Ein Helgoland Urlaub reizt dich genau so wie uns? Dann bist du hier genau richtig! Die kleine Insel in der Nordsee hat mit ihrem einzigartigen Charme sowohl für Tagestouristen als auch für Übernachtungsgäste jede Menge zu bieten: Viel Natur mit besonderen Tierarten, schöne Bademöglichkeiten an weißen Sandstränden, maritimes Flair und interessante historische Anlagen. Egal, ob du zum ersten Mal nach Helgoland reist oder bereits Fan der Insel bist – lass dich inspirieren und entdecke, was Helgoland so besonders macht: für einen unvergesslichen Inselurlaub mitten in der Nordsee.
In diesem Beitrag
Helgoland – Deutschlands einzige Hochseeinsel?
Helgoland liegt etwa 50 Kilometer vor dem Festland in der deutschen Nordsee und wird oft als einzige Hochseeinsel Deutschlands bezeichnet. Streng genommen ist sie das aber weder rechtlich noch geographisch und so ist „Hochseeinsel Helgoland“ eher ein Marketing-Gag. Nichtsdestotrotz liegt Helgoland weiter draußen als die anderen deutschen Nordseeinseln (wie etwa das benachbarte Sylt), und so ist schon die Schiffsanreise nach Helgoland ein besonderes Erlebnis und ein schöner Start in den Urlaub.
Auf Helgoland gibt es weder Autos noch Fahrräder, aber die brauchst du auf der nur etwa 1 Quadratkilometer kleinen Insel auch nicht: Alles lässt sich ideal zu Fuß erreichen. Zu Helgoland gehört neben der Hauptinsel noch die 0,7 Quadratkilometer große Nachbarinsel „Düne“, welche mit einem kleinen Taxiboot in wenigen Minuten erreicht werden kann.

Während die Düne mit schönen Badestränden aufwartet, ist die Hauptinsel Helgolands bekannt für seine roten Sandsteinklippen, die etwa 50 Meter steil ins Meer hin abfallen und auf denen in den Sommermonaten unzählige, teils seltene Zugvögel brüten. Hier im sogenannten Oberland ist Helgoland nur teilweise bebaut und eine große Wiesenfläche ermöglicht wunderschöne Blicke in alle Richtungen und ein besonderes Naturerlebnis. In Helgolands Unterland hingegen befinden sich die Häfen und der Hauptteil des Ortes sowie die meisten touristischen Einrichtungen, Unterkünfte und Restaurants.
Wahrzeichen Helgolands ist die „Lange Anna“, ein 47 Meter hoher Brandungsfelsen im Nordosten der Insel. Die Lange Anna ragt steil aus dem Meer empor und ist Brutgebiet vieler Seevögel. Besonders zum Sonnenuntergang ist der Felsen ein hübsches Fotomotiv!

Anreise nach Helgoland
Helgoland erreichst du ausschließlich mit der Fähre (günstigste Option), dem schnelleren und nur etwas teureren Katamaran oder mit einem kleinen Flugzeug. Im Folgenden zeigen wir dir alle Möglichkeiten auf, wie du nach Helgoland anreisen kannst.
Schiffsverbindungen nach Helgoland
Die günstigste Anreise: Ganzjährig nach Helgoland mit der MS Helgoland
Im Winter ist die Entscheidung der Anreise nach Helgoland einfach: Nur ein einziges Schiff fährt zwischen Anfang November und Ende März Helgoland an: Die MS Helgoland der Reederei Cassen Eils mit Abfahrt in Cuxhaven. Diese LNG-betriebene, barrierefreie Fähre fährt ganzjährig und erreicht Helgoland von Cuxhaven aus in 2,5 Stunden. Die Preise beginnen ab 64,00 € für eine Tagesfahrt.
Hier findest du alle Infos zur MS Helgoland und die Fahrpläne: Reederei Cassen Eils – Fahrpläne

