Hör heute auf, dir um dein Equipment Gedanken zu machen
Stell dir vor, du willst Klavierspielen lernen und kaufst dir dafür ein Klavier. Ist es wichtig, von welcher Marke oder wie alt es ist? Hat das irgendeine Bedeutung? Oder ist es nicht ausschließlich wichtig, dass du sehr viel übst und viel Spaß daran hast?
Jaaa, heute schocken wir mal. Sagen ganz klar etwas, was wir am liebsten jeden Tag in Fotoforen und Fotogruppen posten würden. Was wir immer denken, wenn wir sehen, wie Einsteiger mit der Auswahl völlig überfordert sind, wenn Sie Daten und Diagramme von Kameratests vergleichen und nicht durchsteigen bei all den Bezeichnungen, Tipps und Empfehlungen.
Weißt du was? Deine Kamera ist völlig egal. Ja, wir sagen es gleich nochmal: Es ist absolut unerheblich, welche Kamera du hast oder welche Kamera du kaufst. Hör auf, dir darüber Gedanken zu machen.
Als Anfänger spielst du auf jedem Klavier mies. Und als Meister auf jedem grandios.
Unsere Kamera-Träume
Du kennst das.
„Wenn ich doch nur die bessere Kamera hätte, dann…“
„Hätte ich doch nur dieses eine Objektiv, dann…“
„Mit so einer Kamera würde ich auch solche Fotos machen…“
„Mit welcher Kamera ist das fotografiert?“
„Ich brauche diesen neuen Filter, dieses Nachfolgemodell, dieses Objektiv mit dem tollen Look…“
Stooopp! Klar sagen dir die Werbung, das Internet und all die Fotografen in den Facebook-Gruppen, dass du die-und-die Kamera und die-und-die Ausrüstung brauchst. Aber weißt du was? Es stimmt einfach nicht.
Mit jeder Kamera kannst du großartige Fotos machen. Und beschissene.
Alle Fotos in diesem Beitrag (außer das Bild des alten Mannes) haben wir mit altem Einsteiger-Equipment gemacht, welches du heute gebraucht für ein paar Euro kaufen kannst. Einige der Fotos haben Auszeichnungen und Veröffentlichungen in Zeitschriften und auf Ausstellungen bekommen. Andere hängen in metergroßen Abzügen an unserer Wand – in bester Qualität. Und weißt du was? Das bis letzte Woche mit Abstand beliebteste Foto in unserem Instagram-Feed ist sogar ein Handyfoto.
Hör auf, dir um deine Kamera Gedanken zu machen
Es gibt hundert Dinge, die du tun kannst, um bessere Fotos zu machen.
Lerne Bildgestaltung und finde heraus, was großartige Bilder ausmacht.
⇨ So machst du nie wieder langweilige Landschaftsfotos
Lerne die Einstellungen und höre auf, im Automatikmodus zu fotografieren. Am besten heute noch.
⇨ Weg vom Automatikmodus (E-Book)
Fotografiere im RAW-Format und lerne die Bildbearbeitung.
⇨ 9 Gründe, warum du um RAW-Modus fotografieren solltest
⇨ Der letzte Schritt zur Perfektion – RAW-Entwicklung mit Lightroom (E-Book)
Lerne, „gutes Licht“ zu sehen, fotografiere bei niedrig stehender Sonne. Nimm dir bewusst viel Zeit für ein Foto.
⇨ 6 Fehler, die du als Anfänger beim Fotografieren machst
Spare Geld beim Klavierkauf und investiere Geld in den Klavierlehrer.
Deine Fotos sind absolut kein Zufallsprodukt. Du kannst sooo viel tun für ein gutes Foto. Aber über deine Kamera nachzudenken, gehört nicht dazu. Ganz im Gegenteil. Es frisst sehr viel Zeit (der Markt wird unaufhörlich mit neuen Modellen überschwemmt), sehr viel Nerven (weil man ja doch nie „das Beste“ hat) und sorgt vielleicht sogar dafür, dass du dein Potential nicht ausnutzt (weil ja deine Kamera Schuld ist!).
Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung, der Profi sorgt sich ums Geld und der Meister sorgt sich ums Licht. Georg IR B.
Wenn du noch keine Kamera hast…
Wenn du noch keine Kamera hast, kauf irgendeine. Wirklich. Es ist egal. Nimm die, die dir am besten in der Hand liegt oder eine Marke, die deine Freunde auch haben, damit sie dir helfen können. In unserer Kamera-Kaufberatung stellen wir dir einige aktuelle Modelle vor, vielleicht gibt dir das ein paar Ideen. Aber auch in dem Beitrag schreiben wir: Du kannst nichts falsch machen. Alle Kameras, die heute auf dem Markt sind, erfüllen alle Voraussetzungen, die du brauchst! Es gibt keine schlechten Kameras mehr.
Lassen wir es uns nochmal auf der Zunge zergehen: Jede (!) heutige Kamera, in jedem Smartphone, ist technisch denen der alten Fotografiemeister (z. B. Ansel Adams oder Henri Cartier Bresson) um Jahrzehnte voraus. Trotzdem macht keiner von uns bessere Fotos. Ken Rockwall zeigt in seinem Bericht „Warum deine Kamera keine Rolle spielt“ noch mehr Beispiele.
Wenn du zweifelst, ob alte Kameras auch für schwierige Bereiche wie Sport geeignet sind, schau dir unbedingt mal diese Serie von Joshua Paul an, der Formel 1 Rennen mit einer über 100 Jahre alten Kamera fotografiert hat. Es ist unglaublich, wie viel Seele, wie viel Kraft diese Bilder haben! Glaubst du, die Bilder der Kollegen mit der aktuellen Technik sind besser oder stärker? Liegt Fotografie nicht viel mehr am Sehen und am Gefühl? Und glaubst du wirklich, wenn du eine 2 oder 5 Jahre alte Kamera hast, behindert dich das? Kein bisschen!
Auch mit dem Smartphone kannst du übrigens gigantische Fotos machen. Schau dir mal das Buch „Fotokunst mit dem iPhone“ an. Wow!!
„Aber all die Tests, alle die Vergleiche, all die Pros und Cons…“
Technikinteressierte Menschen lieben Tests. Zeitschriften und Internetseiten machen sie, weil dies die meistgelesenen Artikel sind. Die Menschen wollen Tests. Und ja, es stimmt sogar. Kamera A wird ein besseres Rauschverhalten haben als Kamera B. Kamera B hat mehr Detailschärfe und Kamera C ein Schwenk-Dreh-Kipp-Display und Maaann, Kamera D hat W-LAN. Das Ding ist, dass dir nichts davon hilft, bessere Fotos zu machen. Und all diese Dinge sind in fast allen Aufnahmesituationen völlig unerheblich.
Weit über 90% der fotografierenden Menschen, denen wir begegnen, nutzen weniger als 10% des Könnens ihrer Kamera aus. Das ist überhaupt nicht schlimm. Aber das ist, als würdest du monatelang Ferrari und Lamborghini vergleichen, um dann stets nur im ersten oder zweiten Gang im Stadtverkehr zu fahren. Natürlich kannst du das machen. Aber es ist egal. Nimm den, der dir optisch besser gefällt.
Für einen Profi-Fahrer macht es einen Unterschied, welcher der Wagen auf gerader Linie unter idealen Bedingungen 2km/h schneller ist. Aber im normalen Gebrauch? Pff.
Versuch dich von all diesen Tests und Empfehlungen nicht verrückt machen zu lassen. Es empfiehlt sowieso jeder etwas anderes und jeder Fotograf natürlich die Kamera und die Marke, die er selbst hat (oder die, von der er gesponsert wird).
Tausend Mal wichtiger als die Kamera ist dein Können und dein Spaß. Darüber mach dir Gedanken!
Es gibt Situationen, in denen deine Kamera nicht egal ist…
Das sind Spezialsituationen, in die du als Einsteiger zu 95% nicht kommst, und die auch generell sehr viel Können und Erfahrung erfordern!
