Halbzeit! Das erste Halbjahr 2025 liegt schon wieder hinter uns. News aus der Welt der Fotografie gibt es fast täglich, Vieles sind aber lediglich kleine Neuerungen oder Gerüchte. Uns interessiert: Welche echten und großen Foto-Neuigkeiten gab es im ersten Halbjahr 2025? Was lohnt es sich anzuschauen? Wohin geht die Reise bei den verschiedenen Marken und generell in der Welt der Fotografie? Wir fassen für dich die wichtigsten Neuigkeiten zusammen!
In diesem Beitrag
Neuigkeiten bei Canon
Nach der Erscheinung der Canon R5 II sowie der Canon R1 im Jahr 2024 und vor der Erscheinung der R6 III sowie R7 II voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2025, ist bei Canon ist Sachen Kameras in den letzten sechs Monaten nicht viel passiert. Mit der Canon PowerShot V1 gibt es zwar eine neue kleine Vlogging-Kamera für Content Creation und mit der R50 V eine neue Videokamera, aber die ambitionierte Fotografie hat gerade etwas Pause. Das darf absolut mal sein und wir sind gespannt auf das, was in den nächsten Monaten kommt!
Canon RF 16-28mm f/2.8 IS STM
Das Canon RF 16-28mm f/2.8 IS STM erschien im Januar und ist für uns die wichtigste Objektiv-Neuerung von Canon im ersten Halbjahr 2025. Das lichtstarke Weitwinkelobjektiv ist sehr interessant für die Landschaftsfotografie, kompakt, leicht (445g) und leistungsstark. Obwohl es kein L-Objektiv ist, verfügt es über Witterungsschutz, ist wirklich scharf und hat einen 5,5-Stufen Bildstabilisator. Für ein Nicht-L-Objektiv ist der Preis – typisch Canon – mit 1300€ recht hoch, kostet allerdings doch etwa nur halb so viel wie das noch etwas flexiblere und schnellere RF 15-35mm F2.8L IS USM.
Unsere Meinung: Das RF 16-28mm f/2.8 IS STM ist eine sehr interessante Alternative für ein hochwertiges Weitwinkel-Objektiv von Canon, gerade für die Landschaftsfotografie!

Canon RF 75-300mm f/4-5.6
Mit dem Canon RF 75-300mm f/4-5.6 hat Canon gemacht, worauf alle gewartet haben: Ein sehr günstiges (300 €!) Zoom-Teleobjektiv auf den Markt gebracht. Das Objektiv richtet sich an Einsteiger, ist reduziert und damit einfach zu bedienen und wie der Preis vermuten lässt, hapert es leider an der Bildqualität. Im Endeffekt hat Canon beim RF 75-300mm f/4-5.6 dem 26 Jahre alten, damals schon nicht besonders überzeugendem EF 75-300mm f/4-5.6 III ein neues Bajonett spendiert, allerdings ohne es technisch zu modernisieren.
Unsere Meinung: Während es einige echt gute günstigere Telezoomobjektive auf dem Markt gibt, gehört das Canon RF 75-300mm unserer Meinung nach leider nicht dazu. Wer das Budget für ein besseres RF-Telezoom nicht hat, sollte sich auf dem EF-Gebrauchtmarkt umsehen. Das EF 70-300mm ist beispielsweise ein tolles und schnelles Objektiv, das ebenfalls etwa in dieser Preiskategorie liegt und das wirklich tolle Bildqualität abliefert.
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Neuigkeiten bei Sony
Bei Sony gab es im ersten Halbjahr 2025 besonders im Bereich der Objektive interessante Neuigkeiten. Der Hersteller punktet weiterhin mit leistungs- und lichtstarken Objektiven für vergleichsweise „geringe“ Preise. Die drei unserer Meinung nach interessantesten Objektive stellen wir dir in den nächsten Absätzen vor. Sonys heiß erwartete Kamera-Neuerung, die Sony A 7 V, lässt hingegen noch auf sich warten. Eventuell verschiebt sich der Release gar bis 2026 – wir dürfen gespannt sein!
Sony 16mm F1.8 G
Seit April gibt es das neue Sony 16mm F1.8 G – eine sehr lichtstarke Festbrennweite im Weitwinkelbereich und damit Traum von z. B. Astrofotografen. Das hochwertig vergütete Objektiv ist wetterfest und soll eine hohe Bildqualität bis an die Ränder sowie ein schönes Bokeh bieten.
