Alaska mit dem Wohnmobil zu erkunden ist ein Reiseerlebnis, das du niemals vergessen wirst. Die endlosen Weiten und unbeschreibliche Natur Alaskas stehen dir mit einem Wohnmobil offen: Du bist nicht auf die spärliche Hoteldichte angewiesen, sondern bewegst dich frei und flexibel. Eine Wohnmobilreise ist daher unserer Meinung nach die allerbeste Möglichkeit, wenn du Alaska auf eigene Faust erkunden willst. Wir waren vier Wochen mit dem Wohnmobil in Alaska und zeigen dir hier all unsere Tipps und Empfehlungen für eine atemberaubende Reise!
In diesem Beitrag
3 Gründe, Alaska mit dem Wohnmobil zu bereisen
1. Flexibilität und Freiraum
Unser Grund Nummer 1 für Alaska mit dem Wohnmobil ist die Flexibilität, die diese Art der Fortbewegung und Übernachtung dir bietet. Die Hoteldichte in Alaska ist nicht vergleichbar mit dem Rest der USA, auch Motels gibt es kaum. Und so bist du auf Städte und sehr teure Lodges unterwegs angewiesen, wenn du nicht mit dem Wohnmobil reist. Wegen der schlechten Verfügbarkeit musst du in Alaska Unterkünfte in der Saison (Mai bis August) oft weit im Voraus buchen (bis zu einem Jahr), um deine Route wie gewünscht festzulegen. Mit dem Wohnmobil hingegen bereist du Alaska, wie du möchtest und kannst überall dort übernachten, wo es schön ist. Campingplätze bietet Alaska zuhauf, und auch das Wildcampen (Freistehen in der Natur ohne Campingplatz) ist erlaubt.
2. Kosten
Ein Wohnmobil in Alaska zu mieten ist teuer (mehr dazu weiter unten), aber Hotelübernachtungen schlagen in dieser entlegenen Region mit 200-400$ pro Nacht zu Buche und ein vernünftiger Mietwagen (du willst Alaska nicht im Kleinwagen bereisen) kostet etwa die Hälfte eines Mietwohnmobils. In unserer eigenen Kalkulation (vier Wochen Rundreise durch Alaska im August und September) war Alaska mit Wohnmobil günstiger als mit Mietauto und Hotel. Anders sieht es jedoch aus, wenn du wert darauf legst, auf guten Campingplätzen zu übernachten. Wir haben wild gecampt, ein guter Campingplatz mit Infrastruktur kostet fast immer 80-100$ pro Nacht.
3. Naturerlebnis
Alaska ist Natur pur und mit dem Camper erlebst du diese Wildnis sehr viel näher als in Hotels in der Stadt. Du kannst dort stehen, wo die Ausblicke gigantisch sind oder du wilde Tiere erwartest. Wir standen auf unserer Wohnmobilreise durch Alaska meist mit gigantischen Aussichten auf Berge, Gletscher, die Küste, das offene Meer oder unendliche Weiten aus gelb-rot-gefärbten Ebenen. In Hotels würden wir für solche Ausblicke Unsummen bezahlen (wenn sie denn möglich wären), im Wohnmobil hatten wir sie umsonst. An unseren Morgenkaffee schloss oft ein kleiner Spaziergang durch die neblige Wildnis an und abends saßen wir am Lagerfeuer in der ewigen Dämmerung.
Alaska am authentischsten erleben wirst du im Zelt, aber wegen der Bärendichte und der kalten Temperaturen (wir hatten bereits Anfang September Minusgrade nachts) willst du auf Komfort und Sicherheit eines Wohnmobils vielleicht nicht oder nicht jede Nacht verzichten.
Wohnmobil mieten in Alaska – Darauf solltest du achten
Alaska hat eine Handvoll Wohnmobilvermieter. Dies ist eine Auswahl:
Die Preise aller Anbieter sind ziemlich vergleichbar, auch die Leistungen sind ähnlich. Du kannst ein Wohnmobil natürlich auch in einem anderen US-Staat anmieten uns über Kanada bis Alaska fahren.
Die meisten Vermietungen sind in Anchorage, der größten Stadt Alaskas, ansässig. Aber auch in Juneau oder Fairbanks gibt es Mietstationen für Camper. Natürlich kannst du mit dem Wohnmobil auch Einweg-Mieten vereinbaren und es z. B. von Seattle nach Anchorage oder andersherum fahren. Auch die Einfuhr nach Kanada wird von den Vermietern in der Regel erlaubt, wieder abgeben musst du das Fahrzeug aber in den USA.
