Es ist da: Das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN Contemporary ist das erste Sigma-Objektiv für den Canon RF-Mount! Wie gut ist dieses flexible „Immerdrauf“-Objektiv mit dem äußerst attraktivem Preis, wie performt es an Canon R und was leistet es in der Anwendung tatsächlich? Wir haben den Praxistest an einer Canon R7 gemacht!

Sigma 18-50mm F2,8 DC DN endlich auch für Canon R!

Nach einer irren langen Durststrecke von sechs Jahren (!) gibt es ab heute endlich das erste von Canon zugelassene Fremdherstellerobjektiv für den Canon RF-Mount! Sigma bringt sein Sigma 18-50mm F2,8, das es bisher für den Sony E-Mount, den L-Mount (Panasonic, Leica, Sigma) und den Fujifilm X-Mount gab, nun endlich auch für die Canon R-Linie! Konzipiert ist das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN für APS-C-Kameras. User der Canon R7, R10, R100 und R50 dürfen sich also riesig freuen!

Sigmas Ankündigung, ab sofort auch für Canon RF zu produzieren

Sigmas erstes Objektiv für Canon RF erscheint am 11. Juli 2024!

Kameras der Canon R-Linie

Ob damit eine neue Ära für Canon-User beginnt… wir werden es sehen! 

Aber was taugt das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN Contemporary an Canon R? Ist es so scharf und leistungsstark wie Canons eigene Objektive? Schlägt es im Preisleistungsvergleich vielleicht sogar Canon? Und, vielleicht die wichtigste Frage: Eignet es sich als flexibles Immerdrauf-Objektiv und vielleicht auch als perfektes Reiseobjektiv? Wir machen den Text!

Hinweis zum Test
Wir testen das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN am Canon RF-Mount mit einer Canon R7. Aber auch, wenn du eine Sony-, Panasonic-, Leica-, Fuji- oder Sigma-Kamera hast, lies weiter, denn für all diese Anschlüsse ist das Sigma 18-50mm F2,8 ebenfalls verfügbar.

Sigma 18-55mm F2.8 Test
Für unseren Test nehmen wir das Sigma 18-50mm mit in verschiedene Foto-Situationen des Alltags

Auf der Suche nach einem fantastischen Immerdrauf für APS-C

„Das ultimative Immer-drauf-Standardzoom für spiegellose APS-C-Kameras“ schreibt Sigma selbst über das 18-50mm F2,8. „[Es eignet] sich ideal für ein breites Spektrum von Foto- und Videoaufnahmen, das von der Landschafts-, Portrait- und Street-Fotografie bis zu Architekturaufnahmen und Reportage reicht“. Sigma fügt eine tolle Eignung für die Fotografie im Nahbereich, die super Performance bei schlechten Lichtverhältnissen, die schöne Motivfreistellung und das geringe Gewicht des Objektivs als weitere Kaufargumente an.

Vorstellung des Objektivs bei Sigma

Klingt perfekt, oder? Tatsächlich sind die meisten Fotografen auf der Suche nach „dem einen Objektiv“, das alles kann und nicht dauernd gewechselt werden muss. Ein Objektiv, das für alle Alltagssituationen genutzt werden kann, und das ein treuer Begleiter auch auf Reisen ist. Ein Objektiv, das dabei aber auch gute Bildqualität liefert, schnell und scharf ist, gut verarbeitet und dabei natürlich nicht zu teuer. Bietet das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN all das?

Sigma 18-55mm F2.8 Objektiv Test
Ein flexibler Brennweitenbereich, eine tolle Lichtstärke und ein günstiger Preis. Aber stimmt auch die Qualität?

Tatsächlich vereint das Sigma 18-50mm F2,8 auf dem Papier genau den Mix an Spezifikationen, die sich Fotografen von einem Immerdrauf-Objektiv wünschen: Ein flexibler Brennweitenbereich von Weitwinkel bis ins leichtes Zoom, eine tolle Lichtstärke, ein geringes Gewicht und eine kompakte Größe. Die unverbindliche Preisempfehlung von 549,- Euro ist im unteren Bereich angesiedelt und gerade preisgeplagte Canon-Nutzer dürften hier frohlocken. 

