Warum deine Landschaftsbilder langweilig sind – und was du dagegen tun kannst
Du stehst in einer wunderschönen Landschaft.
Der Ausblick ist atemberaubend.
Du bist überwältigt und freust dich darauf, diesen Blick zu fotografieren, die Szenerie einzufangen.
Du drückst auf den Auslöser und klick…
Langweilig.
Klick.
Total beliebig.
Klick.
Höchstens „irgendwie ganz nett“.
Mehr nicht. Dein Foto spiegelt absolut nicht das wieder, was du siehst. Die Landschaft wirkt platt und flau, dein Bild hat keine Tiefe und statt zum Staunen bringt es den Betrachter zum Gähnen.
Kennst du das?
Das Problem der langweiligen Landschaftsbilder
Meine Landschaftsbilder sind immer so langweilig
Dies ist einer der häufigsten Sätze, den wir von Leuten hören, die anfangen, sich mit diesem Bereich der Fotografie zu beschäftigen. Inbesondere das Fotografieren mit einem Weitwinkelobjektiv bereitet oft Probleme. Landschaften, die in Wirklichkeit atemberaubend sind, wirken auf dem Foto platt, beliebig. Die Schönheit des Ortes kommt absolut nicht rüber.
„Wie schafft ihr es, dass eure Landschaftsaufnahmen so schön wirken?“, werden wir gefragt. „Warum sind eure Bilder nie langweilig?“
Ooooh, wir kennen es. Auch wir machen einen Haufen langweiliger Bilder. Gerade in der Landschaftsfotografie. Wir nennen es das „Weitwinkel-Problem“.
Das Weitwinkel-Problem
Es gibt Landschaften, die auf Fotos prinzipiell erstmal nicht gut wirken. Dazu gehören recht flache Landschaften, Blicke auf Seen oder Meere und leider oftmals auch sehr schöne Ausblicke von einem erhöhten Punkt.
Eine in Deutschland bei Fotografen beliebte Region ist die Lüneburger Heide. Sie kann auf Fotos wunderschön wirken – oder auch komplett langweilig. Wir nehmen sie für diesen Artikel als Beispiel, die Tipps können aber natürlich auf alle anderen Landschaften übertragen werden.
So kann ein Foto der Lüneburger Heide theoretisch aussehen:
Und so sieht es zunächst meistens aus:
Der Standort des unteren Fotos ist mit dem Auge betrachtet keinesfalls weniger eindrucksvoll als der obere. Man steht in einem Meer aus lila Blüten, das sich bis zu Horizont erstreckt. Das Summen der unzähligen Hummeln klingt in den Ohren, der Sommerduft liegt in der Luft. Der blaue Himmel streckt sich über die sanften Hügel – es ist traumhaft. Leider kommt auf dem Foto nichts davon rüber.
Wir erklären dir konkret, woran das liegt. Mit drei einfachen Tipps zeigen wir dir, wie du deine Landschaftsbilder so gestaltest, dass sie garantiert nicht mehr langweilig werden!
So machst du nie wieder langweilige Landschaftsbilder
1. Baue dein Bild aus Ebenen auf
Wir erwähnen es dauernd und es ist für alle Bilder ein guter Gestaltungshinweis. Für weitwinklige Landschaftsbilder ist es aber wirklich essentiell:
Spannende Bilder bestehen aus mehreren Ebenen. Vordergrund, Motiv, Hintergrund.
Die Ebene des Vordergrundes wird oft vernachlässigt. Bei Portraits ist das noch zu verschmerzen. Ein Landschaftsbild hat aber oft auch kein Hauptmotiv und dadurch keinen richtigen Hintergrund. Wozu das führt? Es besteht nur aus einer einzigen Ebene! Genau das führt dazu, dass das Foto platt und dimensionslos wirkt.
