Licht ist alles. Es ist das Thema in der Fotografie, das Gestaltungsmittel, auf das es ankommt. Licht bestimmt die Farben deines Fotos, die Stimmung, es macht den Unterschied zwischen guten und schlechten Fotos, zwischen langweiligen Bildern und Hinguckern. Ändere auf einem Foto nur das Licht, und es ändert alles.
Aber was ist „gutes Licht“? Wie siehst du es, wie nutzt du es – und wie setzt du es ein, damit deine Fotos abheben?
In diesem Beitrag
Mach dir Sorgen ums Licht!
Eines des am häufigsten bemühten Zitate in der Fotografie, ein Urheber ist wohl nicht mehr auszumachen, lautet so:
Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung.
Der Profi sorgt sich ums Geld.
Der Meister sorgt sich ums Licht.
Wir stimmen diesem Zitat nur bedingt zu. Ja, der Meister sorgt sich ums Licht. Immerzu. Aber das sollten auch der Amateur und der Profi tun. Tun sie auch. Sie wissen es nur nicht.
- „Die Hell-Dunkel-Kontraste auf meinen Fotos sind zu hoch.“
- „Das Motiv auf meinen Fotos wird zu dunkel.“
- „Die Farben auf meinen Fotos sind nicht so wie bei euch.“
- „Das Motiv hebt sich nicht vom Hintergrund ab.“
- „Meinen Fotos fehlt das gewisse Etwas.“
Diese Probleme und viele ähnliche hören wir täglich von Amateuren. Sie denken, es liegt an ihrer Ausrüstung und stellen viele Fragen darüber, welche Objektive und Kameras sie verwenden sollen. Dabei ist das egal. Die Lösung für all diese Fragen ist: Lerne, mit dem Licht zu arbeiten.
Kümmere dich viel, viel weniger um Equipment und um das Geld dafür. Und viel, viel mehr um das Licht. Egal, wo du in der Fotografie stehst.
Fotos, die wir bewundern, sind niemals so gut, weil sie mit einer so guten Kamera aufgenommen wurden. Atemberaubende Landschaftsbilder sind niemals „Glück“ des Fotografen. Alle Fotos, die wir als großartig bezeichnen, haben eins gemeinsam. Ob wir es nun wissen oder nicht:
Das Licht stimmt.
Egal, wie weit du in der Fotografie bist, ob du gerade anfängst und den ganzen Tag über Ausrüstung und Einstellungen recherchierst oder ob du ewig dabei bist: Mache dir Sorgen ums Licht. Lerne, es zu sehen und zu nutzen. Und du wirst staunen, wie wenig Equipment und Geld du eigentlich brauchst für beeindruckende Fotos.
Was ist „gutes Licht“?
Fotografen reden dauernd darüber. „Gutes Licht“. „Schlechtes Licht“.
Was ist das eigentlich?
Im Gegensatz zu den meisten anderen Gut-Schlecht-Einteilungen ist die Zuordnung beim Licht in der Fotografie nicht oder fast nie subjektiv. Natürlich wartet ein Porträtfotograf auf etwas andere Bedingungen als ein Landschaftsfotograf. Grundsätzlich aber gilt für jedes Genre der Fotografie:
Es gibt gutes Licht!
Und hier sind die zwei Faktoren, die gutes Licht ausmachen:
- Die Sonne steht tief am Himmel
- Das Licht steht in der gewünschten Richtung zum Motiv
Schlechtes Licht
Schlechtes Licht sorgt für ausgefressene Lichter und absaufende Tiefen. Es sorgt dafür, dass dein Motiv zu dunkel und der Himmel zu hell ist. Es sorgt für harte Schatten unter den Augen eines Portraits, für harte Kontraste, schwache Farben, für platte und langweilige Landschaftsfotos und für Motive, die mit dem Hintergrund verschmelzen, ohne sich abzuheben. Schlechtes Licht verhindert Stimmung und Zauber auf Fotos, es macht beeindruckende Motive zu langweiligen Aufnahmen.
Das Motiv ist in der Realität so schön, aber auf deinem Foto nicht?
Es liegt nicht an deiner Kamera. Es liegt am Licht.