Grund genug für uns, uns das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN genauer anzuschauen und es einem ausführlichen Praxis-Test zu unterziehen. Denn wie immer interessiert uns nicht die Auswertung von Labordatenblättern, sondern wir möchten sehen, wie das Objektiv in der Praxis, in echten Fotosituationen vor Ort, tatsächlich performt. Unser Test fand deswegen ausschließlich unter echten Bedingungen statt. Er ist in drei Bereiche gegliedert: 

  • Verarbeitung und Ausstattung
  • Autofokus und Bildqualität
  • Flexibilität

Wichtig: Für unseren Test hat uns Sigma ein Objektiv zur Verfügung gestellt, das wir anschließend zurückgeschickt haben. Unser Test ist vollkommen unabhängig und nicht gesponsert.

Sigma 18-55mm F2.8 Erfahrungen
Wir testen das Sigma an der Canon R7, unserer Lieblings-APS-C-Kamera von Canon

Sigma 18-50mm F2,8 DC DN im Praxis-Test: Allgemeine Infos

Warum das Sigma 18-50mm F2,8?

„Der neue Standard“ oder „Preis-Leistungs-Killer“ liest man über das Sigma 18-50mm F2,8. Für Sony, Fuji und Panasonic ist es schon länger auf dem Markt und die Kundenstimmen sind begeistert.

Die Zeiten, in denen namhafte Fremdhersteller und insbesondere Sigma „schlechtere“ Objektive produziert haben, sind schon längst vorbei. Auch professionelle Fotografen schwören gerade seit der Art-Serie auf Sigma als Objektivhersteller. Nicht hauptsächlich wegen der günstigeren Preise, sondern tatsächlich wegen der grandiosen Qualität der Linsen. Auch wir nutzen mehrere Sigma-Objektive (bisher an der Canon R-Serie natürlich nur mit Adapter), darunter das Sigma 150-600mm Sports (mehr dazu hier: Sigma 150-600mm F5-6.3 DG OS HSM Sports im Praxis-Test) oder das Sigma 35mm 1.4 Art. Unsere große Empfehlung für ein perfektes Immerdrauf für APS-C-Spiegelreflexkameras aller Marken war früher das Sigma 17-70mm, welches leider mittlerweile nicht mehr produziert wird. Ist das Sigma 18-50mm F2,8 dessen Nachfolger für Spiegellose APS-C-Kameras?

Objektivtest Lichter der Welt
Eignet sich das Sigma auch für Innenaufnahmen?

Mit knapp 300g ist das Sigma 18-50mm F2,8 besonders leicht, ein großer Pluspunkt, gerade für unterwegs. Noch interessanter ist aber die durchgängige Lichtstärke von 2.8 – diese bieten nur sehr wenige Objektive, und zwar meist zu weitaus höheren Preisen (vgl. z.B. das Canon RF 24-70mm F2,8 für aktuell 2.549€!). Die UVP des Sigma 18-50mm F2,8 wirkt mit 549€ dagegen fast lächerlich. Nun ist das Sigma ein APS-C-Objektiv, aber hier gibt es von Canon gar nicht erst etwas Vergleichbares! Das APS-C-Objektiv Canon RF-S 18-45mm F4.5-6.3 ist vom Brennweitenbereich am ehesten vergleichbar und ebenfalls günstig, hat aber im oberen Bereich eben nur eine Offenblende von 6.3 – absolut rückständig gegen die 2.8 des Sigma.

Ein flexibler Brennweitenbereich, eine fast revolutionär wirkende Offenblende und damit eine fantastische Lichtstärke, ein super geringes Gewicht und ein sehr verführerischer Preis – sieht auf den ersten Blick also alles fast zu gut aus, um wahr zu sein.

Was bedeutet eigentlich APS-C? Hier erklären wir es dir!