Probleme bei der Vermieter-Auswahl
Bei unserer Anmietung eines Wohnmobils in Alaska sind wir hauptsächlich auf zwei Probleme gestoßen:
- Die meisten Vermieter erlauben nicht das Befahren bestimmter unbefestigter Straßen (z. B. Denali Highway, Dalton Highway, McCarthy Route sowie Campbell und Dempster Highway im Yukon, Kanada)
- Einige Vermieter bieten unseres Erachtens keine gute Versicherung an. Viele schließen z. B. Diebstahl aus, was für uns ein No-Go war. Auch Schäden am Dach, den Scheiben, Reifen, Unterboden oder Schäden vom zurückfahren sind oft kategorisch ausgeschlossen und nicht versichert.
Wenn du mit dem Miet-Wohnmobil keine Gravel Roads (Schotterstraßen) wie den Denali Highway befahren möchtest, kannst du den ersten Punkt ignorieren. Möchtest du aber etwa ganz in den Norden Alaskas fahren (Dalton Highway), den Wrangell-St.-Elias-Nationalpark besuchen (McCarthy Route) oder statt über Fairbanks den traumhaft schönen Denali Highway entlangfahren, ist dieser Punkt wichtig für dich. Go North ist der einzige Wohnmobilvermieter unserer Recherche, der das Befahren all dieser Straßen (gegen zusätzliche Gebühr) erlaubt. Außerdem bieten sie Allrad-Wohnmobile mit großer Bodenfreiheit an, die die Wohnmobilreise durch Alaska für Abenteurer erst richtig interessant machen.
Leider war es Go North nicht möglich, uns eine Versicherung anzubieten, die z. B. Diebstahl/Verlust des Fahrzeugs mit eingeschlossen hätte, daher konnten wir diesen Vermieter nicht wählen. Wir haben uns am Ende für Alaska Travel Adventures entschieden, die zwar viele Gravel Roads verbieten, aber immerhin den für uns wichtigen Denali Highway erlaubten. Die McCarthy Route fuhren wir mit einem Shuttle, auf den Dalton Highway in den Norden verzichteten wir.
Mit diesen Kosten musst du für ein Alaska-Wohnmobil rechnen
Die meisten Vermieter berechnen in der Hauptsaison von Mai oder Juni bis August höhere Preise als in der Nebensaison. Achtung: Manche vermieten außerhalb der Hauptsaison gar nicht! Mit welchem Preis du für ein Mietwohnmobil in Alaska rechnen musst, hängt neben der Saison von Größe und Alter des Fahrzeugs ab. Außerdem musst du – wie immer in den USA – zusätzlich zum Basis-Mietpreis zusätzliche Kosten einplanen.
Diese sind meistens:
- Kilometer (Abrechnung entweder pro 100 Meilen oder mit Unbegrenze-Meilen-Pauschale)
- Versicherung (Vollkasko, Teilkasko etc. mit oder ohne Selbstbeteiligung)
- Zusatzversicherung (optional)für Scheiben, Reifen etc.
- State Tax
- City Tax
- Einrichtung (optional) (Kissen, Bettdecken, Küchenutensilien, Handtücher etc.)
- Zusätzliche Einrichtung (optional) (Campingstühle, Tisch etc.)
- Rücktrittsversicherung (optional)
- Bereitstellungsgebühr
Ab einer Anmietung von drei oder vier Wochen gewähren viele Vermieter einen Rabatt von z. B. 10% auf den Mietpreis des Wohnmobils.
Für unsere Wohnmobil-Anmietung für vier Wochen von Mitte August bis Mitte September bekamen wir Angebote von 4.500$ (ohne Bad) bis 8.500$ (Allradfahrzeug) inkl. der oben genannten Gebühren. Am Ende zahlten wir für unser Fahrzeug (mit Bad, kein Allrad, neu) bei Alaska Travel Adventures insgesamt etwa 5.500$.