Unser Auge sieht dreidimensional. Wenn wir in der Landschaft stehen, hat diese für uns daher automatisch viele Ebenen. Wir sehen die Tiefe des Raumes, die dreidimensionale Weite. Durch diese wirken schöne Ausblicke auf uns so faszinierend. Wir könnten stundenlang in die Ferne schauen.
Ferne! Weite! Auf einem Foto? Langweilig!!
Deine Aufgabe als Fotograf ist es, diesen faszinierenden dreidimensionalen Blick in ein zweidimensionales Foto zu übertragen. Das schaffst du nur durch den bewussten Bildaufbau aus mehreren Ebenen. Eine einzige Ebene bringt niemanden dazu, das Foto länger als den Bruchteil einer Sekunde anzuschauen.
Mache dich also auf die Suche nach einem Vordergrund. Das können Grashalme sein, aber auch alles andere, was in deiner Nähe ist. Manchmal kannst du durch Zweige fotografieren, manchmal auch einfach den Boden vor deinen Füßen einbauen. Sei kreativ!
Dann such dir ein Motiv. „Die Landschaft“ ist kein Motiv. Such dir ein echtes. Mach dir ernsthafte Gedanken darüber, was du eigentlich fotografieren willst.
Bei Landschaftsbildern wird dieser Punkt oft übersprungen, weil man ja nur „die Landschaft“ fotografieren will. Das führt aber automatisch dazu, dass das Bild keine Ebenen hat und langweilig wird. Komm also weg vom „Landschaft fotografieren“ und fotografiere etwas IN der Landschaft. Gibt es einen Baum, ein Haus, ein Segelboot? Irgendwas, und sei es ein schöner Hügel oder ein auffälliger Stein! Dieses Motiv ist deine zweite Bildebene.
In der Lüneburger Heide finden wir eine alte Scheune, Zäune, Wege, Schafherden, einzeln stehende Bäume. All das sind fantastische Motive.
Deine dritte Ebene ist der Hintergrund. Bei Landschaftsaufnahmen ist das meist der Himmel. Aber auch die Landschaft hinter deinem Motiv – die Berge, das Meer, die Pflanzen – gilt als dritte Bildebene.
2. Arbeite mit Linien
Das Weitwinkel-Problem sorgt dafür, dass Fotos weiter Landschaften platt wirken. Das liegt im Groben daran, dass das Auge nicht durch das Bild geführt wird. Meist verläuft eine recht gerade Linie durch das Bild, meistens sogar durch die Mitte – der Horizont. Das wars. Oben ist der Himmel, unten grün. Langweilig!!
Das Auge hat keine Linien, denen es folgen kann. Keinen Punkt, an dem es hängen bleibt.
Bei spannenden Bildern wird der Blick des Betrachters durch das Bild geführt.
Blicke folgen Linien.
Nutze dieses Wissen und baue Linien in dein Bild ein. Je nach Motiv können das Hügel sein, ein Weg oder eine Straße, ein Zaun oder vieles Anderes. Auch die Liniengestaltung mit Farben ist möglich, aber für den Anfang deutlich schwieriger.
Wenn dein Motiv ein Weg, ein Zaun oder Ähnliches ist, kann dieses natürlich gleichzeitig auch deine Gestaltungslinie sein!
Wichtig ist, dass deine Linie in das Bild hinein verläuft und den Blick des Betrachters somit zur Bildmitte „in das Bild hinein“ lenkt. Die Linie darf daher nicht einfach horizontal durch das Bild verlaufen. Ob du mit einem geraden Zaun oder einem geschwungenen Weg arbeitest, ist übrigens egal.
Der Horizont
Eine besondere Linie, die wir fast auf jedem Bild finden, ist der schon angesprochene Horizont. Leider führt er den Blick nicht in das Bild hinein, wenn er gerade verläuft, daher eignet er sich nicht als Führungslinie.
Trotzdem kannst du hier etwas beachten: Sorge unbedingt dafür, dass der Horizont nicht durch die Bildmitte verläuft, sondern entweder mehr Landschaft oder mehr Himmel zu sehen ist. Allein dies macht dein Bild schon spannender.