Etwa, wenn du schnellen Sport fotografierst – bei üblen Lichtverhältnissen oder gar in der Halle. Hier brauchst du eine Kamera mit einem guten Rauschverhalten und ein lichtstarkes Objektiv.
Oder wenn du Hochzeitsfotograf bist, und in sehr dunklen Kirchen punktgenau und in exzellenter Qualität fotografieren musst – ohne Blitz. Hierfür brauchst du eine professionelle Vollformatkamera für mehrere Tausend Euro.
Als Astrofotograf brauchst du spezielle Ausrüstung.
Aber sonst? Für den Alltag? Auf Reisen? Für Landschaftsfotos oder Portraits? Für 95% der Fotos, die 95% der Fotografen machen und machen wollen? Auf keinen Fall.
Als Anfänger ist es sogar sinnvoller, eine „einfachere“ Kamera zu kaufen und kein hochspezialisiertes Profiinstrument. Wenn du Autofahren lernst, fängst du ja auch nicht mit dem Formel 1 Wagen an, für den du wirklich was können musst und der dich vollkommen überfordern würde.
GRATIS
E-BOOK
12 einfache Tipps für Bessere Reisefotos
Unsere ultimativen und direkt umsetzbaren Tipps,
die deine Fotos sofort verbessern.
Kann eine teure Kamera wirklich keine besseren Fotos machen?
Nein.
Eine teurere Kamera kann (immer mit dem richtigen Objektiv kombiniert!) teilweise schärfere Fotos machen. Teilweise rauschärmere. Teilweise erlaubt sie mehr Fotos pro Sekunde oder hat mehr Fokusfelder.
Aber was ist dein Ziel? Dass ein Betrachter sagt „Oh, das Bild ist aber schön rauscharm“? Oder soll das Bild berühren, mitnehmen, zum Träumen anregen, aufrütteln? Warum guckst du dir Bilder aus deiner Kindheit an oder die Fotos deiner Großeltern? Weil sie so schön scharf sind? Hast du darauf überhaupt je geachtet? Oder liebst du sie, weil sie eine Geschichte erzählen, dir eine andere Welt zeigen, dich persönlich berühren?
Ein großer Fotograf hat mal gesagt, wenn ein Betrachter an einem Bild als erstes die Schärfe lobt, weiß er, dass das Bild schlecht ist. Weil es ansonsten offenbar nichts dazu zu sagen gibt, das Bild also nicht berührt.
Abgesehen davon, dass Fotografie also nicht nur viel mehr, sondern eigentlich auch etwas ganz anderes ist als Schärfe und Rauschverhalten, scheitern diese Dinge aber auch eh viiiel öfter an uns als Fotografen als an der Kamera. Wenn ein Bild nicht komplett scharf ist, waren deine Einstellungen falsch oder der Fokus sitzt nicht. Dass Bilder von guten Fotografen so schön scharf sind und die Farben so brillant, liegt nicht an ihrer Kamera, sondern daran, dass sie fotografieren können.
Wenn du ein exzellenter Klavierspieler bist, kannst du auch auf einem alten Durchschnittsklavier mitreißend spielen. Aber ja: Du wirst du aus einem High-End-Flügel etwas mehr rausholen können. Du wirst einen Unterschied hören und vielleicht wird es sich für dich lohnen. Wenn du aber so untalentiert und ungeübt spielst wie ich, kannst du auf jedem beliebigen, uralten Klavier klimpern, es klingt sowieso nicht gut. Und es erfordert viele, viele Jahre Übung – völlig egal an welchem Klavier – bis wir auch nur ansatzweise darüber nachdenken würden, ein besseres Klavier zu kaufen.
Denke erst dann an eine bessere Kamera, wenn du wirklich an ihre Grenzen gekommen bist. Meist dauert das viele Jahre.
GRATIS
E-BOOK
12 einfache Tipps für Bessere Reisefotos
Unsere ultimativen und direkt umsetzbaren Tipps,
die deine Fotos sofort verbessern.