Konkurrenz macht das 1.000 € teure Sony 16mm F1.8 G vor allem dem Sony 14mm f/1.8 GM, welches zwar noch etwas weitwinkliger, dafür aber deutlich teurer ist. Gerade für diejenigen, die nicht beruflich auf Astrofotografie spezialisiert sind (also fast alle), ist das Sony 16mm F1.8 G die vielleicht interessantere Festbrennweite im Weitwinkelbereich. Für die Landschafts- und Architekturfotografie ist die Brennweite zwar sehr interessant, aber die Blende f/1.8 in der Regel nicht notwendig, sodass sich aus diesem Bereich nur wenige Fotografen für das Objektiv interessieren dürften.
Unsere Meinung: Nur wenige Nicht-Berufs-Fotografen benötigen eine lichtstarke Festbrennweite im Weitwinkelbereich, aber gerade für die ambitionierte Astrofotografie ist das Objektiv sehr spannend. Wenn du viel in diesem Bereich machst, hast du dir das Sony 16mm F1.8 G wahrscheinlich schon angeguckt – völlig zu Recht!

Sony 50-150mm f/2 GM
Eine der spannendsten Objektivneuerungen des ersten Halbjahres ist das Sony 50-150mm f/2 GM – eine absolute Weltneuheit. Eine durchgehende Blende von f/2 gab es in diesem Brennweitenbereich noch nie und dürfte sicher für einige Profifotografen interessant sein, etwa im Porträt- und Hochzeitsbereich. Auch für die Fotografie von Indoorsport kann das Objektiv eine Revolution sein. Das Objektiv kann mit der Blende f/2 gleich mehrere oft genutzte Festbrennweiten (50mm, 85mm, 100mm, 135mm…) ersetzen, was viele unserer Kollegen nahezu in Jubelschreie ausbrechen lässt. Bildqualität, Schärfe und Schnelligkeit scheinen auch zu passen, sodass sich hier einiges umkrempeln wird.
Für die meisten Hobbyfotografen wird das Sony 50-150mm f/2 GM mit der UVP von 4.400 € zu teuer und zu schwer (1.340g) und damit eher unattraktiv sein. Wer aber bisher mehrere Festbrennweiten in dem Brennweitenbereich nutzt, kann sich das Objektiv gut mal anschauen.
Unsere Meinung: Wir sind begeistert, dass Sony nach dem FE 28-70mm f/2 GM mit dem 50-150mm f/2 GM gleich noch ein so lichtstarkes Zoomobjektiv liefert und die Lichtstärke, die bisher Festbrennweiten vorbehalten war, in die Welt der Zoomobjektive bringt. Eine interessante Entwicklung, die naturgemäß mit hohem Gewicht und Preis einher geht, aber viele ambitionierte Fotografen glücklich machen wird.

Sony 400-80mm f/6.3-8
Auch in Sachen Supertelezoom gibt es bei Sony Neuigkeiten. Für alle Sony-User, die auf der Suche nach einem möglichst langem Teleobjektiv sind – etwa für Safaris – kann das Sony 400-800mm f/6.3-8 G OSS ein spannendes Objektiv sein.
Sonys Klassiker für die Tier- und Sportfotografie ist bislang das hervorragende 200-600mm f/5.6-6.3 G OSS. Wer gerne noch mehr Brennweite hätte und auf den unteren Bereich verzichten kann, sollte sich das 400-800mm f/6.3-8 G OSS unbedingt anschauen. Es ist nur 360g schwerer als das 200-600mm und in der Bedienung recht ähnlich.
Unsere Meinung: Für 3.000 € bekommen Tierfotografen beim 400-800mm f/6.3-8 G OSS eine ungewöhnliche Tele-Reichweite. Wie präzise und schnell Autofokus und Performance in der Praxis sind und ob diese die des 200-600mm übertreffen, wird sich zeigen und am Ende über den Erfolg des Objektivs entscheiden.

Neuigkeiten bei Nikon
Nikons interessanteste Neuigkeit der letzten Monate ist die Vollformatkamera Nikon Z5 II, die wohl alle Erwartungen übertroffen hat und in ihrer Preisklasse unter 2.000 € die aktuell vielleicht beste Kamera auf dem Markt ist. Im Bereich Objektive ist bei Nikon gerade etwas weniger los – wir stellen dir nach der Z5 II aber noch eine lichtstarke Festbrennweite vor.