Schneller nach Helgoland mit dem Katamaran
In der Saison zwischen April und Oktober empfehlen wir dir die Anreise mit dem Katamaran, der dich deutlich schneller nach Helgoland bringt als die Fähre und nur etwas teurer ist. Von Cuxhaven aus fährt der Katamaran Halunder Jet der Reederei FRS in nur etwas über einer Stunde nach Helgoland, die Nordlicht I der Reederei Cassen Eils braucht 75 Minuten. Auch die Anreise aus weiteren Städten wie Hamburg ist mit den Katamaranen möglich. Mit dieser Art der Anreise hast du einen längeren Aufenthalt auf der Insel, weswegen wir die Katamaran-Anreise besonders für Tagestouristen sehr empfehlen. Die Preise beginnen ab 74,00 € für eine Tagesfahrt.
Sowohl die Fähre als auch die Katamarane bietet Gepäckservice an, der dein Gepäck direkt vom Schiff zur Unterkunft bringt und dort auch wieder abholt. Das ist besonders wegen der späten Check- In-Zeit und frühen Check-Out-Zeit ein super Service, da du dein Gepäck so nicht auf der Insel mit herumschleppen musst.
Tipp: Es ist zumindest in der Saison ratsam, die Anreise nach Helgoland frühzeitig zu buchen und die Buchung online oder telefonisch vorzunehmen. Zwar werden auch Tickets direkt am Hafen verkauft, aber auf deren Verfügbarkeit solltest du dich nicht unbedingt verlassen.

Parken am Hafen
Keine Sorge, an den Häfen kannst du dein Auto sicher parken. In Cuxhaven kosten sowohl Parkplatz als auch Parkhaus direkt am Hafen 10,00€ € pro Tag.
Alles auf einen Blick? Den Fahrplan der Schiffe nach Helgoland findest du hier zum Download: An- und Abreisemöglichkeiten
Mit dem Flugzeug nach Helgoland
Ja, Helgoland hat auch einen – zugegebenermaßen sehr kleinen – Flughafen. Die Anreise mit dem Flugzeug ist die schnellste Möglichkeit, nach Helgoland zu gelangen, natürlich auch die teuerste und für viele sicher die schönste.
Die Linienflüge nach Helgoland sind zwischen Ende April und Ende September buchbar und werden vom OFD (Ostfriesischer Flugdienst) durchgeführt. Sie starten ab Heide/Büsum oder Nordholz/Spieka. Der Preis liegt bei 155,00 € für den einfachen Weg.
Alle Infos und die Online-Buchung findest du hier: Flieg OFD
Auch Privatflüge kannst du nach Helgoland chartern. Gerade wenn ihr mit mehreren Personen anreist, kann sich das finanziell lohnen. Informiere dich dazu direkt bei deinem örtlichen Sportflughafen!
Mehr Infos zur Fluganreise nach Helgoland, auch für Selbstflieger, findest du beim Flughafen Helgoland: Fluganreise und Flugangebote
Tagestour oder Helgoland-Urlaub?
Helgoland ist sowohl bei Tagestouristen als auch bei Wochenendreisenden beliebt und eignet sich auch gut für einen längeren Urlaub.
Wenn du in Norddeutschland wohnst, kann sich zum ersten Erkunden eine Tagestour nach Helgoland anbieten. Hier bist du etwa vier bis fünf Stunden auf der Insel und sparst dir die Übernachtung. Reist du von weiter an, empfehlen wir aber einen Aufenthalt von zwei bis drei Tagen, der auf Helgoland garantiert nicht langweilig wird.
Tagestour nach Helgoland
In vier bis fünf Stunden kannst du die Hauptinsel oder die Düne gut erkunden – aber nicht beide Inseln. Der Zeitraum reicht zum Beispiel gut aus, um den drei Kilometer langen Klippenrundweg um das Helgoländer Oberland zu gehen, die Vögel zu beobachten und die Lange Anna zu sehen. Anschließend kannst du ein Fischbrötchen am Hafen genießen und noch zollfrei einkaufen – ein ziemlich idealer Tag!