Wohnmobil tanken in Alaska
Bei der Kalkulation deiner Alaska-Wohnmobilreise solltest du bedenken, dass der Benzinverbrauch der Fahrzeuge in den USA meist deutlich höher ist als wir es in Europa gewohnt sind. Unser Mietcamper (30ft Länge) kam mit einer Gallone (3,78l) Benzin 10 Meilen weit. Das entspricht in deutschen Einheiten etwa 23,5l Benzinverbrauch auf 100km. Nun ist der Sprit in den USA günstiger als im deutschsprachigen Raum, längst aber nicht mehr so billig wie vor einigen Jahren. Außerdem variieren die Preise stark nach Region und Tankstellenkette.
Während unserer Wohnmobilreise durch Alaska im Sommer/Herbst 2024 lagen die Preise für Benzin zwischen 3,50$ und 4,60$ pro Gallone. Diesel ist ein paar Cent günstiger, aber für Wohnmobile in den USA unüblicher.
Um in Alaska zu tanken, fährst du die Tankstelle an und bezahlst zunächst mit deiner Kreditkarte an der Zapfsäule. In der Regel werden alle gängigen Karten akzeptiert. Nach der Zahlung wird die Zapfsäule freigeschaltet und du kannst tanken. Am Ende wird von der Karte der Betrag abgebucht, der getankt wurde. Wenn du Probleme hast, bekommst du beim Personal in der Tankstelle Hilfe. Auch wenn die Quittung nicht gedruckt wird, kannst du diese in der Tankstelle bekommen.
Im Süden Alaskas – entlang der Küste – ist die Tankstellendichte recht gut, trotzdem wird empfohlen, den Tank über Halbvoll zu haben. Auf keinen Fall solltest du den Tank in die Reserve fahren! Wenn du weiter nach Norden fährst, nimmt die Tankstellendichte deutlich ab und du solltest dich informieren, wann wo Tankstellen verfügbar sind. Aber Achtung: Auf unserer Reise über den Denali Highway waren drei von drei Tankstellen „out of gas“ – hätten wir uns hierauf verlassen, wären wir liegengeblieben. Kalkuliere daher immer mit ausreichend Puffer und geh nicht davon aus, dass Zapfsäulen an abgelegenen Lodges Benzin verfügbar haben, auch wenn sie damit werben und es im Reiseführer steht.
Heizen mit Gas
In Alaska ist es üblich, dass die Wohnmobile einen Gastank haben, über den die Heizung (und auch der Herd) betrieben wird. Einige haben auch Gasflaschen, wie wir es aus Europa kennen. Beides kannst du an Tankstellen befüllen lassen. Die meisten Tankstellen führen Propan, allerdings solltest du dich auch hierauf nicht verlassen. Wir haben den Propangastank unseres Wohnmobils immer aufgefüllt, wenn er unter halb voll war (das war bei uns alle 3-4 Tage soweit – Außentemperaturen nachts leicht im Minus, tags 5-14 °C).
Um deinen Gastank auffüllen zu lassen, hältst du an der Tankstelle Ausschau nach dem großen weißen Tank mit der Aufschrift Propan. Davor parkst du und informierst den Angestellten in der Tankstelle, dass du Propan auffüllen willst. Dieser kommt dann raus, befüllt den Tank und anschließend folgst du ihm zum Bezahlen wieder nach drinnen.
Die Preise für Propan variieren ebenso wie die Preise für Benzin. Wir haben im Sommer 2024 zwischen 3,30$ und 6,00$ pro Gallone Propan gezahlt, je nach Marke und Lage der Tankstelle.
Strom im Wohnmobil
Der größte Autarkie-Killer unseres Alaska-Wohnmobils war der mangelnde Stromspeicher. Kühlschrank und Gefrierschrank waren eiskalt eingestellt (das haben wir sofort geändert), auch der Fernseher lief immer auf Standby (der ließ sich nicht abstellen). Unser Wohnmobil hatte aber einen sehr kleinen Stromspeicher/Batterie, sodass wir fast jeden Tag zu wenig Strom hatten – obwohl wir diesen ausschließlich für Kühlschrank und zum Betreiben der Gasheizung nutzten. Das führte dazu, dass nachts öfter die Heizung ausfiel (obwohl wir genug Gas hatten). Bei Minusgraden in einem nicht-winterfesten Wohnmobil kein Spaß!
