten.

Wir sind 10 Wochen durch den Westen der USA getourt. Von Mexiko bis Kanada, vom Yellowstone Nationalpark im Norden über klirrende Kälte im Schnee und sengende Hitze in der Wüste bis zu den atemberaubenden Canyons im Süden.

Wir möchten dir 9 Orte außerhalb der großen Städte vorstellen, die du auf deiner Rundreise durch den Südwesten der USA unbedingt besuchen solltest. Alle diese Spots garantieren großartige Fotos, die deine Reise für immer unvergesslich machen werden.

Wilde Mustangs und schroffe Küsten: Ein Roadtrip durch den Westen der USA

9 Orte im Südwesten der USA, die du als Fotograf gesehen haben musst

1. Highway 1/Big Sur

Wenn du von San Francisco nach Los Angeles (oder andersrum) fährst, fahre unbedingt auf dem Highway 1 direkt an der Küste lang. Diese Strecke ist etwas länger als die Tour über die 101, beeindruckt aber nach jeder Kurve durch neue atemberaubende Aussichten über den Pazifik und die Küste.

Der schönste Abschnitt der kalifornischen Küste, der etwa 100 km lange Big Sur, befindet sich direkt auf dieser Route. Im Hinterland ragen steile Berge empor,  an der Pazifik-Küste findest du einsame Sandstrände und malerische Steilküsten.

Es lohnt sich, für den Highway 1 mehrere Tage einzuplanen. Bleib immer wieder stehen und genieße die Aussicht und die faszinierende Landschaft, halte Ausschau nach Seelöwen und Walen, ziehe die Schuhe aus und laufe an den einsamen Stränden durch die Wellen.

Ob Wasserfälle, alte Brücken (auch die Golden Gate Bridge ist Teil dieser Straße), Küstenstädtchen, raue Klippen, kalifornische Strände – tolle Fotospots gibt es am Highway 1 zu viele, um sie aufzuzählen. Unser bester Tipp ist daher, wie bei allen Roadtrips  nicht zu viel zu planen und die Strecke und das Neue einfach zu genießen. Du wirst nichts verpassen!

Wie du einen unvergesslichen Roadtrip planst

 2. Antelope Canyon

Gar nicht so bekannt, aber DER Spot zum Fotografieren ist der Antelope Canyon. Er befindet sich am Lake Powell bei Page in Arizona und teilt sich in den Lower und den Upper Antelope Canyon. Beide Canyons können nur im Rahmen einer Führung der Navajo-Indianer besucht werden.

Besonders lohnt sich eine Besichtigung in der Mittagszeit, da hier die Sonne senkrecht am Himmel steht und beeindruckende Light Beams durch die Löcher im Canyon fallen. In der Mittagszeit sind die Führungen allerdings auch recht beliebt und der Canyon überlaufener als zu den anderen Zeiten.

Im Antelope Canyon kannst du auch spezielle Foto-Führungen buchen, die dir mehr Zeit zum Fotografieren geben. Nimm unbedingt ein Stativ mit und setz dich vorher mit den richtigen Einstellungen deiner Kamera auseinander! Das Licht im Canyon ist recht schwierig und die Bedingungen zum Fotografieren anspruchsvoll.

Der Upper Antelope Canyon ist einfacher erreichbar, in den Lower Canyon musst du durch eine Spalte hinabklettern.

Die außergewöhnlichen Formen und Farben des Canyons sind absolut einmalig und atemberaubend. Leider ist die Führung gefühlt viel zu kurz, um alles fotografisch so festzuhalten, dass es den wirklichen Eindrücken auch gerecht wird. Durch den ständigen Wechsel des Lichteinfalls ändern sich auch die Farben ständig. Der Sandstein erscheint mal weich und in pastelligem blau-rosa, dann wieder in einem stark leuchtenden Rot oder Orange.

Oft möchten wir einfach nur stehenbleiben und über dieses bizarre Wunder der Natur staunen, das uns alle paar Sekunden mit in eine andere Welt nimmt, die so gar nicht unsere zu sein scheint.