Längerer Urlaub auf Helgoland
Möchtest du Helgoland intensiver erleben und beide Inseln erkunden, empfehlen wir mindestens 1-2 Übernachtungen auf der Insel. So lohnt sich die Fähranfahrt eher, außerdem sind vormittags und nach 16 oder 17 Uhr, wenn die Fähren weg sind, deutlich weniger Menschen auf der Insel. Gerade in der Hochsaison ist das ein toller Vorteil! Bleibst du mehrere Tage auf Helgoland, hast du Zeit zum Baden auf der Düne, kannst die Bunkertour machen und ausgiebig Robben und Vögel fotografieren. Besonders wenn du fotografierst, solltest du länger auf Helgoland bleiben, denn das lohnt sich so richtig nur abends und morgens im wunderschönen Licht, wenn du als Tagestourist nicht auf der Insel sein kannst.

Die beste Reisezeit
Die beste Reisezeit für Helgoland hängt ganz davon ab, was du auf der Insel erleben möchtest. Jede Jahreszeit hat auf Helgoland ihren eigenen Reiz – von sommerlicher Lebendigkeit bis hin zu einsamen Wintertagen mit weichem Licht. Hier findest du einen Überblick über die Besonderheiten der Jahreszeiten und als Bonus wertvolle Tipps für Fotografie-Begeisterte.
Frühling auf Helgoland (März – Mai): Naturerwachen und erste Vogelschwärme
Im Frühling kehrt das Leben auf die Insel zurück. Die Temperaturen steigen langsam, die Tage werden länger, und erste Seevögel beginnen mit der Balz. Besonders spannend ist ab April der Beginn der Brutsaison der wunderschönen Basstölpel am Lummenfelsen, einem der spektakulärsten Vogelfelsen Europas.
Tipp: Im Mai ist Helgoland besonders unter der Woche noch sehr leer und du hast hier fast deine Ruhe. Abends und morgens waren wir oftmals komplett allein! Stell dich aber auf kühle Temperaturen (oft bei Sonne!) ein!

Sommer auf Helgoland (Juni – August): Hochsaison mit langen Tagen
Im Sommer zeigt sich Helgoland von seiner lebendigsten Seite. Cafés und Restaurants haben länger geöffnet und es gibt deutlich mehr Urlauber auf der Insel als im Frühjahr. Die Düne lädt zum Baden ein, und das milde Seeklima sorgt für angenehme Temperaturen ohne extreme Hitze.
Highlight: Juni ist die Zeit des „Lummensprungs“ auf Helgoland, wenn die noch flugunfähigen jungen Trottellummen aus 40 bis 50 Metern Hohe in die Nordsee springen, um ihren Eltern auf die hohe See zu folgen. Ein besonderes Ereignis!
Contra: Gerade an Wochenenden wird es tagsüber in der Hochsaison recht voll auf Helgoland. Wenn du den Massen aus dem Weg gehen willst, komm also möglichst unter der Woche oder übernachte auf der Insel – wenn die Tagestouristen ab 16 Uhr die Insel verlassen, ist es deutlich ruhiger.

Herbst auf Helgoland (September – November): Farben, Stille und Vogelzug
Der Herbst bringt Ruhe auf die Insel. Die meisten Touristen sind abgereist, die Stimmung wird melancholisch – und die Natur bereitet sich auf den Winter vor. Viele Zugvögelarten rasten im Herbst auf Helgoland, und mit etwas Glück lassen sich seltene Arten beobachten. Die Lieblingszeit der Ornithologen!
Highlight: Ab November werden auf der Helgoländer Düne die Robbenbabys geboren – das solltest du nicht verpassen!

Winter (Dezember – Februar) auf Helgoland: Einsamkeit und Robbenbabys
Helgoland im Winter ist ein Geheimtipp. Viele Unterkünfte und Restaurants sind jetzt geschlossen, aber für Naturfans und Fotografen lohnt sich der Besuch der Insel auch im Winter: Auf der Düne werden jedes Jahr zwischen November und Januar die Robbenbabys geboren – ein seltenes Erlebnis in Deutschland.