Und hier ist, was schlechtes Licht ausmacht:
- Die Sonne steht zu hoch am Himmel
- Das Licht steht in der falschen Richtung zum Motiv
Und auch möglich, bei Landschaftsaufnahmen:
- Das Licht ist zu diffus, weil der Himmel wolkenverhangen ist
Gutes Licht und schlechtes Licht sehen lernen
Gutes Licht und schlechtes Licht in der Fotografie zu sehen, erfordert am Anfang Übung. Nach einiger Zeit wird es dir viel leichter fallen, aber der Grund ist einfach, dass wir uns außerhalb der Fotografie in unserem Alltag, Schul- und Berufsleben niemals damit beschäftigen mussten. Es war immer „hell“ oder „dunkel“ und das ist alles, was den Normalsterblichen am Licht interessiert.
Als Fotografen aber müssen wir einen Schritt weiter gehen. Für unsere Fotos müssen wir lernen, die Qualität des Lichtes einzuschätzen. Nicht nur der Meister. Auch der gerade anfangende Hobbyfotograf. Denn sonst werden unsere Motive zu dunkel, die Fotos zu langweilig, die hellen Bereiche zu hell… – wir hatten das Thema am Anfang dieses Artikels.
Wie aber schaffen wir das, zu lernen, wann das Licht gut für die Fotografie ist und wann das Licht schlecht für die Fotografie ist?
Erster Grundsatz: Sonnenstand
Zunächst verinnerliche diesen Grundsatz als Basis für dein Fotografie-Licht-Know-How:
✘ Je höher die Sonne am Himmel steht, desto schlechter ist das Licht.
✓ Je niedriger die Sonne am Himmel steht, desto besser ist das Licht.
Das lässt sich nicht unbedingt an Uhrzeiten festmachen: Im Sommer steht die Sonne zu völlig anderen Zeiten hoch oder niedrig als im Winter. Während im Juni um 9.30 Uhr das Licht für die Fotografie schon mies wird, ist es im Dezember noch um 11 Uhr völlig in Ordnung. Bist du im Winter in Skandinavien, kannst du mittags problemlos fotografieren, wenn die Sonne denn überhaupt über den Horizont kommt. In den Tropen brauchst du die Kamera vor 17 Uhr gar nicht auspacken.
Zweiter Grundsatz: Bewölkung
Neben dem Sonnenstand gibt es noch einen weiteren großen Faktor für die Lichtqualität: Den Grad der Bewölkung, denn er entscheidet über die Härte des Lichts.
Wenn es sehr bewölkt ist, ist das Licht sehr weich („diffus“). Für einige Bereiche der Fotografie ist das super, für andere furchtbar.
Wenn der Himmel klar ist, ist das Licht hart („gerichtet“). Das ist gut in den Randstunden des Tages (niedrig stehende Sonne), aber bei hochstehender Sonne kannst du es für fast alle Fotos vergessen.
Dritter Grundsatz: Richtung
Von wo kommt das Licht? Diese Frage hat einen großen Einfluss auf jedes Foto, insbesondere auf Stimmung und Farben. Im Gegensatz zu den beiden ersten Grundsätzen gibt es hier kein grundsätzliches Richtig und Falsch, sondern es kommt darauf an, was du mit deinen Fotos erzielen willst. Am Ende des Artikels beschäftigen wir uns daher noch ausführlicher mit der Frage „Gegenlicht oder Licht von hinten?“.
Dieser Punkt ist nur bei harten Licht relevant, da diffuses Licht keine harten Schatten wirft, weil es von der Wolkendecke stark zerstreut wird.
Licht sehen lernen
Um gutes Licht sehen zu lernen, verinnerliche diese drei Grundsätze. Die perfekte Übung ist, dir jeden Tag das Licht draußen anzuschauen, auch wenn du nicht fotografierst. Auf dem Weg zur Arbeit, beim Blick aus dem Bürofenster, jetzt sofort hier beim Lesen und mehrmals am Tag zu verschiedenen Uhrzeiten.
Mache dir folgende Dinge klar:
- Wie hoch steht die Sonne?
- Ist das Licht gerichtet (hart) oder diffus (weich)? Tipp für den Anfang: Achte auf die Bewölkung!
- Falls du hartest Licht hast: Von wo kommt das Licht? Schaust du gegen die Sonne (Gegenlicht), hast du es im Rücken oder kommt es von der Seite?
Wenn du es noch besser machen willst, schau auch, in welche Richtung die Schatten fallen und wie kurz oder lang sie sind. Es wird dir später bei deiner Fotografie helfen!
Richte dich nach dem Sonnenstand
Dieses ist vielleicht der wichtigste Tipp in der ganzen Fotografie. Wir sprechen darüber bei jedem Coaching und bei jedem Review, auf jeder Fotoreise, in jedem Buch und bei jedem Gespräch über Fotografie:
Fotografiere bei niedrigstehender Sonne.