APS-C-Kameras der Canon R-Linie

Die Abkürzungen in der Objektivbezeichnung 
„DC DN“ bedeutet bei Sigma, dass das Objektiv für Spiegellose APS-C-Kameras konzipiert wurde. „DG DN“ hingegen bezeichnet Objektive für Spiegellose Vollformatkameras. Das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN kannst du also (ohne Adapter und Einschränkungen) an Spiegellosen APS-C-Kameras verwenden. Achte beim Kauf darauf, das richtige Objektiv für deinen Kamera-Mount (z. B. Sony E, Canon RF, Fujifilm X…) zu wählen.

Sigma 18-55mm Canon RF-Mount

Spezifikationen des Sigma 18-50mm F2,8 DC DN

Brennweite18-50mmFlexibel für viele Situationen, minimal kurz oben
Lichtstärke2.8Fantastischer Wert, echtes Alleinstellungsmerkmal
Naheinstellgrenze12,1cmKein echtes Makroobjektiv, aber gut für Nahaufnahmen
Preis549€ (UVP)Sehr günstig für ein Objektiv dieser Lichtstärke

Lieferumfang des Sigma 18-50mm F2,8

Geliefert wird das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN zusammen mit einer Gegenlichtblende, einem Objektivdeckel und dem Objektivdeckel für die Rücklinse. Eine Objektivtasche ist wie üblich für Objektive dieser Größe nicht dabei.

Schön ist, dass das Objektiv direkt mit der Gegenlichtblende geliefert wird und du diese nicht (wie etwa bei dem vergleichbaren Canon 18-45mm) extra dazu erwerben musst. Die Gegenlichtblende erlaubt dir höhere Bildkontraste in bestimmten Lichtsituationen, außerdem schützt sie deine Frontlinse vor Fingerabdrücken und Kratzerrn, weil sie sie abschirmt. 

Sigma 18-55mm F2.8 DC DN Contemporary Test
Im Lieferumfang ist neben den Objektivdeckeln auch die Gegenlichtblende erhalten – anders als bei günstigen Objektiven von Canon

Sigma 18-50mm F2,8 im Praxis-Test: Testbereich 1: Verarbeitung und Ausstattung

Erster Eindruck und Austattung des Objektivs

Das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN ist ein ziemlich günstiges Objektiv, dementsprechend hätte uns eine eher „weniger wertig“ wirkende Verarbeitung nicht gewundert. Aber weit gefehlt! Nach dem Auspacken wundern wir uns über die schöne Optik und Haptik des Objektivs. Es fühlt sich gut an und scheint gut verarbeitet zu sein. Das Objektivbajonett ist aus Messing. Besonders schön ist, dass der Objektivanschluss gegen Staub und Spritzwasser geschützt ist – bei einem Objektiv dieser Preisklasse ist das absolut nicht selbstverständlich. Um das ganze Objektiv zu schützen und tatsächlich im Regen zu fotografieren, empfehlen wir aber einen Regenschutz.

Der Zoomring des Objektivs lässt sich mit einem angenehmen Widerstand drehen und hat kein Spiel. Auch fährt das Objektiv nicht wieder von allein rein, wenn man etwa mit ausgefahrenem Objektiv nach oben fotografiert. Der recht schmale Fokussierring ist sehr feinfühlig zu bedienen und könnte unserer Meinung nach minimal mehr Widerstand haben.

Einen Bildstabilisator hat das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN nicht. An der Canon R7 ist das nicht besonders relevant, weil diese Kamera selbst über einen internen Bildstabilisator verfügt. Canons andere APS-C-Kameras der R-Serie (R10, R50 und R100) haben jedoch keinen internen Bildstabilisator. Auch bei einigen APS-C-Kameras anderer Marken fehlt der interne Bildstabilisator. Hier wäre dieses Feature sicherlich schön, wobei es Gewicht und Preis des Objektivs in die Höhe treiben würde. Wegen der grandiosen Offenblende von 2.8, die eine sehr gute Lichtstärke bietet, ist der fehlende Stabilisator unserer Meinung nach aber insgesamt gerade noch verschmerzbar. 