Übernachten auf Helgoland
Wenn du mehr als einen Tag auf Helgoland verbringen möchtest, findet auf der Insel eine gute Auswahl an Unterkünften – von einfachen Gästezimmern bis hin zu komfortablen Hotels mit Meerblick. Alle Unterkünfte auf der Insel kannst du bequem zu Fuß erreichen.
Generell wirst du Unterkünfte auf der Hauptinsel im Oberland, im Unterland und außerdem auch Unterkünfte auf der Düne finden. Am meisten Infrastruktur (Restaurants, Supermarkt etc.) findest du im Unterland der Hauptinsel, weswegen wir dies für Aufenthalte auf Helgoland bevorzugen. Suchst du Ruhe, bietet sich ein Aufenthalt auf der Düne an, die nur von sehr wenigen Tagestouristen besucht wird.
Während du auf der Düne neben einem Campingplatz und „Übernachtungsstrandkörben“ Bungalows findest, in denen du übernachten kannst, bietet die Hauptinsel einige Hotels sowie Apartments an.
Die Preise für Unterkünfte auf Helgoland variieren je nach Saison und Wochentag. Im Mai haben wir für ein gutes Apartment im Unterland etwa 100€ gezahlt – ohne Frühstück. Wir empfehlen jedoch, das Frühstück dazuzubuchen, da vormittags die Cafés auf der Insel geschlossen haben. Unterkünfte mit Meerblick sind deutlich teurer. Spielt das für dich keine Rolle, sind besonders die Hotels und Apartments direkt am Hafen „in erster Reihe“ zu empfehlen, die einen schönen Blick über die Promenade und das Meer bieten und fast alle einen Balkon haben.

Insbesondere für die Wochenenden, in der Saison und während der Sommerferien ist eine frühzeitige Buchung der Unterkünfte auf Helgoland sehr zu empfehlen, da die Nachfrage hoch und das Angebot eher begrenzt ist. Im Winter beachte, dass viele Unterkünfte zu dieser Zeit geschlossen sind, also solltest du dich auch hier möglichst früh informieren.
Eine Übersicht über die Unterkünfte auf Helgoland findest du zum Beispiel hier: Unterkünfte auf der Insel
Was mache ich mit dem Gepäck?
Check In ist auf Helgoland in der Regel ab 15 Uhr, was etwas umständlich sein kann, da man bereits vormittags auf der Insel ankommt. Ein guter Tipp ist es, das Gepäck direkt von der Reederei ins Hotel bringen (und bei Abreise dort auch wieder abholen) zu lassen. So hast du die Hände frei, kümmerst dich um nichts und kannst den Urlaub von Anfang an genießen. Dieser Gepäck-Service ist erstaunlich günstig, unsere Reederei FRS bot ihn uns für 6€ an.
Übersicht der Unterkunftsarten auf Helgoland
Unterkunftstyp | Vorteile | Nachteile |
Hotel | – Komfortable Ausstattung – Oft zentrale Lage – Frühstück oft möglich | – Teurer als andere Optionen – Weniger Privatsphäre |
Pension/Gästehaus | – Familiäre Atmosphäre – Günstiger als Hotels – Persönlicher Service | – Weniger Annehmlichkeiten – Begrenzte Verfügbarkeit |
Ferienwohnung/-haus | – Selbstverpflegung möglich – Ideal für Familien – Mehr Platz | – Kein täglicher Service – Oft Mindestaufenthalt erforderlich |
Bungalows (Düne) | – Naturverbundenheit – Nähe zu Stränden – Ruhe und Abgeschiedenheit | – Abhängig von Fährverbindungen – Eingeschränkte Einkaufsmöglichkeiten |
Campingplatz (Düne) | – Günstigste Option – Direkt in der Natur – Flexibel | – Wetterabhängig – Weniger Komfort |