Nikon Z5 II
Im April erschien Nikons größte Neuerung im ersten Halbjahr 2025 – die Nikon Z5 II, eine neue spiegellose Vollformatkamera für knapp 1.900 €. Die Begeisterung auf dem Markt ist riesig und die Verkaufszahlen entsprechend hoch. Schon das Vorgängermodel, die Nikon Z5, ist eine fantastische Kamera, die Nikon nun noch auf das nächste Level angehoben hat.
Besonders gelobt wird an der Nikon Z5 II das exzellente Preis-Leistungs-Verhältnis und der deutlich verbesserte Autofokus. Dieser ist wirklich schnell, bietet Erkennungsfunktionen und Tracking für verschiedene Motive (Menschen, Tiere, Fahrzeuge…) und ist sehr lichtempfindlich. Die Kamera bietet im Gegensatz zur Vorgängerin eine hohe Serienbildrate, hat einen sehr guten Bildstabilisator, eine wunderbare Haptik und sogar Features wie das Pre-Release-Capture, was normalerweise deutlich teureren Kameras vorbehalten ist.
Unsere Meinung: Die Nikon Z5 II ist definitiv eine der interessantesten Kameras unter 2.000 € und eine DER Neuerscheinungen des Jahres. Man macht hier kaum Kompromisse und bekommt eine leistungsstarke, schnelle Vollformatkamera mit tollem Autofokus, die wirklich Spaß macht. Der Preis könnte im zweiten Halbjahr 2025 noch weiter sinken. Wer eine neue Kamera sucht, sollte die Z5 II ins Auge fassen!

Nikon Z 35mm f/1.2 S
Auf dem Objektivmarkt hat sich bei Nikon für Fotografen nicht viel getan, lediglich eine Neuerung gibt es: Nikons neue Festbrennweite, das Nikon Z 35mm f/1.2 S, dürfte vor allem für Profifotografen interessant sein. Mit einer Blende von f/1.2 gehört das Objektiv zu den lichtstärksten auf dem Markt und erweitert Nikons 35mm-Festbrennweiten, von denen es bereits eine f/1.8- sowie eine f/1.4-Version gibt.
Unsere Meinung: Das Nikon Z 35mm f/1.2 S ist ein Objektiv für die (Profi)fotografen, die kompromisslos auf exzellente Bildqualität setzen und dafür sowohl das hohe Gewicht (1.060 g) als auch den hohen Preis von 3.250 € in Kauf nehmen. Für alle anderen dürfte das Z 35mm f/1.4 für nur etwa 600€ deutlich interessanter sein.

Neuigkeiten bei Fujifilm
Fujifilm wirbelt die Fotowelt gerne mit Innovationen, ungewöhnlichen Konzepten und Designs auf – so auch in den letzten Monaten. Die Vorstellung der Fuji X-Half Kamera lässt die einen staunen, die anderen den Kopf schütteln. Fakt ist: Fuji tut was und baut nicht das nach, was es schon 100x gibt. Genau so soll es sein!
Fuji X-Half
Die Präsentation der Fuji X-Half ist DIE Neuerung der letzten Tage, vielleicht der letzten Monate. Mit der digitalen Halbformat-Kamera stellt Fuji ein ganz neues Konzept vor, das sich an der analogen Fotografie orientiert und ein modernes Gadget für Fotografen sein soll, die auf den analogen Stil stehen und zurück zur Langsamkeit wollen. Überteuerte Mode für Hipster-Instagrammer, wilder Mix aus analog und digital oder endlich mal ein neues, geniales Konzept? An der Fuji X-Half scheiden sich die Geister, und das sollen sie wohl auch.
Die Kamera stellt Kreativität und Social Media Eignung über Bildqualität, fotografiert mit ihrem 1-Zoll-Sensor im Hochformat (also passend für Handybildschirme) und erlaubt kein RAW-Format. Dafür sind Filmsimulationen und digitale „Film-Filter“ integriert. Beim Fotografieren im Filmkamera-Modus wird der virtuelle Film auf wahlweise 36, 54 oder 72 Fotos reduziert – eine künstliche Begrenzung für alle jene, die viel zu viele Fotos machen, die sie sich nie wieder anschauen. Eine Kamera für Minimalisten also?