Dieser Punkt kann gar nicht hoch genug geschätzt werden, daher schreibe ich ihn gleich nochmal:
Fotografiere bei niedrigstehender Sonne.
Ich weiß, dass du Gegenargumente haben wirst. Du schläfst gerne lange, du hast morgens keine Zeit, auf Reisen bist du tagsüber mit Kamera an den coolen Spots, abends bist du beim Abendessen und machst was mit Freunden. Und deine Mitreisenden oder Freunde stehen sicher nicht um 5.30 Uhr mit dir auf dem Berg für Fotos. Und ich weiß, dass jedes dieser Gegenargumente wahr ist und dass sie auch bei mir und Sina und jedem anderen Fotografen zutreffen.
Daher wünschte ich mir auch wirklich vom Herzen, es wäre anders. Aber es ist nicht so.
Fotografiere bei niedrigstehender Sonne.
Und deine Fotos werden ein völlig anderes Niveau erreichen!
Es tut mir Leid, es dir sagen zu müssen, wie wir es auch jedem anderen sagen, mit dem wir darüber reden, seine Fotos zu verbessern:
Du kannst keine genialen Fotos bei hochstehender, harter Sonne machen. Das ist nicht möglich. Und insbesondere gilt das für Landschaftsfotos. Vergiss es.
Kein ernsthafter Landschaftsfotograf ist tagsüber unterwegs. Nicht, weil er so gerne früh aufsteht und in der Kälte ausharrt. Sondern, weil es bei hochstehender Sonne schlicht nicht möglich ist, gute Landschaftsfotos zu machen. Es ist nicht möglich. Du brauchst es nicht länger versuchen.
Das ist desillusionierend, ja. Aber es befreit auch. Es liegt nicht an dir oder deiner Kamera, wenn die Fotos nicht so werden wie du es dir erhoffst. Es liegt am Sonnenstand. Du kannst gerne tagsüber weiter fotografieren, Erinnerungsfotos machen. Aber richtige Fotos mit Anspruch, die mach morgens oder abends. Und dann werden sie plötzlich gelingen.
Bewölkung: Gift oder Geschenk?
Ob deine Fotos hartes Licht wie bei klarem Himmel oder diffuses Licht wie bei einer Wolkendecke besser vertragen, hängt stark vom Genre deiner Fotografie bzw. von der gewünschten Aufnahme ab.
Generell gilt bei diffusem Licht: Die Farben und die Kontraste sind sehr weich, es gibt keine oder kaum Schatten.
Landschafts- und Städtefotografie wirkt bei diffusen Licht schnell langweilig, platt und stimmungslos. Weiche Farben und Kontraste sind hier nicht hilfreich. Das große Ziel bei Landschaftsfotos, Tiefe in das Bild zu bekommen, ist ohne gutes Licht fast nicht umsetzbar.
Große Ausnahme: Nebel! Das Wetter ist besonders „mies“, durch Nebel oder sehr tiefhängende Wolken? Perfekt! Besonders morgens entstehen so oft magische Stimmungen, die es sich zu fotografieren unbedingt lohnt.
Wir selbst machen bei diffusem Licht nur dann Landschafts- und Städtefotos, wenn wir das trübe Wetter bewusst einbinden.
Porträt- (sowohl Mensch als auch Tier) und Makrofotos hingegen kannst du hervorragend bei diffusem Licht machen. Diffuses Licht ist in diesem Fall ein absolutes Geschenk, da du den ganzen Tag über fotografieren kannst, unabhängig vom Sonnenstand. Weiche Farben sind bei klassischen Porträts gewünscht, weiche Kontraste noch mehr. Deine Models müssen nicht die Augen zusammenkneifen und du kannst unabhängig von der Sonnenrichtung in jede Richtung fotografieren. Das beste aber: Du hast keine Schatten im Gesicht unter Augenbrauen, Nase und Kinn: Das Model ist gleichmäßig ausgeleuchtet, so wie man es im Studio machen würde.
Für Menschen, Tiere, Pflanzen, Gegenstände und Details gilt also: Nutze für deine Fotos das Geschenk der Wolkendecke, die auf die Welt wie ein riesiger Studio-Diffusor wirkt.
Die Richtung des Lichts
Aus welcher Richtung kommt das Licht auf guten Fotos?