3. Denke an die Drittel-Regel
Wie schon gesagt, ist es essentiell für Landschaftsbilder, dass du ein echtes Motiv hast. Dieses kann ruhig Bestandteil der Landschaft sein, wie eine Flussmündung, ein markanter Berg etc. Wichtig ist nur, dass du dir Gedanken darüber machst, was du eigentlich genau fotografieren willst. Wenn du ein Motiv gefunden hast, platziere dieses nicht in der Bildmitte, sondern auf einer der gedachten Drittel-Linien. Damit bringst du ganz einfach Spannung ins Bild. Ausführlich erklären wir dies und viele weitere Tipps zur Bildgestaltung in unserem kostenlosen E-Book, das du hier bekommst:
⇨ 12 Tipps für bessere Reisefotos
Übung
Schaue dir als Übung Landschaftsbilder an, die dir gefallen. Nach Lektüre des Artikels und am besten immer mal wieder. Wie sind diese Landschaftsfotos aufgebaut? Welche Linien führen deinen Blick? Aus welchen Ebenen hat der Fotograf das Bild aufgebaut? Wo befindet sich das Motiv? Lerne, Bilder nicht mehr „einfach so“ anzuschauen. Schau dir an, warum sie funktionieren!
Hier sind drei Bilder, die wir auf unseren Reisen gemacht haben. Schaue sie dir an: Was verleiht ihnen Spannung? Welche Stärken haben sie und welche Schwächen? Wie haben wir sie aufgebaut?
1. Atlantikstraße in Norwegen
Das Hauptmotiv dieses Bildes ist die Straße, die in den Himmel zu laufen scheint. Gleichzeitig funktioniert sie als dynamisch geschwungene Linie, die den Blick des Betrachters in das Bild hinein führt. Sie verläuft im unteren Drittel des Bildes, sodass oben viel Platz für den dramatischen Himmel bleibt. Die Straße führt aus dem Vordergrund in die Mitte des Bildes und deutet so eine vorderne Ebene nur an. Da der Rest des Bildes passt – Motiv, Aufbau, Farben und Licht – funktioniert das Bild trotzdem.
Aus einem anderen Winkel fotografiert oder mittig platziert, sodass die Linie aus dem Bild heraus führen würde, würde das Bild seine Wirkung deutlich weniger entfalten.
2. Fjord in Norwegen
Dieses Bild zeigt eine herrliche Szenerie. Auf dem Bild entfaltet sie jedoch nur durch die Bank im Vordergrund ihre Wirkung. Erst die vordere Ebene schafft die Tiefe, die das Bild benötigt. Die Linien der Bank und der Berge und auch der Spiegelungen führen das Auge zur Mitte des Fotos. Die Anordnung nach der Drittel-Regel sorgt für Dynamik und schafft genügend Platz für den Rest der Landschaft.
Ohne Einbindung der Bank wäre dieses Bild ein typischer Fall für das Weitwinkel-Problem: Wunderschön in der dreidimensionalen Wirklichkeit – leider langweilig auf einem zweidimensionalen Foto.
3. Landschaft in Island
Bilder von Weitblicken sind oftmals schwierig. Funktioniert dieses – oder ist es langweilig? Woran liegt das? Dieses Mal gibt es keine Auflösung. Was denkst du?
Hast du auch manchmal das Problem, dass deine Landschaftsbilder langweilig werden? Helfen dir unsere Tipps? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!
Diese Fotografie-Artikel solltest du unbedingt auch lesen:
⇨ 6 Fehler, die du als Anfänger beim Fotografieren auf Reisen machst
⇨ Nebel, Wolken und Regen: Wie du schlechtes Wetter für sensationelle Landschaftsfotos nutzt
⇨ 9 Profi-Tipps für gigantische Langzeitbelichtungen
⇨ 9 Gründe, warum du im RAW-Format fotografieren solltest
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35 Kommentare
Hey
Dank Pinterest bin ich auf auf dem Beitrag bzw. Blog aufmerksam geworden.