Sigma 18-50mm F2,8 DC DN Contemporary im Praxistest
Von der Verarbeitungsqualität des Sigma 18-55mm sind wir positiv überrascht. Für ein Objektiv dieser Preisklasse hatten wir weniger erwartet!

Größe und Gewicht

Das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN ist mit nur 300g extrem leicht und mit einer Länge von 74,5mm und einem Durchmesser von 65mm sehr kompakt. Für ein Objektiv mit dieser Lichtstärke sind das erstaunlich kleine Abmessungen. Es ist somit ideal für unterwegs und insbesondere auf Reisen, wo jedes Gramm zählt. 

Wir fotografieren normalerweise mit schwereren Objektiven und so waren die Fotosessions mit dem Sigma 18-50mm eine echte Wohltat. Es fügt sich perfekt an die kleineren Spiegellosen Kameras an. Auch in der Kombination mit der vergleichsweise schweren Canon R7 haben wir so beim Fotografieren nur etwa 900g Gewicht in der Hand.

Verarbeitung und Ausstattung des Sigma 18-50mm F2,8: Fazit (4,5 von 5 Sternen)

Die Verarbeitungsqualität des Sigma 18-50mm F2,8 ist beeindruckend gut, hier würden wir gerne mehr als 5 Sterne geben. Auch das geringe Gewicht und die kleinen Maße überzeugen uns vollends. Einen halben Stern Abzug geben wir für den fehlenden Bildstabilisator, der nur in wenigen Fällen relevant sein wird, aber den wir uns trotzdem gewünscht hätten.
Sigma 18-50mm F2,8 DC DN für Canon Verarbeitung
Sigma hat dem Objektiv ein Metallbajonett spendiert, welches außerdem mit einer Gummilippe versehen ist, um das Eindringen von Staub und Feuchtigkeit zu verhindern

Sigma 18-50mm F2,8 im Praxis-Test: Testbereich 2: Bildqualität und Schärfe

Autofokus und Schärfe

Wir haben Schärfe und Autofokus des Sigma 18-50mm F2,8 DC DN in verschiedenen Alltagssituationen getestet, in die man als Fotograf kommt. Hierbei war uns wichtig, das Objektiv sowohl unter einfachen Bedingungen (draußen, gutes Licht, unbewegte Motive) als auch unter schwierigeren Bedingungen (Innenräume, bewegte Motive) herauszufordern.

Der Autofokus arbeitet schnell, geräuschlos und präzise. In unseren Testsituationen war er enorm zuverlässig und traf quasi immer. Auch schwierigere Motive wie Hummeln konnten wir mit dem Sigma 18-50mm F2,8 DC DN an der Canon R7 gut einfangen. Unbewegte Motive sind sowieso problemlos, auch in dunkleren Innneräumen wie Kirchen. Die Schärfe sitzt auf unseren Testfotos dort, wo sie sitzen soll. 

Auch bei Offenblende 2.8 ist das Sigma 18-50mm scharf. Dieser Faktor ist uns sehr wichtig, denn einige Objektive bieten zwar eine große Offenblende, sind mit dieser Einstellung aber kaum zu gebrauchen, da sie hiermit nich scharf abbilden. Beim Sigma 18-50mm F2,8 DC DN besteht dieses Problem nicht, es erreicht auch bei Blende 2.8 sehr schöne Ergebnisse.

Freistellung durch die Offenblende

Der wohl größte Vorteil des Sigma 18-50mm F2,8 DC DN Contemporary ist seine große Offenblende von 2.8. Diese erlaubt nicht nur eine gute Lichtstärke und somit das Fotografieren auch in dunkleren Umgebungen, sondern auch eine geringe Schärfentiefe auf Fotos und daher große kreative Gestaltungsmöglichkeiten der Bilder.