Sehenswürdigkeiten, Aktivitäten und Erlebnisse
Helgoland ist klein – aber die Insel steckt voller Naturwunder, Geschichte und besonderer Erlebnisse. Ob du nur einen Tag bleibst oder einen längeren Urlaub auf Helgoland verbringst, diese Highlights und Aktivitäten werden dir gefallen:
Ein Muss: Der Klippenrandweg
Der Klippenrandweg ist ein 3 Kilometer langer Rundweg um Helgolands Oberland: Der schönste Spaziergang Helgolands! Wir empfehlen ihn für jeden Helgoland-Urlauber, auch für Tagestouristen. Vom Klippenrandweg aus hast du fantastische Blicke über die roten Klippen der Insel und das Meer. Außerdem führt dich der Weg an vielen besonderen Spots Helgolands vorbei, etwa an der Langen Anna und dem Lummenfelsen (siehe nächste Punkte). Auch wenn du nicht gut zu Fuß bist, ist der Klippenrandweg für dich geeignet: Vom Unterland aus kannst du mit einem Fahrstuhl ins Oberland fahren. Der Weg selbst ist treppenfrei und es gibt immer wieder Sitzgelegenheiten mit toller Aussicht. Auch für Rollstuhlfahrer ist der Weg geeignet.

Helgolands Sehenswürdigkeit Nummer 1: Die Lange Anna
Die imposante rote Felsnadel, 47 Meter hoch, ist das bekannteste Fotomotiv der Insel. Sie liegt an der Nordwestspitze des Oberlands und ist über den Klippenrandweg erreichbar. Besonders in den späten Abendstunden ist das Licht hier spektakulär – ein Traum für Fotografen. Die Lange Anna liegt außerdem direkt neben dem Lummenfelsen (siehe nächster Punkt).

Für Tierliebhaber und Fotografen: Der Lummenfelsen
Der Lummenfelsen ist nach den hier brütenden Trottellummen benannt und eines der kleinsten Naturschutzgebiete Deutschlands. Auf diesem dicht besiedelten Vogelfelsen (bis zu 10.000 Brutpaare!) brüten in den Frühsommermonaten nicht nur Trottellummen, sondern auch die fotogenen Basstölpel und die seltenen Tordalken. Für Fotografen und Vogelliebhaber ist der Lummenfelsen ein Muss – insbesondere in den Randstunden des Tages, wenn das Licht hier super schön fällt. Aber auch alle anderen Helgoland-Urlauber werden bei einem Spaziergang über dem Klippenrandweg zumindest mal kurz bei den Vögeln anhalten wollen, von denen fünf Arten (Trottellummen, Dreizehenmöwen, Basstölpel, Eissturmvögel und Tordalke) sonst in Deutschlands nirgendwo vorkommen.
Tipp: Ende Juni ist Hochsaison am Lummenfelsen. Zur Zeit des „Lummensprungs“ stürzen sich die jungen, noch flugunfähigen Trottellummen die hohen Felsklippen hinunter, um ihren Eltern aufs offene Meer zu folgen. Ein besonderes, einmaliges Naturspektakel!



Sandstrände auf der Nebeninsel: Die Helgoländer Düne
Helgolands Nebeninsel Düne ist mit der Dünenfähre in fünf Minuten zu erreichen. Ein Ausflug hier hin ist für Tagestouristen zeitlich etwas knapp (es sei denn, du fährst nur hier her!), wenn du zwei oder mehr Tage bleibst, lohnt er sich aber absolut. Im Gegensatz zur Hauptinsel bietet die Düne schöne lange Sandstrände. Zum Baden beliebt ist der Südstrand mit seinem ruhigen Meer, den Strandkörben und dem Bilderbuch-Leuchtturm. Der Nordstrand ist rauer und eignet sich gut zum Spazierengehen.
An den Stränden der Düne wohnen mehrere Kegelrobben- und Seehundkolonien, die sich hier ausruhen. Ihnen darfst du dich respektvoll auf 30 Meter nähern.