Deine Kamera sorgt nicht für gute Fotos
Warum sorgt deine Kamera nicht für gute Fotos?
Deine Kamera sorgt nicht dafür, dass du morgens um 5 Uhr in der Kälte stehst, um den Sonnenaufgang über den Bergen nicht zu verpassen.
Deine Kamera sorgt nicht dafür, dass du die Seele eines Menschen siehst, dass du begreifst, was dieser Mensch tief im Inneren ist, was seine Träume, Wünsche und Ängste sind und dass du diese in einem echten, tiefen Portrait einfangen kannst.
Deine Kamera sorgt nicht dafür, dass du dir eine halbe Stunde Zeit nimmst, nur da sitzt und beobachtest, dass du dein Foto bewusst gestaltest, rahmst, aufbaust und auf das perfekte Licht wartest.
Deine Kamera sorgt nicht dafür, dass du das Tier viele Stunden in Ruhe beobachtest, bis es nah genug ist, sich zum Licht dreht und genau die richtige Haltung einnimmt.
Deine Kamera sorgt nicht dafür, dass du Neues probierst, neugierig bleibst, in andere Bereiche der Fotografie eintauchst, motiviert bist, auch nach der Arbeit nochmal loszuziehen.
Keine Kamera sagt dir, was die beste Perspektive ist, das beste Licht, der beste Moment, um den Auslöser zu drücken.
Nur du sorgst dafür.
Auf jeden Fall aber kümmern sich die Menschen zu viel um die photographische Technik und zu wenig um das Sehen. Henri Cartier Bresson
2 Dinge, die bei deiner Kamera nicht egal sind
1. Deine Kamera sollte sich manuell einstellen lassen
Wenn du dich mit der Fotografie beschäftigen willst, entscheide dich für eine Kamera, die manuelle Einstellungen erlaubt: Von ISO, Belichtungszeit und Blende. Auch sollte sie das Fotografieren im RAW-Modus erlauben.
Das klingt deutlich mehr, als es ist: Selbst Smartphone-Kameras (hier testen wir die Kamera des iPhone 12 Pro) kannst du mit bestimmten Apps manuell steuern und das iPhone erlaubt in Verbindung mit der App “Lightroom Mobile” sogar RAW-Fotografie!
2. Du musst mit deiner Kamera umgehen können
Diese manuellen Einstellungen musst du auch beherrschen. Der größte Schritt, den du am Anfang in der Fotografie gehen kannst, ist es, den Vollautomatikmodus zu vergessen und die manuelle Steuerung deiner Kamera (dazu gehören auch die „Halbautomatiken“, also die Blenden- und Zeitpriorität-Modi) zu lernen. Dieses Können nimmt dir eine Kamera niemals ab, egal wie teuer und gut vermarktet sie ist. Bilder im Automatikmodus sind immer (!) ein Zufallsprodukt.
Wenn du das manuelle Fotografieren lernen willst, schau dir unser E-Book an: Weg vom Automatikmodus!
Wenn du das manuelle Fotogarfieren nicht lernen willst, ist das auch völlig in Ordnung. In diesem Fall empfehlen wir dir als beste Kamera für dich tatsächlich die Kamera deines Smartphones – weil sie klein und leicht ist, du sie immer dabei hast, sie dich nichts extra kostet und sie einen ziemlich guten Automatikmodus mit vielen Gimmicks hat.
Was ist denn nun wichtig?
Du. Der Fotograf. Nicht die Kamera. Eigentlich weißt du das längst, oder?
Fotografiere mit der Kamera, die du hast. Oder kaufe dir irgendeine, die dir gefällt. Und wenn du kein Geld hast, nimm eine alte, gebrauchte.
Wichtig ist, dass du sie nutzt. Geh raus. Fotografiere. Suche das Licht, die Motive, die Momente.
Trinke keinen täglichen Coffee-to-go mehr, sondern spare auf die Reise an dein Traumziel oder den Ausflug in den Nationalpark.