Ideal ist diese geringe Schärfentiefe etwa bei Porträts. Hier erreichst du mit dem Objektiv eine schöne Hintergrundunschärfe. Das Motiv selbst ist hierbei scharf und hebt sich toll vom Hintergrund ab. Aber auch andere Motive, etwa Detailaufnahmen, kannst du dank der großen Offenblende mit der geringen Schärfentiefe wunderschön gestalten. 

Diese Möglichkeit fällt bei vielen normalen Zoomobjektiven, gerade in diesem Preisbereich, weg: Möchte man den kreativen Gestaltungsspielraum einer große Offenblende, benötigt man eine Festbrennweite. Mit dem Sigma 18-50mm F2,8 DC DN ist das anders und du kannst Menschen, Tiere und alle möglichen Details toll inszenieren. 

Der Schärfeverlauf des Objektivs ist angenehm, das Bokeh (Hintergrundschärfe) bildet hübsche Kreise und Flecken. Auch Strukturen im Vordergrund verschwimmen in einer hübschen Unschärfe.

Fotografie ist auch ganz viel Kreativität und Gestaltung und für diese Möglichkeiten des Sigma 18-50mm F2,8 gibt es von uns einen Zusatzpunkt!

Sigma 18-50mm F2,8 für Porträts Test
Auch für Porträts ist das Objektiv hervorragend geeignet. Um einen möglichst unscharfen Hintergrund zu erreichen, wähle eine Blende von 2.8 und 50mm Brennweite

Testfotos des Sigma 18-50mm F2,8 DC DN

Wir zeigen absichtlich nicht nur Fotos unter Idealbedingungen, sondern auch solche mit kritischen Belichtungszeiten, fotografiert an den Brennweitenrändern mit höherem ISO und bei Offenblende. Alle Fotos haben wir aus der Hand fotografiert. Außerdem bieten wir dir eine Zip-Datei mit 10 unbearbeiteten Beispielfotos in voller Auflösung zum Download an. Die Fotos haben wir mit dem Sigma 18-50mm F2,8 DC DN Contemporary an der Canon R7 aufgenommen.

Zum Herunterladen: Zip-Datei mit 10 völlig unbearbeiteten Testfotos (167 MB) in voller Auflösung inkl. Exifs.

Unser Fazit zur Bildqualität und Schärfe (5 von 5 Sternen)

Wir sind von der Bildqualität und Schärfe des Sigma 18-50mm F2,8 DC DN Contemporary begeistert und geben 5 von 5 Sternen.
Sigma 18-55 Landschaftsfotografie
18mm bei f/16
Sigma 18-50mm F2,8 DC DN Bildqualität
50mm bei f/2.8
Sigma 18-50mm F2,8 DC DN Innenräume
21mm bei f/2.8
Sigma 18-50mm F2,8 DC DN Bildqualität
50mm bei f/9
Sigma 18-50mm F2,8 DC DN Bildqualität Test
50mm bei f/8 (der Farblook dieses Fotos ist bearbeitet, das Original findest du im Download)

Sigma 18-50mm F2,8 im Praxis-Test: Testbereich 3: Flexibilität

Das Sigma 18-50mm F2,8 als Immerdrauf

Das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN Contemporary ist also ein gutes Objektiv. Aber wie gut eignet es sich als Immerdrauf?

Der Brennweitenbereich des Sigma 18-50mm entspricht grob gerechnet etwa 24-70mm an Vollformat – das ist der klassische Brennweitenbereich eines Immerdrauf-Objektivs. Das Sigma 17-70mm F2.8-4.0, das wir für APS-C-Spiegelreflexkameras als Immerdrauf-Objektiv empfehlen, bietet unten einen, oben jedoch ganze 20mm Brennweite mehr. Das Sigma 18-50mm ist somit also etwas unflexibler. Es bietet dafür zwar eine höhere Lichtstärke, aber etwas mehr Brennweite im oberen Bereich wäre das i-Tüpfelchen dieses Objektivs gewesen. 