Bei der Fahrt lädt der Stromspeicher auf, allerdings musst du viel fahren, damit es für die Heizung über Nacht reicht. Alternativ kannst du den Generator laufen lassen. Dieser ist laut und kostet Geld (unser Vermieter berechnete 5$ pro Generatorstunde), vor allem aber Benzin – du musst es also in deiner Benzinkalkulation berücksichtigen.
Steckdosen, Toaster und alles andere außer Licht, Kühlschrank und Heizung konnten wir ausschließlich über den Generator betreiben, da im Wohnmobil keine USB-Steckdosen sowie kein Inverter verbaut waren. Handy, Laptops und Kameraakkus schlossen wir während der Fahrt vorne im Fahrzeug zum Laden an.
Keinerlei Probleme hast du mit der Strom-Geschichte, wenn du auf Campingplätzen mit Hookups (Stromanschlüssen) übernachtest. Hier schließt du dein Wohnmobil an den Landstrom an und kannst Strom nutzen, so viel du möchtest. Aber Achtung: Nicht alle Campingplätze verfügen über Stromanschlüsse! Insbesondere die günstigen (und meist schöneren) staatlichen BLM-Campgrounds bieten oft keine Hookups.
Lass dir keine Angst machen: Wir kamen mit der miesen Stromversorgung unseres Wohnmobils vier Wochen durch den alaskanischen Herbst, ohne einen Campingplatz zu nutzen. Dies erforderte aber ein durchdachtes Strommanagement und wie gesagt einzelne kalte Nächte.
Alaska Wohnmobil Geheimtipp: Unser größter Helfer hinsichtlich Strom war unsere große Powerbank von Sharge. Diese luden wir immer während der Fahrt auf. Sie hat ein großes Volumen von 25.600 mAh und mehrere Ausgänge (bis zu 100W PD 3.0 & QC 4+) und ermöglichte es uns darüber, Handys, Apple-Watches, Laptops und Kameras einigermaßen flexibel zu laden, auch wenn der Motor aus war. Absolute Empfehlung, wenn du digitale Geräte dabei hast und nicht weißt, wie dein Mietwohnmobil hinsichtlich Stromversorgung ausgestattet ist!
Ausstattung der Wohnmobile in Alaska
Als wir das Wohnmobil in Alaska gemietet haben, hat uns vor allem Eines gewundert: All die Ausstattung, die in Europa selbstverständlich in einem Mietwohnmobil enthalten ist, ist es in Alaska (bzw. Nordamerika generell) nicht!
- Nicht nur keine Bettbezüge, sondern auch keine Kissen und Decken selbst
- Keine Handtücher
- Keine Töpfe, Pfannen, Schüsseln, Besteck, Geschirr und andere Küchen- und Kochutensilien
- Kein Toilettenpapier, Küchenpapier, Küchenschwämme etc.
- Keine Campingstühle, Campingtische etc.
Diese Utensilien kannst du natürlich kaum im Koffer nach Alaska mitbringen. Die Wohnmobilvermieter bieten sie gegen Gebühr aber zusätzlich zur Miete an (z. B. „convenience kits“, „kitchens kits“ oder „housekeeping packages“ genannt) . Buche sie direkt bei der Anmietung dazu, denn die Verfügbarkeit ist oft begrenzt!
Alaska Wohnmobil Geheimtipp: Beachte bei deiner Alaskareise, dass man in den USA keine „richtigen“ Bettdecken wie in Europa nutzt, sondern die Bettdecken nur aus einem Laken und einer dünnen Fleece- oder Wolldecke bestehen. Ja, auch in nicht-winterfesten Wohnmobilen in Alaska, in denen der Wind durch die Fenster weht! Erwarte also keine Federdecke o. Ä in deinem Mietcamper. Wenn du nachts kälteempfindlich bist, solltest du abwägen, ob du noch eine leichte, aber wärmende Decke in deinem Koffer unterbringen kannst. Alternativ kann ein Decken-Einkauf bei Walmart am Anfang deiner Reise Frieren in der Nacht verhindern. Beides finden wir selbst nicht ideal, aber die Gasheizung jede Nacht auf Anschlag hochzudrehen und dann täglich Propan nachtanken zu müssen, ist auch eine unattraktive Lösung.