Auf Social Media finden wir ausschließlich absolut begeisterte oder komplett ablehnende Beiträge über die Kamera. Klar ist, dass Fujifilm es mit der X-Half schafft, ins Gespräch zu kommen und vom üblichen Weg der Kamerahersteller komplett abweicht.
Unsere Meinung: Die 800€, die die Fuji X-Half kostet, sparen wir selbst lieber für ein neues Smartphone, das im Endeffekt ziemlich das gleiche kann wie die Kamera. Für Menschen jedoch, die bewusst anders und reduziert fotografieren wollen und im digitalen Zeitalter die analoge Fotografie vermissen, ohne zu dieser zurückkehren zu wollen, ist die Fuji X-Half unbedingt einen Blick wert! Spielerei? Ja, aber eine tolle!

Neuigkeiten bei Panasonic
Auch bei Panasonic geht es weiter. Die Marke setzt zwar verstärkt auf Produkte für „Content Creator“ bzw. Social Media Nutzer, bringt aber auch viele Neuerungen für ambitionierte Fotografen. Im ersten Halbjahr 2025 stellt Panasonic gleich drei neue Kameras vor und auch ein sehr interessantes Immerdrauf-Objektiv findet seinen Weg auf den Markt.
Panasonic Lumix S1R II
Lange hat die Fotowelt auf die Lumix S1R II gewartet, Ende Februar hat Panasonic sie endlich vorgestellt. Die S1R II ist Panasonics neues Flagship, verfügt über einen 44,3 MP-Vollformatsensor und erfüllt die Wünsche professioneller und ambitionierter Lumix-Fotografen.
Die Kamera erlaubt bis zu 40 Fotos in der Sekunde und eine ISO-Empfindlichkeit von 51.200 und reiht sich damit in die Reihe professioneller DSLMs anderer Marken ein. Der Autofokus trackt Menschen, Tiere und Fahrzeuge zuverlässig. Die S1R II verzichtet auf den Tiefpassfilter, was für eine besonders hohe Schärfe und Detailwiedergabe sorgt. Erstmals bietet Panasonic mit der Kamera 8K-Videoaufzeichnungen in 10-Bit bei bis zu 30 fps – die Kamera ist also auch für Videografen sehr interessant.
Wie schon bisher bei Lumix, verfügt die Kamera über den L-Mount, der zwar insbesondere im Telebereich weniger Objektive bietet als andere Marken, aber doch mit ständigen Neuerungen aufwartet (siehe aktuell Sigma!). Der Preis der S1R II liegt bei 3.600 €, was für ein Flagship-Modell vergleichsweise „zahm“ ist.
Unsere Meinung: Es war höchste Zeit, dass Panasonic technisch mit den Mitbewerbern mitzieht und die Kamera macht einen sehr gelungenen Eindruck! Wegen der kleineren Objektivauswahl und der (für uns) gewöhnungsbedürftigen Bedienung ist Panasonic für uns selbst weniger interessant. Lumix-Fans werden sich über die S1R II mit ihren neuen Features und tollen Spezifikationen aber extrem freuen. Gerade für Kreative, die sowohl Fotografieren als auch hochwertige Videos aufnehmen, ist die S1R II sehr interessant.
Panasonic S1 II und S1 IIE
Zusätzlich zur Lumix S1R II stellte Panasonic im ersten Halbjahr 2025 auch die Schwestermodelle S1 II und S1 IIE vor. Es ist also ganz schön was los bei Panasonic und endlich gibt es wieder eine große Auswahl für Lumix-Fans. Wir geben zu: Das Zahlen-Buchstabenwirrwarr in den Kameranamen verwirrt auch uns, daher möchten wir es an dieser Stelle aufklären:
Die S1 II und S1 IIE sind die „kleinere“ Version des Flagships S1R II und unterscheiden sich hauptsächlich in den Sensoren. Während die S1R II mit 44,3 MP aufwartet, haben die S1 II und S1 IIE jeweils 24 MP.
Das E der S1 IIE steht für „Essential“ und bezeichnet eine kostengünstigere, etwas abgespeckte Version des Kameramodells. Der Sensor ist etwas langsamer und ermöglicht weniger Fotos in der Sekunde. Ansonsten sind die S1 II und S1 IIE sehr ähnlich und verfügen etwa über die gleichen wettergeschützten Gehäuse, die gleiche Bildstabilisation, den gleichen Schwenk-Klapp-Kipp-Display und die gleichen Videofunktionen.