Danke für deine Sichtweise, deine Ideen und deine Tipps.
Ich bin Hobbyfotografin und würde, trotz jahrelanger Erfahrung, mich dennoch als Anfänger einstufen.
Liebe Grüße, Anja
Hey Anja,
wie schön, dass du hier gelandet bist! Danke für das Lob und ganz viel Spaß weiterhin bei uns!
Eine tolle Webseite, vor allem in den gemütlichen Winterzeiten ist es schön solche tolle Blogs zu entdecken.
Lieben Gruß Mia
Liebe Mia,
vielen herzlichen Dank, das freut uns sehr! Ganz viel Spaß weiterhin beim Stöbern bei uns!
Liebe Grüße
Sina
Liebe Autoren,
nicht nur dieser, aber stellvertretend hier kommentiert, empfinde ich all eure Tipps und Texte als sensationell. Ich habe gerade eine Nikon D3000 zu Weihnachten geschenkt bekommen und bin nun richtig Feuer und Flamme für das Thema Fotografie. Über die Suche nach einer Erklärung für all die Abkürzungen und die richtige Wahl des Objektivs bin ich auf eure Seite gestoßen und sauge alles auf, was ich finden kann.
Da das viel zu viel ist, lese ich sicher alles zwei oder drei mal. Ihr habt einen tollen Schreibstil, eine leicht verständliche Expertise und tolle Beispiele zur Veranschaulichung der Themen gewählt. Ganz ganz tolle Arbeit!
Herzlichen Dank und noch ganz viel Erfolg !
Maik
Hallo Jan,
einfach top Dein Beitrag. Alles sehr schön mit Bildern erklärt.
LG Bernhard
Vielen Dank für den tollen Beitrag. Vorweg, die Bilder mit den Lila Blüten sind echt toll!
Meine Bereiche sind eher die Industrie- und Architekturfotografie, doch auch ich kann sehr gute Tipps aus euren Beitrag mitnehmen. Ein Mensch kann wirklich nie auslernen.
Lg
Hey Hermann,
vielen Dank, das freut uns sehr! Weiterhin tolle Fotos wünsche ich dir!
Liebe Grüße
Sina
Hallo Sina, hallo Jan,
Via Pinterest habe ich euren Artikel gerade eben erst entdeckt. Wieso er mir erst so spät über den Weg gelaufen ist, wundert mich und ärgert mich auch ein wenig. 😉 Lieben Dank euch für die wirklich wertvollen Tipps! Einiges wusste ich schon, andere wirklich wichtige Elemente der Bildkomposition, wusste ich noch nicht. Diese werde ich mir bei meiner nächsten Reise auf die Fahne schreiben!
Hey Judith,
total cool, dass dir der Artikel so gut geholfen hat! Wir wünschen dir wunderbare Fotos!
Liebe Grüße
Sina
Als ich bin Neueinsteigerin in der Fotografie und es macht mir unheimlich Spaß, nur Schade das ich nicht immer tolle Fotos hin bekomme. Danke für die Tipps, werde ich mal versuchen umzusetzen.
Lg Lisa
Hey Lisa,
wir wünschen dir weiterhin ganz viel Spaß! Und wie bei allem: Mit Übung wirst du bald deutlich besser werden 🙂 Ganz viel Erfolg dabei!
Liebe Grüße
Sina
Vielen Dank für diesen Beitrag, einer der hilfreichsten Fotografie-Artikel, die ich je gelesen habe (werde auch definitiv weiter auf der Seite stöbern)!
Das Problem kenne ich leider zu gut, allerdings konnte ich nie den Fehler benennen.