Nimm dir unheimlich viel Zeit zum Fotografieren. Zeit, die Einstellungen zu lernen. Zeit, früh aufzustehen oder lange aufzubleiben. Zeit, zu beobachten und abzuwarten. Zeit für die Bildgestaltung und die Perspektive.
Die Bildbearbeitung ist wichtig. Fotografiere im RAW-Modus und lerne, mit der Software umzugehen, um das beste aus deinem Bild rauszuholen.
Dass du da bist, ist wichtig. Eine eingemottete Kamera macht niemals ein gutes Foto. Sei da, am richtigen Ort. Im richtigen Licht. Fotografiere. Und habe unheimlich viel Spaß dabei, die Schönheit und die Besonderheiten unserer Welt auf deinen Fotos einzufangen.
Wenn du mehr Spaß an einer 3000€-Kamera hast, kauf dir eine. Aber ganz ehrlich: Nimm lieber eine für 500€, investiere den Rest in eine Reise und steh verdammt früh auf. Deine Bilder werden dich überwältigen.
Das Objektiv
Das Objektiv ist deutlich wichtiger als die Kamera. Es gibt tatsächlich eine Objektivart, von der wir dir ausdrücklich abraten: Das Superzoom-Objektiv.
Welches Objektiv gut für dich ist, hängt davon ab, was du fotografieren willst. Geht es dir wie den meisten, und du willst „alles ein bisschen“ fotografieren, haben wir hier eine klare Empfehlung für dich: Das ultimative Reiseobjektiv
Vielleicht wirst du aber auch mit einer Festbrennweite sehr glücklich.
Gehe raus und fotografiere
Kümmere dich nicht um Tests, Neuerscheinungen, aufdringliches Marketing und ganz viel Megapixel. Nichts davon hat Einfluss auf deine Fotografie und keine neue Kamera macht deine alte schlechter. Wenn ein Bild dir nicht gelingt, schaue nicht nach neuem Equipment, sondern übe und trainiere deine Fähigkeiten.
Sei der Klavierspieler, der auf seinem alten Klavier ewig übt, und nicht der, dessen Meisterklavier verstaubt.
Egal welche Kamera du hast: Gehe raus und nutze sie. Beobachte die Natur oder die Menschen und sieh mit dem Herzen. Fange Momente und erzähle Geschichten. Denn das ist Fotografie.
Einige Links in diesem Artikel sind Affiliate-Links. Das bedeutet, dass wir eine kleine Provision kriegen, wenn du etwas über diese Links bestellst. Du hilfst uns damit, Lichter der Welt am Laufen zu halten, damit wir weiterhin Artikel wie diesen schreiben können. Für dich wird der Kauf dadurch natürlich nicht teurer! Alle Produktempfehlungen sind trotzdem unabhängig und spiegeln unbeeinflusst unsere Meinung und Erfahrung wieder.
51 Kommentare
hallo sina,
auch wenn dein blog hier schon ein paar tage alt ist; er spricht mir aus der seele und es war mir wichtig, hier zu kommentieren 😉
ich teile deinen standpunkt in der sache uneingeschränkt. und ich finde mutig, dass ihr das hier und auch in anderen blogeinträgen auf eurer HP so vertretet. ihr distanziert euch damit auf erfrischende weise vom üblichen kamera-mainstream, bei dem es fast ausschließlich um marken, sensorgröße und pixel geht.
mir ist in jüngster zeit aufgefallen, dass viele mit teurem (ego?)-equipment gut beraten wären, in die eigenen fähigkeiten zu investieren. da wird kiloweise zeugs gekauft, dass dann vielleicht drei oder vier wochen im jahr während eines urlaubs genutzt wird. die ergebnisse sind; naja…
bei mir hat dies u.a. auch eine art gegenbewegung ausgelöst: nachdem ich erkannt habe, dass man mit aktuellen SP auch fotografieren kann (und viele besitzer “richtiger” kameras lediglich knipsen), habe ich mein vollformat samt säntlicher objektive verkauft und in sinnvolles SP-foto-zubehör (handgriff, etc.) investiert. was soll ich sagen: ich habe wieder viel mehr lust fotos zu machen; beschäftige mich viel mehr mit bildkomposition und stimmungen.