Verschmerzbar ist das: Die meisten Kameras haben heute mehr Auflösung, du kannst die Fotos also noch etwas zuschneiden und bist dann „dichter dran“. Wenn du Tiere oder Sport fotografieren willst, hast du dafür wahrscheinlich sowieso ein leichtes Teleobjektiv wie ein 70-200mm als Ergänzung – hierfür sind auch 70mm in der Regel zu wenig. Wenn du aber tatsächlich nur ein einziges Objektiv dabei hast, wünschst du dir oben vielleicht ab und an etwas mehr Zoom. Nun muss man aber auch zugeben, dass ein solches Objektiv (das gleichzeitig bei 18mm beginnt und sich somit toll für Landschafts- und Stadtaufnahmen eignet) nur als „Superzoom“ zu bekommen ist, die meist eine bescheidene Bildqualität liefern und von denen wir deswegen klar abraten: Warum du von Superzooms die Finger lassen solltest

Sigma 18-50mm als Immerdrauf Canon
Der Zoom ist nicht für alle, aber für die meisten Alltags- und Reisesituationen ausreichend

In unserem Test des Sigma 18-50mm hätten wir uns bei der Fotografie von Haus- und Weidetieren oft ein paar Millimeter mehr Brennweite mehr am oberen Ende gewünscht. Ansonsten war das Objektiv aber ein flexibler Begleiter in allen getesten Situationen: Sowohl bei Landschaftsfotos, Innenaufnahmen, Porträts, Detailaufnahmen und Nahaufnahmen hat der Brennweitenbereich uns überzeugt.

Perfekt für ein Immerdrauf ist die durchgehende Offenblende von 2.8. Diese vermisst du bei Objektiven mit einem größeren Brennweitenbereich. Sie bietet uns die Möglichkeit, mit dem Sigma 18-50mm F2,8 DC DN auch in Innenräumen sehr gute, rauscharme Fotos aufzunehmen und erweitert so die Möglichkeiten der Reisefotografie mit einem einzigen Objektiv auf Innenaufnahmen von Architektur, aber auch z. B. rauscharmen Fotos am Lagerfeuer und Fotos mit kurzen Belichtungszeiten bei wenig Licht (z. B. Hallensport, Haustierfotos an trüben Tagen).

Ein weiterer großer Pluspunkt des Sigma 18-50mm F2,8 DC DN ist die geringe Naheinstellgrenze. Im Weitwinkelbereich endet diese schon kurz vor der Gegenlichtblende, du kannst also Motive fast genau vor deiner Linse schon fokussieren. Im Test hat uns das Objektiv für Nahaufnahmen von Blüten uns Insekten super viel Spaß gemacht und zu tollen Ergebnissen geführt.

Insgesamt hast du mit dem Sigma 18-50mm F2,8 DC DN als Immerdrauf fantastische Möglichkeiten. Für die Tier- und Sportfotografie empfehlen wir dir zusätzlich ein Teleobjektiv, aber für fast alle anderen Situationen ist das Sigma 18-50mm der perfekte, zuverlässige und flexible Begleiter.

Unser Fazit zur Flexibilität des Sigma 18-50mm F2.8 (4,5 von 5 Sternen)

Die fantastische Lichtstärke von 2.8 rüstet das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN für fast alle Lichtsituationen. Der Brennweitenbereich von 18-50mm entspricht dem klassischen Bereich einen Standardzooms und ist damit für sehr viele (nicht alle) Situationen geeignet. Ein toller Pluspunkt ist die geringe Naheinstellgrenze von wenigen Zentimetern, die gerade im Weitwinkelbereich das Fokussieren sehr naher Motive und damit wunderschöne Nahaufnahmen erlaubt.

Lichtstärke und Naheinstellgrenze verdienen jeweils 5 Sterne, der Brennweitenbereich bekommt von uns 4. Insgesamt kommt die Flexibilität des Sigma 18-50mm F2,8 DC DN damit auf (zugegeben strenge) 4,5 Sterne.
Sigma 18-55mm an Canon R7

Sigma 18-50mm F2,8 im Praxis-Test: Unser Fazit

Sigma 18-50mm F2,8 DC DN Contemporary

Verarbeitung und Ausstattung
Bildqualität und Schärfe
Flexibilität

Gesamtbewertung

Wie schade, dass wir selbst momentan keine APS-C-Kamera haben! Das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN würde sofort in unseren Fotorucksack wandern. 