Klar, irgendwann stellt man fest, dass es mit Vordergrundmotiv “irgendwie besser aussieht“ und kann sich evtl vage daran erinnern, dass im Kunstunterricht mal davon die Rede war, den Horizont nicht in die Mitte zu setzen (der ‘goldene Schnitt’-geistert auch noch irgendwo in den Gedanken rum) – aber weshalb es nun so ist und vor allem, wie man das Ganze tatsächlich löst (!) war mir persönlich immer ein Rätsel… da kam endlich mal Licht ins Dunkel.
Schade nur, dass ich das nicht vor meinen Reisen dieses Jahr wusste. Aber was soll’s, die Nächste kommt bestimmt 🙂
Hey Taylor,
wir freuen uns riesig, dass der Artikel dich so weiterbringt, echt toll! Genau so soll es sein. Wir wünschen dir ganz viel Erfolg und vor allem Spaß, das neue Wissen bei deinen nächsten Fotos umzusetzen!
Ganz liebe Grüße
Sina
Hallo Ihr 2!
Eure Seite “LichterderWelt” ist wirklich großartig und ich lese mit Begeisterung und auch Erstaunen Eure Tipps (viele AHA-Erlebnisse). Man kann soviel lernen!
Da nun ein Bretagne-Urlaub ansteht, werde ich versuchen, nicht so viele langweilige Bilder zu machen. Bin gespannt, ob mir das einigermaßen gelingt!
Liebe Grüße
Angelika
Hey Angelika,
wow, vielen Dank für diesen lieben Kommentar, darüber freuen wir uns wirklich sehr!
Schön, dass unsere Tipps dir helfen und wir wünschen dir ganz tolle Fotos und natürlich viel Spaß in der Bretagne!
Liebe Grüße
Sina
Sehr sinnvolle und nützliche Tipps für bessere Landschaftsfotos, vielen Dank!
Hey Barbara,
danke für dein Lob! Es freut uns, wenn wir dir mit unseren Tipps helfen konnten!
Liebe Grüße und ganz viel Spaß beim Fotografieren!
Sina
Das nenn ich mal einen hilfreichen Beitrag!
Vielen Dank für die super Veranschaulichung der Tipps, das hat mich wirklich weitergebracht – langweilige Landschaftsbilder kenn ich nämlich leider nur zu gut…
Liebe Grüße, Johanna
Hey Johanna,
danke für dein Lob! Es freut uns immer sehr, wenn wir mit unseren Tipps anderen helfen können. 🙂
Kennst du schon unser kostenloses E-Book mit noch mehr Tipps für bessere Reisefotos? Vielleicht wäre das ja auch was für dich?
Schau mal hier: 12 Tipps für bessere Reisefotos
Liebe Grüße
Jan
Vielen Dank für die tollen Tipps, wirklich sehr hilfreich! 🙂
Liebe Grüße
Tinka
Hey Tinka,
vielen Dank für dein Lob! Es freut uns total, dass die Tipps dir geholfen haben und wünschen dir großartige Fotos!
Liebe Grüße
Sina
Hallo ihr Beiden,
vielen Dank erst mal für die wieder einmal tollen Tipps 😉
Ich hätte noch eine Frage zur Bildbearbeitung und Speicherung, gerade bei Landschaftsfotos. Ich bearbeite die Bilder meistens in Lightroom (manche danach nochmal in Photoshop zum Feintuning).
Für meine Website sollen die Bilder dann natürlich möglichst klein sein, um die Ladezeiten noch im Rahmen zu halten (PageSpeed meckert so schon immer). Dementsprechend exportiere ich sie meistens in der Größe von max. 1200 Pixel und versuche eine Größe von 150 KB pro Bild anzustreben. Manchmal habe ich für einen Artikel 15 Bilder oder mehr. Da würde bei größeren Bildern sonst einiges zusammen kommen.
Bei Food-Bildern in Nahaufnahme geht das meistens noch ganz gut, aber gerade bei Landschaftsaufnahmen mit viel kleinen entfernten Details wie Wälder oder Gras wird es doch sehr pixelig und das eigentlich tolle Bild leidet sehr darunter. Das ist jetzt so ein trade off zwischen Qualität und Ladezeit.