Beide Kameras sollen im Juni auf den Markt kommen. Die UVPs sind 3.500 € für die S1 II sowie 2.800 € für die S1 IIE.
Unsere Meinung: Mit der Lumix S1 II und Lumix S1 IIE erweitert Panasonic seine Produktpalette so, dass für jeden Anspruch und Geldbeutel das Passende dabei ist. Wie die Kameras sich in der Praxis schlagen, muss man abwarten, aber die Spezifikationen machen Hoffnung auf hochperformante, robuste Kameras!
Panasonic 24-60mm f/2.8
Passend zu den neuen Kameras stellte Panasonic im Mai ein neues Immerdrauf-Objektiv vor: Das Panasonic Lumix S 24-60mm f/2.8 ist der Nachfolger des Lumix S 24-70mm f/2.8 Pro. Es verzichtet im oberen Bereich auf 10mm Brennweite, wiegt mit 544 g dafür (großzügig gerundet) nur etwa halb so viel. Für viele Fotografen könnte das geringere Gewicht sehr interessant sein.
Das Objektiv soll 1.000 € kosten und ab Juni erhältlich sein. Wie es sich in der Praxis schlägt, bleibt also abzuwarten.
Unsere Meinung: Das Panasonic Lumix S 24-60mm f/2.8 ist ein echter Allrounder. Für viele Fotografen dürften 400 g Gewichtsverlust wichtiger sein als 10mm Brennweite am oberen Rand, die man oft durch nachträgliche Crops ja gut korrigieren kann. Wichtig ist, dass das Objektiv in Sachen Bildqualität überzeugt. Warten wir ab!
Neuigkeiten bei OM-Systems
OM-Systems (ehemals Olympus) stellte im Februar seine OM-3 vor, eine Micro-Four-Thirds-Kamera-Retro-Kamera mit moderner Technik.
OM System OM-3
Die OM System OM-3 ist eine digitale Neuauflage der Olympus OM-1 aus dem Jahr 1972. Sie übernimmt das klassische Design der analogen Kamera und paart es mit neuer Technik und einem Micro-Four-Thirds-Sensor. Statt eine völlig neue Kamera zu entwickeln, übernimmt OM-Systems vor allem aber die Technik seines Flagships OM-1 Mark II und verpackt diese in das neue („alte“) Gehäuse. Ein wilder Mix also?
Die Kamera verfügt über 20 MP und wird mit einem leistungsfähigen Autofokus beworben. OM-Systems spendiert ihr einen 5-Achsen-Bildstabilisator und eine hohe Serienbildrate von 120 Fotos in der Sekunde – auf dem Papier. Der Sucher scheint etwas zu schwächeln, ansonsten klingen die Spezifikationen der OM-3 aber nach aber tollen und robusten Kamera, die für den Preis von 2.000 € sicher ihre Liebhaber finden wird.
Unsere Meinung: Der Trend zu Kameras mit außergewöhnlicher Optik ist unübersehbar. Neben der Fujifilm X-Half und der Sigma BF geht nun also auch OM-Systems hier mit und spricht mit der OM-3 sicher viele „hippe“ Content Creator und all jene an, die Wert auf eine optisch auffällige Kamera legen. Wir selbst vermissen an den schicken Designs vor allem eine gute Haptik, insbesondere einen Griff – für viele andere Fotografen ist dies aber eher zweitrangig.
Neuigkeiten bei Sigma
Bei Sigma war im ersten Halbjahr 2025 viel los. Der Hersteller – normalerweise bekannt für seine Objektive – stellte nicht nur unerwartet eine neue Kamera vor, sondern hat nach den tollen Objektiven aus 2024 wieder gleich mehrere interessante, lichtstarke Objektive angeteasert. Besonders Nutzer des Sony E-Mounts dürfte das freuen, denn Nikon und Canon halten sich weiterhin noch zurück mit der (kompletten) Freigabe ihrer Mounts für Sigma.
In den nächsten Wochen dürfte bei Sigma außerdem noch mit einer Präsentation weiterer Objektive zu rechnen sein, auch ein 200mm f/2.0 soll dabei sein. Wir sind gespannt, was wir Ende des Jahres zu berichten haben werden.