Wir freuen uns riesig, dass es endlich einen würdigen Nachfolger des Sigma 17-70mm F2.8-4,0 auch für Canon RF gibt! Zwar hat das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN etwas weniger Brennweite, dafür mehr Lichtstärke und eine kürzere Naheinstellgrenze. Es ist damit das ideale Immerdrauf –und das für einen unschlagbaren Preis!

Auch wenn du eine andere Kameramarke als Canon hast (nur für Nikon gibt es das Objektiv leider noch? nicht): Wir empfehlen dir das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN Contemporary uneingeschränkt als Standardobjektiv. Die Fotos werden dich überzeugen!

4.7
Sigma 18-50mm F2,8 DC DN Canon RF

* Einige Links in diesem Artikel sind Affiliate Links. Das bedeutet, dass wir eine kleine Provision kriegen, wenn du etwas über diesen Link bestellst. Du hilfst uns damit, Lichter der Welt am Laufen zu halten, damit wir weiterhin Artikel wie diesen schreiben können. Für dich wird der Kauf dadurch natürlich nicht teurer! Alle Produktempfehlungen sind trotzdem unabhängig und spiegeln unbeeinflusst unsere Meinung und Erfahrung wider.

Autor

Hi! Ich bin Jan. Fotograf, Reisejunkie und Mitbegründer von Lichter der Welt. Ich liebe ferne Länder genau so wie den Wald vor der Haustür. Jeden Tag neue Dinge zu sehen und zu erleben ist das, was mich am Reisen am meisten reizt. Als Coach und Fototrainer gebe ich regelmäßig mein Wissen an Fotobegeisterte weiter. Auf Lichter der Welt nehme ich dich mit auf unsere Reisen und teile meine Erfahrungen, Tipps und Inspirationen mit dir!

10 Kommentare

  1. Endlich ein lichtstarkes Standard-Zoom für APS-C. Danke für den ausführlichen Test! Ich werde es mir wohl auch bestellen für meine R10. Als echten Wermutstropfen empfinde ich aber den fehlenden Stabi… insbesondere da meine R10 keinen IBIS besitzt. Ich nutze gerne Verschlusszeiten um 1/10 s bpsw. bei Stadtaufnahmen, um Passanten “verschwimmen” zu lassen und/oder etwas mehr Dynamik ins Bild zu bekommen. Dafür braucht es allerdings den Stabi. Daher werde ich mein 18-45 Kit wohl behalten um es für diese Zwecke weiterhin zu nutzen.

    • Hey Dirk,
      sehr gerne! Ja, wenn du gerne länger aus der Hand belichtest, kann der fehlende Stabi echt ein Minuspunkt sein. Wir haben das Objektiv nur an der R7 mit IBIS getestet. Wenn du es dir zulegst, berichte doch gerne mal kurz, wie es an der R10 ohne IBIS performt und welche Belichtungszeiten du ihm noch zumutest. Ist sicher für viele interessant!

  2. Ich hatte früher ein 17-70 von Sigma an APS-c und hab mir das damals auf Empfehlung von euch gekauft. Dieses Objektiv war lange mein Begleiter und seit dem Wechsel auf das R-System fehlte mir leider ein passender Nachfolger.
    Seit der Bekanntmachung des Objektives warte ich auf den Tag zu dem es verfügbar sein wird und ich denke das es mein zukünftiges Standard-Objektiv an meiner Canon R7 wird.

  3. Bestellt! Das Sigma wird mein Kit-Objektiv von der R50 ersetzen. Wenn ich mir eure Beispielbilder angucke, liegen Welten zwischen dem Sigma und dem Kit. Danke für den Test.

Kommentar hinzufügen