Die Fototour im Antelope Canyon ist mit über 100 $ mittlerweile recht teuer. Eine günstigere Alternative ist der Besuch des nahegelegenen Canyon X. Dieser ist noch kaum bekannt und soll fast ebenso beeindruckend sein. Auf unserer nächsten Tour in die USA werden wir hier definitiv mal vorbeischauen!

Ergänzung 2018: Mittlerweile ist der Antelope Canyon wegen seiner Schönheit extrem überlaufen. Der Canyon X ist eine wirklich fantastische Alternative. Schau dir unbedingt unseren Artikel hierzu an!

Der USA-Geheimtipp: Canyon X

3. Yosemite Nationalpark

Der Yosemite Nationalpark ist für Viele das Highlight unter den Nationalparks der USA.
Eindrucksvolle graue Gipfel thronen hier über mächtigen Wäldern, Wasserfälle rauschen tosend von den Klippen.

Die Schönheit des Yosemite Nationalparks ist schier endlos. Auch fernab der berühmtesten und vielfotografierten Granitfelsen El Capitan und Half Dome bietet die Natur dir hier an jeder Ecke ursprüngliche Landschaften und herrliche Fotomotive.

Bewege dich ruhig abseits der gerade in der Hochsaison oft überlaufenen Pfade zu den großen Sehenswürdigkeiten. Die Schönheit des Yosemites wird dich in ihren Bann ziehen!

4. Zion Nationalpark

Der Zion Nationalpark in Utah ist für mich der wohl schönste Nationalpark der USA. Gerade im Herbst lohnt sich ein Besuch hier unbedingt. Die gelb gefärbten Blätter bilden einen atemberaubenden Kontrast zu den rotbraunen Felswänden des Parks. Bei klarem Himmel scheint hier alles um dich herum zu leuchten. Der Park ist ein Traum für jeden Naturliebhaber, Wanderer und Fotografen.

Immer wieder überrascht der Zion Nationalpark mit beeindruckenden Aussichten und einzigartiger Natur. Hier kannst du stundenlang und in allen Schwierigkeitsgraden wandern oder einfach nur faul inmitten der Natur entspannen.

Zum Fotografieren ist der Zion Nationalpark mit seinen leuchtenden Farben und schroffen Felswänden ein Eldorado. Nimm dir mindestens einen ganzen Tag Zeit, um den Park zu erkunden!

5. Grand Canyon Nationalpark

Eines der größten Naturwunder unserer Erde darf auf dieser Liste natürlich nicht fehlen: Der Grand Canyon.
Die bis zu 1800 m tiefen und 6-30 km breiten Schluchten des Colorado Plateaus bieten gigantische Anblicke, die du niemals vergessen wirst.

Leider ist unser Auge kaum in der Lage dazu, die wahre Größe und Tiefe des Canyons von oben zu erfassen. Erwäge deswegen auf jeden Fall eine Hubschraubertour in den Canyon hinein – ein einmaliges Erlebnis! Wenn dein Budget knapper ist, sind auch Wanderungen eine tolle Möglichkeit, die Mächtigkeit dieser einzigartigen Landschaft zu erkunden.

Gerade in der tiefstehenden Sonne ist das Farbenspiel des Grand Canyons atemberaubend. Plane deswegen eine Übernachtung ein, um auch im Sonnenaufgang oder -untergang fotografieren zu können.

Laufe nicht nur im Touristenpulk, sondern setze dich auch bewusst ab, um die Schönheit und Einzigartigkeit dieser Natur zu genießen. Schaue dir die Welt an, die vor dir liegt, halte Ausschau nach Steinadlern und freue dich, dass du hier bist. Der Grand Canyon ist einer der Orte, an den du immer wieder zurückkehren willst.

6. Bryce Canyon Nationalpark

Bizarre Felspyramiden, die wie Stacheln wirken, sind das Markenzeichen des Bryce Canyon. Am halbrunden Kessel des Canyons blickst du auf eine versteinerte Märchenlandschaft, die nicht von dieser Welt zu stammen scheint. Die Säulen leuchten je nach Sonnenstand in Pastellfarben, braun, gelb, orange oder rot.