Bunkerführungen: Ein Einblick in Helgolands Geschichte
Wegen seiner strategisch wichtigen Lage war Helgoland immer wieder umkämpft. Die Insel hat eine bewegte kriegerische Geschichte – besonders im Zweiten Weltkrieg. Bei einer geführten Bunker-Tour (1,5h) kannst du die unterirdischen Gänge aus der Kriegszeit erkunden und Details über die Bombardierung und den Wiederaufbau der Insel erfahren. Die Stollen im Unterland sind außerdem seit einiger Zeit auch ohne Tour zugänglich. Alle Infos über beide Varianten findest du hier: Bunkeranlage Oberland – Bunkerstollen Unterland
Bootstouren und Ausflüge
Von Frühling bis Herbst werden verschiedene Ausflugsfahrten und Führungen auf und rund um Helgoland angeboten – zum Beispiel:
- Rundfahrt um die Insel mit Blick auf die Felsen vom Wasser aus (ca. 1h, mit dem kleinen Börteboot oder dem Katamaran): Inselrundfahrten
- Rundfahrt mit der Inselbahn durchs Unterland (ca. 40min, zu allen wichtigsten Spots, mit Erklärungen): Inselbahntour
- Naturkundliche Dünenführung vom Verein Jordsand: Tier- und Pflanzenwelt der Düne entdecken: Verein Jordsand
- Zugvogelführungen vom Verein Jordsand (im Frühjahr und Herbst)
Extra-Tipp: Helgolands Sonnenauf- und -untergänge über dem Meer sind wunderschön. Wir lieben besonders den Sonnenuntergang vom nordwestlichen Bereich des Klippenrandwegs aus, etwa in der Nähe des Lummenfelsens. Wenn hier die letzten Sonnenstrahlen des Tages die roten Klippen zum Leuchten bringen, die lauten Basstölpel unermüdlich Nistmaterial und Futter heranschaffen und schließlich die Sonne im Meer versinkt, lässt sich das Gefühl kaum noch in Worte fassen – man muss es wohl erlebt haben.



Helgolands rechtliche Besonderheit: Steuerfreiheit
Neben der landschaftlichen Schönheit und der Vogelvielfalt bietet Helgoland noch eine weitere Attraktivität für Urlauber: Durch eine besondere Regelung ist die Nordseeinsel umsatzsteuerbefreit. Das heißt: Helgoland gehört zollrechtlich nicht zum EU-Steuergebiet und es wird keine Mehrwertsteuer auf Waren und Dienstleistungen vor Ort erhoben.
Durch diese Besonderheit kannst du auf Helgoland viele Waren recht günstig einkaufen. Dies gilt für die „Klassiker“ wie Zigaretten und Alkohol, aber auch für andere Artikel wie Schmuck, Uhren, Kleidung. Wichtig für Fotografen in diesem Zusammenhang ist, dass Helgoland auch über ein erstaunlich gut ausgestattetes Fotofachgeschäft verfügt!
Aber Achtung: Es gelten Begrenzungen bei der Ausfuhr zollfreier Waren, du kannst also nicht beliebig viel mit aufs Festland nehmen, sondern solltest dich vorher informieren, ab welchem Wert (und Menge) du die Waren verzollen musst.

Essen und Trinken
Kulinarisch punktet Helgoland mit frischem Fisch, regionalen Spezialitäten und gemütlichen Lokalen mit maritimem Flair. Besonders bekannt ist die Insel für:
- Helgoländer Hummer: Eine Delikatesse, traditionell serviert in feinen Restaurants
- Knieper: Die Scheren vom Taschenkrebs – ein echter Inselklassiker
- Frischer Fisch & Krabben: Direkt vom Kutter, z. B. als Fischbrötchen oder im Restaurant
Als „fancy“ empfanden wir das Essen auf Helgoland nicht, eher als bodenständig norddeutsch, mit vielen Fischoptionen und etwas wenig (aber nicht keiner!) Auswahl für Vegetarier. Die Lokale und Cafés am Hafen im Unterland bieten Terrassen mit Meerblick – sehr schön am Abend, oder um tagsüber dem bunten Treiben auf der Promenade zuzusehen.
Gute Snacks und Fischbrötchen bekommst du an den bunten „Hummerbuden“ am Hafen. Hier befinden sich viele Sitzmöglichkeiten mit Blick auf das Wasser, ideal zum Ausruhen zwischendurch oder vor der Abfahrt zurück nach Hause. Die Hummerbuden sind darüber hinaus übrigens auch ein tolles Fotomotiv!
Auch auf der Düne findest du ein Restaurant: Das Runway 33 liegt direkt am Flughafen und bietet neben Frühstück ein wechselndes Tagesgericht an.
Wenn du abends in Helgoland noch etwas trinken gehen willst, stell dich darauf ein, dass fast alle Bars urige deutsche Raucherkneipen sind – hier scheint die Zeit noch etwas stehengeblieben zu sein.
Achtung: Die Öffnungszeiten der Helgoländer Gastronomie außerhalb der Besuchszeit der Tagestouristen ist sehr eingeschränkt, insbesondere vormittags bekommt man kaum etwas zu essen. Frühstück solltest du daher im Hotel mitbuchen oder dir in der Ferienwohnung selbst zubereiten.