Straßenverhältnisse
Die Straßenverhältnisse in Alaska empfinden wir für eine so dünn besiedelte Region als gut. Die meisten Straßen sind asphaltiert. Alle sind – typisch amerikanisch – sehr breit, die Parkplätze sehr groß. Auch wenn du keine Erfahrungen mit Wohnmobilen hast, wirst du daher mit einem Camper in Alaska gut zurechtkommen. Parken kannst du eigentlich überall, rangieren musst du kaum. Moderne Wohnmobile verfügen außerdem oft über eine Rückfahrkamera sowie Kameras an den Seiten.
Den Denali Highway (Schotterstraße) konnten wir mit unserem 30ft-Wohnmboil mit wenig Bodenfreiheit und langem Überhang gut fahren, waren allerdings langsam unterwegs (20-30 mph). Schlaglöcher gibt es hier auf jeden Fall einige, fast alle lassen sich aber umfahren. Die McCarthy Route (ebenfalls Schotter) mussten wir mit einem Shuttle fahren, mit einem höheren Wohnmobil kannst du diese aber problemlos fahren, wenn dein Vermieter es erlaubt. Gerade, wenn du einen Pickup-Camper mit Wohnkabine mietest, sind diese Straßen kein Problem.
Infos über die aktuellen Straßenverhältnisse und Baustellen in Alaska (erwarte viele Baustellen!) findest du hier: https://511.alaska.gov
Wildcampen in Alaska
In Alaska ist Wildcampen überall erlaubt, wo nicht explizit ein Schild es verbietet. Angespannter ist die Lage hauptsächlich um die großen Städte herum, wo es viele Menschen gibt. Außerhalb dieser Regionen findest du fast keine „No Overnight Parking, No Camping“-Schilder mehr, dafür aber unheimlich viele Parkmöglichkeiten. Oft sind diese an wirklich schönen Plätzen und bereits mit Lagerfeuer-Ring!
Da es in Alaska nicht nur wenig Einheimische, sondern auch wenige Touristen gibt, ist die Wildcamping-Lage noch entspannt. Sogar kostenlose Entsorgungsstationen (Dump Stations) findest du an manchen Orten (etwa in Seward). An anderen Orten wirst du dein Schwarz- und Grauwasser gegen eine Gebühr von 5-15$ auch an Tankstellen los und kannst Trinkwasser (Potable Water) auffüllen.
Hier findest du eine Übersicht über Ver- und Entsorgungsstationen in Alaska: Where to find Dump Stations
Dass du als Camper kein Dreckwasser in die Natur entlässt und auch keinerlei Müll hinterlässt, versteht sich für dich wahrscheinlich von selbst. Generell wirst du in Alaska erstaunlich wenig Mülleimer finden. Dies liegt an der Bärendichte und dass diese von Essensresten angezogen werden. Mülleimer müssen in Alaska daher immer bärensicher sein, was aufwendig und teuer ist. Plane das entsprechend ein und nimm deinen Müll und insbesondere auch deine Essensreste immer wieder mit, bis du einen bärensicheren Abfallcontainer findest.
Alaska Wohnmobil Geheimtipp: Die in Europa hervorragend funktionierende App Park4Night verzeichnet in Alaska kaum Stellplätze. Wir haben nach zwei Tagen aufgehört, sie dafür zu nutzen. Um Dump Stations zu finden, ist sie aber zumindest im zentralen Süden Alaskas gut geeignet.
Campingplätze in Alaska
Alaska verfügt über eine erstaunliche Fülle an Campingplätzen. Wie in den gesamten USA wirst du sowohl private als auch staatliche Plätze finden. Letztere werden vom BLM (Bureau of Land Management) verwaltet.
Die staatlichen BLM-Plätze bieten oft wenige Annehmlichkeiten. Oft haben sie keine Stromanschlüsse (Hookups), manchmal auch kein Frischwasser sowie keine Entsorgungsstation. Als sanitäre Einrichtungen sind oft nur Plumpsklos vorhanden. Dafür sind die BLM-Plätze oft wunderschön gelegen, bieten viel Platz und sind sehr privat. Außerdem sind sie sehr günstig, du kannst hier zum Teil für unter 10$ campen.
Alaskas privat geführte Campingplätze sind deutlich luxuriöser. Neben Wasser, Abwasser und Strom bieten sie oft Duschen, wassergespülte Toiletten, Waschmaschinen, Trockner und WLAN. Leider haben diese Campingplätze oft das Flair eines Supermarktparkplatzes: Sie bestehen aus einer asphaltierten Fläche, auf der dicht an dicht geparkt wird. Dies ist nicht immer, aber erstaunlich häufig der Fall. Für die privaten Campingplätze zahlst du meist ab 80$ pro Nacht, je nach Lage und Ausstattung auch bis 150$.