Es gibt eine Regel der Fotografie, die uns von hobbyfotografierenden Männern auf jeder Veranstaltung, auf der wir fotografieren, gesagt wird: Man kann nicht gegen das Licht fotografieren!
Diese Regel hören wir jede Woche mehrmals – und sie ist grundlegend falsch. Vergiss sie sofort und denke nie wieder daran.
Fotografiere gegen die Sonne! Und mit der Sonne! Es geht beides! Es hat völlig unterschiedliche Wirkungen und eignet sich für unterschiedliche Situationen, auf die wir gleich eingehen.
Aber: Jeder gute Fotograf fotografiert gegen das Licht. Du auch.
Man kann gegen das Licht fotografieren. Man tut es. Und man sollte.
Am Anfang des Artikels hast du gelernt, dass es für die Qualität des Lichts auf Fotos wichtig ist, aus welcher Richtung das Licht kommt. Ein Foto wirkt beim gleichen Sonnenstand völlig anders, wenn es im Gegenlicht aufgenommen wird, als wenn das Licht von der Seite oder von hinten kommt.
Wir bevorzugen für fast alle unsere Fotos – egal ob Landschaftsfotos, Porträts, Makros oder sonst irgendwas – das Gegenlicht.
Die Schwierigkeiten beim Fotografieren im Gegenlicht
Die Schwierigkeit beim Fotografieren im Gegenlicht ist unter anderem die richtige Belichtung: Du musst manuell belichten, da die automatische Belichtungsmessung der Kamera in der Regel daneben liegt und dein Motiv zu dunkel belichten wird. Lerne also die manuelle Belichtung der Kamera.
Das ist nicht schwer, hier zeigen wir dir für jeden verständlich, wie das geht!
Wenn du die manuelle Belichtung oder zumindest die Belichtungskorrektur beherrschst, belichte dein Motiv (nicht den Hintergrund!) korrekt.
Weitere Schwierigkeiten, die beim Fotografieren im Gegenlicht auftreten können:
- Probleme mit dem Fokus: Durch die geringeren Kontraste fällt der Kameratechnik das Fokussieren im Gegenlicht besonders schwer. Hilf dem Autofokus der Kamera, indem du ein Fokusfeld auswählst und auf den kontrastreichsten Punkt des Motivs fokussierst
- Überstrahlen: Je nach Winkel zwischen Sonnenstand und Kamera blendet die Sonne zu sehr in den Objektiv und die Gegenlichtblende schattet nicht ausreichend ab. Das kann besonders bei Porträts im Gegenlicht sehr stören. Hier hilft es, entweder eine Struktur (Baum, Äste…) direkt vor die Sonne zu positionieren, oder aber die Sonne mit der Hand abzuschatten und den Bildausschnitt entsprechend anzupassen, sodass die Sonne/Hand nicht zu sehen ist
Die Vorteile beim Fotografieren gegen die Sonne
Fotografierst du gegen das Licht, kannst du auf deinen Fotos wunderbare Stimmungen erschaffen. Alle Vorteile auf einem Blick:
- Fotografieren im Gegenlicht erlaubt es dir, romantische, zauberhafte Stimmungen auf deinen Bildern zu kreieren
- Um dein Motiv erscheinen weiche Lichtsäume („Streiflicht“), die das Motiv hervor- und vom Hintergrund abheben
- Du vermeidest störende Schlagschatten
- Du kannst schöne Bokehs (Unschärfekreise im Hintergrund) erzielen
- Bei Unwetter ist Gegenlicht ideal für dramatische Landschftsfotos
- Dünne Strukturen wie Härchen oder Äderchen an Planzen kommen besonders gut zur Geltung
- Wenn die Sonne noch höher steht, fotografiere gegen das Licht, um weniger Kontraste, Schatten und eine verträumtere Stimmung zu haben (romantischer)
- Sehr tief stehendes Gegenlicht ist ideal für kräftige Farben und starke Fotos (dramatischer)
- Belichte dunkler und kreiere Silhouettenfotos, auf denen dein Motiv als schwarze Silhouette vor einem farbigen Hintergrund zu sehen ist
Zusammenfassung Richtung des Lichts
Fotografieren mit der Sonne (niedrigstehende Sonne steht im Rücken des Fotografen): Das Motiv ist gleichmäßig ausgeleuchtet, die Farben sind sehr kräftig, neigen jedoch dazu, sich ins rot-orange zu verschieben. Achtung bei Porträts: Lass deine Models nicht gegen die Sonne gucken, sonst kneifen sie unweigerlich die Augen zusammen
Fotografieren im Gegenlicht (ebenfalls bei möglichst niedrigstehender Sonne): Sorgt je nach Sonnenstand und Abschattung für besondere Effekte und Stimmungen
Fotografieren mit Licht von der Seite (ebenfalls bei niedrigstehender Sonne): Sorgt für extreme Schatten zur Seite, wird bewusst für besondere Motive eingesetzt, bei denen Kontraste und Kanten hervorgehoben werden sollen
App-Empfehlung: PhotoPills
Wann steht die Sonne wo? Wie früh musst du aufstehen, um an Datum X an Spot Y den Sonnenaufgang zu erwischen?