Was uns an Helgoland nicht gefällt
Helgoland ist ein besonderes Erlebnis und wir werden immer wieder auf die Insel reisen. Trotzdem soll nicht unerwähnt bleiben, was uns auf der Insel nicht gefallen hat, damit du dich darauf vorbereiten kannst:
- Allgegenwärtige Zigaretten
Dadurch, dass Zigaretten auf Helgoland zu günstig sind, ist Rauchen hier noch deutlich weiter verbreitet als im Rest Deutschlands. Überall werden Zigaretten angeboten, man steht oft im Rauch und vor allem konnten wir leider keine einzige Bar oder abends geöffnetes Restaurant finden, das keine Raucherkneipe war.
- Öffnungszeiten der Restaurants
Helgoland ist in vielerlei Hinsicht hauptsächlich auf Tagesbesucher ausgerichtet, was dazu führt, das fast alle Restaurants und Cafés erst ab 12 Uhr und höchstens bis 20 Uhr,geöffnet sind (auch wenn die offiziellen Öffnungszeiten, die sich offenbar nur auf die Hochsaison beziehen, manchmal länger angegeben werden).
Tatsächlich gab es in unserem Appartement im Mai kein Inklusiv-Frühstück, es gab aber kein einziges Café, in dem wir vor 12 Uhr hätten essen können. Auch ein Abendessen nach 21 Uhr (nach dem Fotografieren) war völlig unmöglich. Auf der gesamten Insel hatte lediglich eine einzige Raucherkneipe geöffnet, die noch bis 22 Uhr Würstchen servierte, also landeten wir (auf Empfehlung von Einheimischen, wir hätten sie nie gefunden!) dort. Für eine Insel, die Touristen anlocken möchte, sollte es auf der ganzen Insel unseres Erachtens wenigstens ein oder zwei gastronomische Betriebe mit längeren Öffnungszeiten geben. Auch einen Bäcker gibt es aktuell nicht. Fazit fürs Essen auf Helgoland: Frühstück mitbuchen und früh (vor dem abendlichen Fotografieren!) zu Abend essen!

Häufigste Fragen zum Helgoland-Urlaub
Die bequemste Anreise nach Helgoland ist mit dem Schiff, zum Beispiel ab Cuxhaven, Hamburg oder Bremerhaven. Wir bevorzugen die Anreise mit dem Katamaran, die ab Cuxhaven nur etwas über eine Stunde dauert.
Ein Tagesausflug nach Helgoland ist gut möglich, aber für ein intensiveres Erlebnis empfiehlt sich ein Aufenthalt von 2 bis 3 Tagen. So bleibt genug Zeit für Tierbeobachtungen, Sehenswürdigkeiten und Erholung.
Nein, das Auto kann man nicht mit nach Helgoland nehmen.
Zu den beliebtesten Aktivitäten auf Helgoland zählen Wanderungen entlang der Steilküste, ein Besuch der „Langen Anna“, Vogelbeobachtung, Baden, Robbensafaris und zollfreies Einkaufen.
Wärmere Kleidung, da Helgoland auch im Sommer eher kühl und windig ist. Außerdem ein Fernglas für die Vögel und Robben und natürlich deine Kamera!
Auf Helgoland kannst du zollfrei Produkte wie Alkohol, Parfüm und Zigaretten einkaufen. Es gelten bestimmte Freimengen – zum Beispiel 1 Liter Spirituosen, 200 Zigaretten oder Güter im Wert bis 450€.
Ja, Helgoland eignet sich gut für Familien. Die autofreie Insel, die kurzen Wege und Naturerlebnisse wie Robbenbeobachtungen machen Helgoland und die benachbarte Düne zu einem entspannten Reiseziel mit Kindern.