Nachmittags liegt der Canyon im Schatten, willst du fotografieren, solltest du deswegen schon morgens in den Park fahren. Den atemberaubendsten Sonnenaufgang erlebst du am Sunrise Point oder auch am Bryce Point, den wohl schönsten Blick über den Kessel hast du am Inspiration Point.

Auch am Bryce Canyon solltest du eine Wanderung machen, um die gigantische Schönheit dieses Fleckchens der Erde so nah und eindrucksvoll wie möglich zu erleben.

7. Arches Nationalpark

Die roten Felsbögen des Arches Nationalpark sind gigantisch. Besonders in der Morgen- oder Abendsonne bieten sie beeindruckende Fotomotive. Ein ganz besonderer Tipp ist es, hier nachts zu fotografieren. Wenn die Milchstraße gut sichtbar ist und die steinernen Bögen sich Richtung des klaren Himmels strecken, wirkt die ganze Szenerie verzaubert. Du fühlst dich wie auf einem anderen Planeten und entdeckst das überwältigende Gefühl, gegen die Ewigkeit klein und bedeutungslos zu sein.

Aber auch tagsüber bieten die Bögen sensationelle und einmalige Motive. Die vielen Wanderwege führen auf verschiedenen Routen durch die Wunderwelt der mehr als 2000 Arches. Der größte von ihnen ist der Landscape-Arch mit einer 93 m langen Öffnung. Die Einzigartigkeit dieser Landschaft ist auch für den Nicht-Fotografen ein faszinierendes und unvergessliches Erlebnis.

8.  Joshua Tree Nationalpark

Wundersame Bäume haben diesem Nationalpark seinen Namen gegeben. Ihr Wuchs in der schroffen und teils bizarren Felslandschaft ist einmalig und wunderschön anzusehen. Neben den Joshua Trees findest du hier noch 700 weitere Pflanzenarten – und das mitten in der Wüste!

Die Wanderwege sind hier weniger ausgebaut als in den anderen Nationalparks der USA. Dafür kommen Kletterer in der rauen Granitwelt auf Routen jeder Schwierigkeitsstufe voll auf ihre Kosten.

Wie alle Nationalparks wirkt auch der Joshua Tree Park in der tiefstehenden Sonne und der Dämmerung besonders faszinierend. Ein Besuch hier lässt sich auf der Strecke von Los Angeles nach Las Vegas perfekt einschieben. Übrigens sind im Joshua Tree Nationalpark einige unserer schönsten Milchstraßenfotos entstanden!

USA Westen Fotografieren

9. The Wave

The Wave ist der einzige hier gelistete Ort, in dem wir noch nicht selbst waren. Der Grund dafür ist, dass hier jeden Tag nur 20 Besucher Zutritt erhalten. 10 dieser Permits werden vier Monate vorher online verlost, die anderen vergibt die Paria Ranger Station morgens an 10 der glücklichen Reisenden, die sich vor Ort beworben haben. Da sich über 1000 Personen am Tag für den Zugang zu The Wave bewerben, ist die Chance, diesen Ort persönlich sehen zu können, leider sehr klein.

The Wave liegt im Norden Arizonas und ist nur durch eine Wanderung zu erreichen. Gehörst du zu den glücklichen Gewinnern eines Permits, erwartet dich hier eine skurrile wellenförmige Landschaft aus Sandstein. Weich, anmutig und leuchtend schwingen sich die außergewöhnlichen Felsformationen über die Erde.

Erst gegen Mittag erleuchten die Sonnenstrahlen auch die inneren Gebiete der Welle und lässt die gestreiften Sandstein in den grandiosen Farben leuchten. Ausnahmsweise ist die beste Fotozeit hier also tatsächlich die Mittagssonne! Später am Abend legen sich dunkle Schatten über das Gebiet, großartig für dramatische Fotos.

Solltest du die Chance haben, lass dir The Wave nicht entgehen und nutze die Möglichkeit für Fotos, die du so nirgendwo sonst auf der Welt machen kannst.