Wie handhabt Ihr das? Exportiert ihr die Fotos aus Lightroom oder Photoshop? Und nehmt Ihr dann lieber längere Ladezeiten (und vll.ein schlechteres Ranking) für eine bessere Bildqualität in Kauf?
Liebe Grüße
Julia
Hallo Julia,
dankeschön! Es freut uns, wenn dir unsere Artikel und Tipps gefallen. 🙂
Also das ist ein recht umfassendes Thema und geht weit über die Bildbearbeitung hinaus. Wir handhaben das so:
Die Qualität hat bei uns die höchste Priorität! Das heißt wir haben für uns eine “Qualitätsstufe” festgelegt, welche erreicht werden muss. Erst dann schauen wir, wie bei gegebener Qualität maximal optimiert werden kann um die Dateigröße so klein wie möglich zu halten. In der Regel exportieren wir direkt aus Lightroom, manchmal Photoshop, meistens 1.600 – 1.920 px, Qualität zwischen 70 -90, je nach Bild. Alle Bilder welche wir hier auf die Seite hochladen werden zudem automatisch so komprimiert, wie es verlustfrei gerade noch möglich ist. Generell achten wir aber darauf, dass bei bildlastigen Beiträgen die Gesamtdatenmenge 7 MB nicht überschreitet. Soweit zur Seite der Bildbearbeitung.
Die Optimierungen aus technischer Sicht sind hierbei viel wichtiger. Es ist zum Beispiel so, dass wir unseren Lesern die Bilder jeweils nur in der Größe zu Verfügung stellen, wie sie von deren Endgerät benötigt werden. Somit werden also nur Daten übertragen, welche auch unbedingt notwendig sind. Zudem nutzen wir Browser-Caching, so dass die selben Daten in nur ein einziges Mal übertragen werden müssen!
Ich habe mir eben deine Seite mal angesehen. Ja das stimmt Pagespeed sieht nicht gut aus. Aber, so what! Pagespeed ist kein Absolut-Wert und man muss es interpretieren (können). Nicht jede Art von Website kann einen guten bis sehr guten Pagespeed Wert erreichen. Das ist von sehr vielen Faktoren abhängig. Mach dir mal den Spaß und schaue dir mal den Pagespeed für Spiegel Online an! Auch nicht gut, oder? Und trotzdem ranken die gut! 😉 Die Ladegeschwindigkeit ist ein Rankingfaktor, ja. Aber kein sehr starker!
Generell ist deine Seite aber gut und besser als viele andere Seiten! Wichtig ist das du deine Seite so gestaltest , wie es für deine Besucher angenehm ist. Das betrifft auch die Ladezeiten (welche übrigens mit rund 2 Sekunden für das erstmalige Laden gut ist!). Hier kann man gut nach dem eigenen Empfinden gehen, ob etwas zu langsam ist oder nicht.
Gute Tools (und besser geeignet als Pagespeed) für die technische Optimierung deiner Seite sind übrigens Pingdom und GTMetrix.
Ich hoffe ich habe jetzt nicht zu weit ausgeholt aber es ließe sich ohne Mühe noch weiter vertiefen! 😀
Liebe Grüße
Jan
Hallo Jan,
vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für eine so ausführliche Antwort genommen hast und für die Tipps!
Da werde ich mal versuchen etwas zu optimieren, aber meinen Bildern zukünftig trotzdem etwas mehr Platz einräumen, damit sie richtig wirken können 😉
Super, dass Ihr auf die Anliegen Eurer Leser immer so eingeht.
Liebe Grüße
Julia
Hallo Jan,
toller Beitrag und mit den Beispielbildern sieht man direkt, was du meinst. Ich liebe auch mein Weitwinkelobjektiv und will meine Landschaftsaufnahmen unbedingt verbessern.
Dein Beitrag ist also Gold wert!