Eine Übersicht über die Campingplätze in Alaska findest du z. B. in Apps wie Google Maps. Aber auch die amerikanische App Campendium ist empfehlenswert. Diese verzeichnet außerdem Dump Stations und andere Camper-Einrichtungen.
Folgende Websites bieten ebenfalls eine Auflistung der Campingplätze in Alaska:
- Privat geführte Campingplätze: RV Alaska Campgrounds
- Staatliche Campingplätze: BLM Camgrounds
- Alaska State Park Campgrounds: Alaska Department of Natural Resources
- Campingplätze im Denali Nationalpark
Das eigene Wohnmobil nach Alaska verschiffen
Wegen der hohen Kosten für eine Wohnmobilanmietung in Alaska, kann es sich schon ab etwa sechs Wochen lohnen, das eigene Wohnmobil nach Nordamerika zu verschiffen und damit durch Alaska zu reisen. Eine übliche Route ist etwa Hamburg-Halifax (Kanada), wobei du beachten musst, dass du mit deinem Wohnmobil noch den ganzen nordamerikanischen Kontinent überqueren musst, bis du in Alaska ankommst. Planst du eine ausgedehnte Reise, kann dies aber eine fantastische Möglichkeit sein, um Kanada und Alaska zu erkunden.
Der bekannteste Anbieter für Wohnmobilverschiffungen über den Atlantik ist Seabridge. Die Kosten hängen von der Größte deines Wohnmobils ab. Rechne mit etwa 3.500 bis 5.000€ pro Weg.
Sind die Bären nicht gefährlich?
Egal, wo du in Alaska bist: Du musst immer damit rechnen, Braun- oder Schwarzbären zu begegnen. Ganz im Norden gibt es außerdem auch die viel gefährlicheren Eisbären.
Bären können sehr gefährlich sein, dir in deinem Wohnmobil selbst aber natürlich nichts anhaben. Während Braun- und Schwarzbären grundsätzlich ignorant und nicht aggressiv gegenüber Menschen sind, gibt es fehlgeprägte Bären, die hinter deinem Essen her oder aggressiv sein können. Wenn du in Alaska draußen unterwegs bist, solltest du daher Bärenspray tragen. Dieses kannst du bei vielen Wohnmobilvermietern leihen oder mieten – frag nach! Wie du dich generell gegenüber Bären verhalten solltest, erfährst du in Alaska fast überall, oder vorab etwa hier: Alaska Department of Fish and Game
Wir haben auf unserer Wohnmobilreise durch Alaska verschiedene Grizzlys und Schwarzbären angetroffen, die uns alle ignoriert haben. Wir haben jedoch penibel darauf geachtet, den empfohlenen Abstand zu wahren und sie nicht zu bedrängen.
Würdet ihr wieder mit dem Wohnmobil durch Alaska reisen?
100% ja! Wir würden nicht nur, wir werden! Alaska ist ein teures Reiseland, das ist es aber auch, wenn du in Hotels übernachtest. Unsere Reise mit dem Wohnmobil durch Alaska war eine der schönsten Touren, die wir je gemacht haben und hat uns unendlich viele unvergessliche Momente und Begegnungen geschenkt.
Was wir in Alaska alles gesehen und erlebt haben, verraten wir dir in den nächsten Wochen in anderen Artikeln!
Und du? Planst du, Alaska im Wohnmobil zu bereisen? Schreib uns doch gerne in den Kommentaren von deinen Plänen. Und lass uns wissen, wenn noch Fragen offen sind!
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2 Kommentare
Hi Sina,
ein richtig informativer Artikel zu Alaska mit dem Camper!
Habt ihr immer wildgecampt? Und habt ihr genügend Stellen gefunden, an denen ihr das Wohnmobil mit Frischwasser befüllen konntet?
Liebe Grüße
Krissi 🙂
Hi Krissi,
vielen Dank!
Ja, wir haben jede Nacht wildgecampt. Ver- und Entsorgungsstationen für Wohnmobile gibt es in Alaska genug, die beiden genannten Apps sind da sehr hilfreich 🙂
Liebe Grüße
Sina