The Wave Arizona Fotografieren

Extra-Tipp:

Die App fürs Fotografieren in den Nationalparks der USA

Wenn du in den Nationalparks der USA fotografieren willst, schau dir die kostenlose App National Parks by National Geographic an.
Sie bietet dir einen interaktiven Guide zu den 25 beliebtesten Nationalparks der USA. Neben Informationen zu Routen, Sehenswürdigkeiten, Wetter etc. findest du hier auch großartige Fototipps. Die App zeigt dir die besten Locations und Motive aller Parks. Willst du die Tipps der Profi-Fotografen der National Geographic freischalten, kostet dich das 2,29 € pro Park.

Hast du bereits Orte auf unserer Liste besucht? Was ist für dich der schönste Nationalpark im Südwesten der USA? Hattest du gar das riesige Glück, The Wave zu besuchen? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!

Diese USA-Artikel solltest du unbedingt auch lesen – und schau dir unser Roadtrip-Video im ersten Artikel an!

Wilde Mustangs und schroffe Küsten: Ein Roadtrip durch den wilden Westen der USA (mit Video!)
Wilde Mustangs und schroffe Küsten II: Ein Roadtrip durch Kalifornien
Der USA-Geheimtipp: Canyon X

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Autor

Ich bin Sina, Mitbegründerin von Lichter der Welt, Fotografin und leidenschaftliche Weltenbummlerin. Ich liebe Natur, Freiheit, die Sonne auf meinem Gesicht und den Wind in meinen Haaren. Schon als Kind saß ich fasziniert vor dem Globus und malte mir aus, die Weite dieser Welt zu entdecken. Heute lebe ich diesen Traum und sammle Tipps, Inspirationen und Erfahrungen für dich!

5 Kommentare

  1. Hello Sina,

    Great blog! I’m a Native Arizonan and all of these places you mentioned I find quite magical indeed.

    I hope you can understand English, otherwise I will have to re-write this comment in German (my not-so-perfect German). Anyways, my name is Kirsten. I own a travel consulting company — Trail Blazing LLC — with my fiance Thomas, he is German. We design customized itineraries for Europeans traveling to the Southwest. Check out our website and perhaps we can create a partnership in the future!

    http://www.trailblazingsouthwest.com
    IG: @trailblazingsouthwest

    Look forward to hearing back from you.

    Kind Regards,

    Kirsten

  2. Hey Sina,
    die empfohlene App von National Geographic gibt es nicht mehr. Habt ihr einen Tipp für eine Alternative?

    Lieben Gruß
    Sarah

    • Sina Antworten

      Hey Sarah,

      ui, vielen Dank für den Hinweis, das haben wir noch gar nicht gemerkt! Echt schade, dass es die nicht mehr gibt 🙁

      Wir haben noch keine andere App probiert, im App Store findet man allerdings einige kostenlose, wenn man “National Parks” als Suchbegriff eingibt. Vielleicht ist da das Passende für dich dabei?

      Liebe Grüße
      Sina

  3. Ich will gleich sofort wieder los, wenn ich eure Fotos hier betrachte… Wir waren ja im April 2016 auch in den USA, haben Bryce, Zion, Arches und Grand Canyon mitgenommen und wollen definitiv nochmal hin, dann gerne auch weiter (Yosemite, Yellowstone). Die App ist ein toller Tip, die kannte ich noch nicht, vielen Dank dafuer!

    • Sina Antworten

      Liebe Ann-Sophie,
      mir geht es auch absolut genauso, ich kann nicht genug kriegen von diesen grandiosen Landschaften! Yosemite und Yellowstone lohnen sich beide auch absolut, die Natur ist einfach gigantisch! Was uns auch noch sehr begeistert hat, aber ja auch etwas weiter “ab vom Schuss” liegt, ist Monument Valley und natürlich auch die Redwoods.

      Ich hoffe du hast bald wieder die Möglichkeit, hinzufliegen. Wir brennen schon total darauf!

      Ganz liebe Grüße!

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