Viele Grüße
Magdalena
Liebe Magdalena,
vielen Dank für die lieben Worte!
Wir wüschen dir immer gutes Licht und tolle Motive!
Liebe Grüße
Jan
Eine Tolle Internetpräsentation mit vielen Tipps und Tricks.
Macht weiter so.
Liebe Grüße
Wolfgang
Leider habe ich noch keinen Link für die kostenlosen E-Books erhalten.
Hallo Wolfgang,
danke für dein Lob!
Machen wir auf jeden Fall, so viel Spaß wie wir daran haben… 😉
Liebe Grüße Jan
PS: Vielleicht ist die Mail mit dem Link bei dir im Spam-Ordner gelandet?! Für alle Fälle schicke ich dir aber den Link gleich nochmal an die Adresse mit der du dich registriert hast!
Genau solche Anleitungen habe ich gesucht. Solche Langeweile-Landschaftsbilder habe ich auch zur Genüge und bin immer ziemlich unbefriedigt, wenn sich ein wunderbarer Blick nicht mal ansatzweise am Foto darstellen lässt.
Liebe Grüße, Nicoletta
Liebe Nicoletta,
ja das kann ich sehr gut verstehen. Als wir vor vielen Jahren mal mit der Fotografie angefangen haben, standen wir vor den gleichen Problemen und fanden das auch immer ziemlich unbefriedigend. Dabei sind es manchmal einfach nur Kleinigkeiten die den Unterschied machen und solche kleinen Tipps hätten uns damals auch geholfen. 😉
Wir planen gerade eine Reihe von Artikeln zur Bildbearbeitung die dann helfen sollen, die gemachten Bilder noch weiter zu optimieren.
Liebe Grüße
Jan
Ein sehr schöner Beitrag!
Ich arbeite gerade an meiner Landschaftsfotografie, und dieser kleine Kurs hier, hat mir sehr geholfen :)!
Werde in Zukunft einige Dinge mehr beachten und mir einen kleinen Spickzettel machen ;D
Hab ihr eigentlich schon mal einen Beitrag zu eurer Foto Bearbeitung gemacht?
Das würde mich persönlich sehr interessieren 🙂
Liebste Grüße
Luise
Liebe Luise,
vielen lieben Dank! Wir freuen uns und finden es toll, wenn dir unserer kleinen Tipps weitergeholfen haben! 🙂
Eine Beitragsreihe zur Bearbeitung von Fotos insbesondere mit Lightroom sind schon in der Planung und werden demnächst hier online gehen. Da werden wir dann neben den Basics auch gezielt auf die Bearbeitung von Landschaftsbildern eingehen.
Liebe Grüße
Jan
Lieber Jan,
zuerst mal herzlichen Dank dass Du uns so gute Ratschläge zur Fotografie gibst. Einiges hatte ich intuitiv schon richtig gemacht – vieles nicht – aber hier wird es wirklich gut dargestellt wie ich vorgehen sollte. Eine Frage habe ich nun doch noch. Wie schaffst Du es sowohl Vordergrund als auch Hintergrund so scharf hinzubekommen. Ich vermute mal mit Zoom.
Herzlichen Dank Euch beiden und lieben Gruß
Beate
Liebe Beate,
das machen wir gerne! 😉
Zu deiner Frage: Mit dem Zoom hat das nichts zu tun sondern damit, welche Blende du für dein Foto wählst. Umso kleiner die Blende (=größere Blendenzahl, z.B. 16) umso größer ist der Schärfebereich (Tiefenschärfe) deines Fotos. In Kombination mit einer kleinen Brennweite, ist es somit möglich das Foto fast durchweg scharf zu bekommen.
Das Thema Tiefenschärfe ist ein recht komplexes Thema. In unserem kommenden E-Book widmen wir diesem Thema auch ein eigenes Kapitel, in dem dann alles ganz genau erklärt ist… 🙂
Liebe Grüße
Jan