Wir nutzen für die Planung unserer Fototouren die App PhotoPills. Die App zeigt dir für jedes beliebige Datum und jeden Ort auf der Erde an, wann die Sonne (und auch der Mond) wo steht. Über Augmented Reality kannst du dir außerdem den Sonnenverlauf am Himmel an deinem aktuellen Standort ansehen und siehst somit z. B., wann die Sonne über den Berg kommt oder hinter dem Baum verschwindet.
PhotoPills kostet einmalig 14 € und ist eine lohnenswerte Investition, wenn du deine Fotografie geplant angehen willst. Hier bekommst du die App für iOs.
Mach dir das Licht in der Fotografie zum Freund
Wenn du mit der Fotografie anfängst, ist das Licht oft dein Feind. Naturgemäß fotografierst du zuerst tagsüber, also bei hochstehender Sonne. Dadurch werden die Kontraste auf deinen Fotos zu hoch: Die hellen Bereiche zu hell, die dunklen zu dunkel. Dies ist mit jeder Kamera so, kaufe dir also keine andere, sondern fotografiere zu anderen Zeiten.
Du fotografierst als Anfänger wahrscheinlich im Automatikmodus. Wenn du dann im Gegenlicht fotografierst, wird dein Motiv zu dunkel. Daher glaubst du vielleicht, man könne nicht gegen das Licht fotografieren. Vergiss das und lerne das manuelle Belichten – oder zumindest die Anwendung der Belichtungskorrektur. (Hier lernst du es an einem Tag!)
Du möchtest als Hobbyfotograf deine Reisen und Ausflüge nicht nach Licht und Uhrzeit planen, daher bist du tagsüber bei klarem Himmel oder bei Bewölkung an atemberaubenden Spots, aber deine Fotos werden enttäuschend. Du denkst, das liegt an dir und deinen Fähigkeiten. Oder an deiner Kamera. Beides stimmt nicht, es liegt am Licht.
Hasse das Licht nicht, weil es dir deine Fotos versaut.
Stattdessen verbünde dich mit ihm.
Lerne mit diesem Artikel und der oben beschriebenen Übung, gutes und schlechtes Licht zu erkennen. Schon bald wirst du auch ohne Kamera ganz von alleine sehen, wann deine Umgebung in den schönsten Farben leuchtet und es sich zu fotografieren lohnt.
Und dann tu dir den Gefallen: Zieh mal bewusst bei niedrigstehender Sonne los. Das muss nicht morgens sein, die Abendsonne ist ebenso gut! Fotografiere mit dem Licht und gegen das Licht und schau dir die Unterschiede an.
Es ist nicht nötig, ab jetzt all deine Reisen nach dem Sonnenstand zu planen.
Aber manchmal, je nach deinen Möglichkeiten und Ambitionen, mach doch mal einen Fototag. Einen Tag, an dem du ganz bewusst bei gutem Licht fotografierst.
Und staune, die deine Fotos sich verändern und dich plötzlich beeindrucken.
Nur wegen des plötzlich guten Lichts.
Lass uns uns um das Licht auf unseren Fotos sorgen.
* Einige Links in diesem Artikel sind Affiliate Links. Das bedeutet, dass wir eine kleine Provision kriegen, wenn du etwas über diesen Link bestellst. Du hilfst uns damit, Lichter der Welt am Laufen zu halten, damit wir weiterhin Artikel wie diesen schreiben können. Für dich wird der Kauf dadurch natürlich nicht teurer! Alle Produktempfehlungen sind trotzdem unabhängig und spiegeln unbeeinflusst unsere Meinung und Erfahrung wider.
2 Kommentare
Ein hervorragend geschriebener Artikel mit tollen Beispielfotos! Danke!
Hallo Felix,
herzlichen Dank, wir freuen uns sehr über dein Lob und dass der Artikel hilfreich für dich ist!