Sigma BF
Für reichlich Furore sorgte Anfang des Jahres Sigmas neue Kamera: Die optisch sehr reduzierte Vollformatkamera Sigma BF setzt auf ein elegantes, modernes Erscheinungsbild ohne Schnickschnack und besteht aus einem einzigen Aluminiumblock.
Auch sonst ist die Sigma BF ungewöhnlich und extrem minimalistisch: Die Kamera verzichtet beispielsweise auf einen Slot für externe Speicherkarten und setzt rein auf den internen Speicher, auch einen Sucher hat die BF nicht. Die Kamera hat nur drei Bedienknöpfe, ein Einstellrad und zeigt die Kameraeinstellungen auf dem Display an. Das Bajonett nimmt L-Mount-Objektive auf und der Sensor liefert 24 MP. Sigma richtet sich mit der Kamera an „kreative Köpfe“ und beschreibt die BF als „die am einfachsten zu bedienende Kamera“ überhaupt.
Unsere Meinung: Für den Preis von knapp 2.400 € sehen wir die Sigma BF eher als Modeaccessoire. Uns fehlen für die ambitionierte Fotografie die Knöpfe und Rädchen und allgemein eine vernünftige Haptik. Interessant ist die wohl stylischste Kamera des Jahres sicher für jene, die Geld übrig haben und einfach mal etwas Neues, Schickes suchen – und für die, die mit der kleinen Kamera in der Streetfotografie nicht auffallen wollen.

Sigma 300–600mm F4
Im Februar präsentierte Sigma das 300-600mm f/4 DG OS Sports – ein lichtstarkes Supertele für Tier- und Sportfotografen. Die Linse vereint mit seiner sehr guten Lichtstärke von f/4 verschiedene Festbrennweiten in einem einzigen Objektiv und könnte damit ein Gamechanger für professionelle Tier- und Sportfotografen werden. Mit einem Preis von 7.000 € ist das 300-600mm f/4 DG OS Sports zwar teuer, liegt aber deutlich unter den Preisen der lichtstarken Festbrennweiten anderer Hersteller in diesem Brennweitenbereich. Das Sigma 300-600mm f/4 DG OS Sports wird nur für Sonys E-Mount und für den L-Mount hergestellt, da Canon und Nikon ihre Vollformat-Mounts (noch?) nicht für Sigma freigegeben haben.
Wie sich das Objektiv in der Praxis schlägt, bleibt abzuwarten. Sigma hatte den Verkaufsstart zunächst auf Mitte Mai verschoben, noch ist das Objektiv in unseren Quellen aber nicht lieferbar. Natürlich kann sich das jederzeit ändern!
Unsere Meinung: Tja, schade Canon, dass du deinen R-Mount nicht öffnest. So können wir nur aus der Ferne lechzend schauen… Wenn das 300-600mm f/4 DG OS Sports in der Praxis hinsichtlich Geschwindigkeit und Bildqualität abliefert, ist es für die ambitionierte Tierfotografie mehr als spannend.

Neuigkeiten bei DJI
Der Drohnen-Marktführer DJI stellte im Mai sein neues Flagship vor: Die DJI Mavic 4 Pro, die gegenüber dem Vorgängermodell einige Verbesserungen mit sich bringen soll.
DJI Mavic 4 Pro
Die DJI Mavic 4 Pro ist eine der großen Neuerungen auf dem Kameramarkt 2025. Das neue Vorzeigemodell von DJI bekommt eine Hauptkamera, die Fotos mit 100 MP (mit Computerunterstützung) und Videos mit 6K aufnehmen kann – beeindruckend für eine kleine Drohne, aber keine extreme Neuerung. Die größte Innovation ist der 360°-Infinity-Gimbal: Eine neuartige Kameraaufhängung, die die Drehung der Kamera in die vertikale Position (für Hochkantaufnahmen) ermöglicht.
Die Drohne verfügt über drei Kameras mit Brennweiten von 28mm, 70mm und 168mm. Sie hat nun eine sehr hohe Reichweite von bis zu 30 Kilometern, die man in der Praxis wohl aber nicht nutzen kann, da die Gesetze vorschreiben, dass man Drohnen nur in Sichtweite fliegen darf. Die Flugzeit beträgt bis zu 51 Minuten, das System zur Hinderniserkennung wurde verbessert.