Weitere Infos zum Urlaub auf Helgoland
Weitere Infos zu Helgoland findest du auf den offiziellen Websites:
- Offizielle Website der Insel
- Museum mit Bunkeranlagen
- Schleswig Holstein Tourismus
- Verein Jordsand
- Nordseetourismus
- ARD Mediathek: Die Geheimnisse der Hochseeinsel
Und in den Helgoland Reiseführern und Büchern:
Unser Fazit zum Urlaub auf Helgoland
„Es ist immer Wind auf dem Oberland und man hat sofort das Gefühl, dieser Wind pustet einem die schlechte Laune aus dem Kopf und die Erkältung, die man aus der Stadt mitgebracht hat, auch, und man ist sofort irgendwie in einem anderen Modus“, schreibt die Autorin Isabel Bogdan über die Insel.
Helgoland ist besonders. Es ist in Deutschland einzigartig bezogen auf seine Lage weit draußen in der stürmischen Nordsee, die ungewöhnliche und nicht nur für Ornithologen interessante Vogelvielfalt, die Begegnungen mit beeindruckenden Tieren wie Robben und Basstölpeln, die weißen Sandstrände, die roten Klippen und die große Ruhe, wenn die Tagestouristen wieder zurück auf das Festland fahren. Es ist eine Insel, die viele nicht im Blick haben, weil sie aufwändiger zu erreichen ist als Sylt oder die ostfriesischen Inseln und das Wasser an den Stränden hier wohl immer auch etwas kühler ist.



Wir sind keine Fans der Formulierung, dass man irgendetwas „gesehen haben muss“. Helgoland ist aber ein wunderschöner Flecken Deutschlands, den man sich auf jeden Fall einmal ansehen kann. Ein Urlaub auf der Insel eignet sich hervorragend für ein verlängertes Wochenende oder auch als Tagestour – Letzteres beispielsweise während eines Hamburg-Urlaubs oder natürlich, wenn du im Norden wohnst und es nicht weit hast. Genieße die salzige Nordseeluft, bestaune die Vogelvielfalt, entspanne an Helgolands Stränden, iss ein Fischbrötchen, besuche die Robben und sei dir sicher: Auch wenn du schon viele Reiseziele Deutschlands kennst – ein Ausflug nach Helgoland wird dir ewig in Erinnerung bleiben!
Unser Fotoworkshop auf Helgoland
Du möchtest Helgoland erkunden und liebst das Fotografieren? Dann komm doch zusammen mit uns nach Helgoland! Mehrmals im Jahr sind wir ein Wochenende lang mit einer kleinen Gruppe Fotobegeisterter auf der Insel unterwegs, um die Natur zu genießen und die wunderschönen Basstölpel und die Robben zu fotografieren. Alle Infos findest du hier: Workshop Tierfotografie



3 Kommentare
Hallo Sina, schätze wir haben jeden einzelnen Schrebergarten auf Helgoland gesehen. Aber hinten bei der Langen Anna waren wir recht lange und wollten auch nicht wirklich zurück. Und mein Bekannter hat die Angewohnheit, jedes einzelne Blütenblatt zu fotografieren, was ja auch aufhält. Ausserdem waren wir beide etwas gesundheitlich angeschlagen, das sowieso gefühlt alles etwas langsamer ging.
Ich war bei einem Tagesausflug auf Helgoland, was ich so nicht mehr machen würde. War mir alles viel zu hektisch, vor allem immer diesen Blick auf die Uhr. Aber es ist eine super interessante Insel, wo man viel entdecken kann. Nur der Sprint zurück zur Fähre fand ich persönlich nicht so schön. Das nächstemal nur mit mind. 1 Übernachtung
Hallo Ute, danke für den Einblick! Ja, die Tagestour reicht nur für einen ersten Einblick. Habt ihr Düne und Haupinsel beides während der Tagestour gemacht? Oder was hat euch so lang beschäftigt?
Eine Übernachtung lohnt sich auf jeden Fall!