Unsere Meinung: Nur wenige DJI Mavic 3 Pro-Piloten werden die Neuerungen wohl so vom Hocker reißen, dass sie sofort die Mavic 4 Pro bestellen. In der Praxis sehen die Fotos doch sehr ähnlich aus, denn auch schon vorher war die Qualität der Mavic Pro extrem hoch. Durch die neuen Gesetze in der Drohnenwelt bleiben wir selbst sowieso bei der DJI Mini 4 Pro – wie mittlerweile sehr viele nicht-professionelle Drohnenpiloten.

Themen, die die Fotowelt im ersten Halbjahr 2025 beschäftigen
Wohin geht die KI?
Auch 2025 dominiert neben der Hardware vor allem ein Thema die Fotowelt: Künstliche Intelligenz. Wohin geht die Fotografie, wenn jetzt große Modeunternehmen ihre Fotografen durch KI ersetzen, jeder sich seine Stockfotos selbst generiert und man sich einfach selbst am PC seine Bilder zusammenbasteln kann, statt mit der Kamera rauszugehen? All das ist wahrscheinlich eigene Artikel wert.
Fakt ist, dass auch in der täglichen Arbeit mit der (tatsächlichen!) Fotografie KI immer präsenter wird. Bildbearbeitungsprogramme wie Lightroom und Photoshop bekommen alle paar Monate neue KI-Funktionen dazu, die neben Himmel, Personen und Objektiven seit dem letzten Update auch z. B. verschiedene Arten Landschaften erkennen können. Wenn man das zu nutzen weiß, kann es einem bei der Bildbearbeitung viele Stunden Arbeit sparen, auch ohne Dinge dazuzuerfinden („Generatives Füllen“), die nicht da waren. Das, was man vorher manuell gemacht hat, geht jetzt einfach schneller.
Auch in der Hardware spielt KI schon lange eine wichtige Rolle und wird immer wichtiger. Funktionen wie KI-gestützte Augenerkennung verbessern den Autofokus aktueller Kameras massiv und geben Fotografen die Möglichkeit, auch bei miesen Lichtverhältnissen zuverlässig schnelle Motive zu tracken. Aber auch zur nachträglichen automatischen Bildbearbeitung verwenden sowohl Smartphone- als auch Kamerahersteller KI immer intensiver (siehe aktuell z. B. Fuji und Panasonic) – hier werden wir in nächster Zeit sicher noch viele Neuerungen erleben.

Was erwartet uns im zweiten Halbjahr 2025?
Mehrere neue Kameras der großen Hersteller und noch mehr Objektive sind bereits für das zweite Halbjahr 2025 angekündigt oder werden von den Gerüchteküchen vorhergesagt. Auch die KI wird sicher in großen Schritten voranschreiten – im Guten wie im Schlechten.
Insgesamt sind die Kameras aktuell auf einem extrem hohen Niveau und diversifizieren sich gerade eher im optischen Erscheinungsbild (siehe Retro-Kameras wie bei Fujifilm und OM-Systems oder ultraminimalistische Kameradesigns wie bei Sigma). Richtige Neuerungen können wir eher bei den Objektiven erwarten. Hier geht der Trend zu sehr lichtstarken, teuren Zoomobjektiven, die Festbrennweiten ersetzen sollen. Der günstigere und mittlere Preisniveau wird unserem Gefühl nach im Moment von vielen Seiten eher etwas stiefmütterlich behandelt, was sicher auch daran liegt, dass viele weniger ambitionierte Fotografen gleich beim Smartphone bleiben.

Wir persönlich sind als Canon-Fotografen im zweiten Halbjahr insbesondere gespannt auf die wohl kommenden Canon R6 III sowie Canon R7 II. Ob Canon hier mit der wahnsinnig guten Nikon Z5 II – DER Kamera-Neuerung für uns 2025 – mithalten kann? Und was wird sich auf dem Objektivmarkt für Normalsterbliche tun?
Welche Neuigkeiten aus der Fotowelt sind für dich besonders interessant? Hast du dieses Jahr eine neue Anschaffung gemacht, oder planst du es für die nächsten Monate? Und was hältst du selbst von den Fotonews der letzten Monate? Lass es uns in den Kommentaren wissen!
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