die leichtigkeit nicht mehr mit 2 kg technik rumlaufen zu müssen, ist dabei ein nebeneffekt, den ich nicht mehr missen möchte; und das ist es mir wert, auf die letzten prozentpunkte an ein vermeintiches “mehr an qualität zu verzichten”.
es ist darüberhinaus unheimlich befreiend, nicht mehr ausschließlich auf die kamera in der hand und stattdessen auf das ergebnis angesprochen zu werden.
danke für deinen beitrag; er hat mich insperiert.
liebe grüße
tom
Moin Sina,
Danke, danke, danke für diesen wundervollen Artikel. Der wird direkt auf meiner Seite verlinkt. Treffender kann ich es auch nicht beschreiben. Wenn in Foren (nun gut, sie sind fast ausgestorben) und Facebookgruppen genauso lebhaft und gut recherchiert über Bildgestaltung diskutiert würde, wie es bei aufgelösten Linienpaaren pro Quadratmillimeter des neuesten Sigma Drölfzig-Millimeter DG OS EX HSM VR MFG LMAA geschieht, stünde die Fotografie wohl schon an ganz anderen Meilensteinen. 😀
Viele Grüße aus dem trüben Kiel nach Panama (?)
Konrad
Das MFG-LMAA-Objektiv gefällt mir besonders gut, darauf wäre ich gespannt 🙂
Lieber Konrad, danke für die Worte – genau meine Gedanken. Redet über Licht, Gefühl und Bildgestaltung, und ihr werdet tolle Fotos machen 🙂
Das MFG-LMAA-Objektiv hat als besonderes Gimmick Inspektor-Gadget-Beine und -Arme. Damit schnappt es sich deine Kamera und läuft, KI-gesteuert, zu den besten Fotospots, zu den besten Uhrzeiten und beim passendsten Wetter. Damit ersparst du dir dann dieses elendige frühe Aufstehen zum Sonnenaufgang und gewinnst viel mehr Zeit, deine vorhandene Ausrüstung mit diversen Testcharts, Zollstöcken und Batterien auf Herz, Nieren und Fehlfokus zu testen. Alternativ könnte man die gewonnene Zeit auch nutzen und die Pixel auf dem Sensor zählen. Nicht dass die Hersteller da vielleicht zwei oder drei vergessen haben. 😀
Und ja, ich bin völlig bei dir: Licht, Emotionen und Komposition! Darüber lohnt es sich zu diskutieren. 😀
Habt ein schönes Wochenende.
Viele Grüße aus dem nicht mehr so ganz trüben Kiel.
Konrad
Bin etwas spät dran, aber der Artikel ist zu gut!
Andreas Feininger hat das vor Jahrzehnten in seinen Lehrbüchern bereits beschrieben. Ich kenne Leute, liebe nette Menschen, die wollen oder können es einfach nicht glauben. Einer spielt mit seinen alten Kameras wie mit einer Modelleisenbahn, fotografiert aber nicht damit. Kein Kommentar.
Die ganzen Fotoforen im Netz sind mir wegen ihrer Techniklastigkeit nur zuwider. Die verstehen es auch nicht.
Nochmal: Klasse Artikel!
Hey Rainer,
danke, das freut mich!
Typischer Frauen Artikel! 😊👍 Wir Männer denken in der Regel zu technisch, ich erwische mich auch oft dabei… Daher Hut ab für Deinen tollen Artikel.
Hey MiRu,
so stereotyp nach Geschlechtern getrennt sehe ich das nicht, ich glaube auch dass uns diese Sichtweise “Frauen = Emotionen, Männer = Technik” nicht gut tut..
Danke aber für dein Lob!
Danke für den tollen Artikel.
Bestärkt mich in meinem Konzept. Von den 3 stelligen Canon bin ich nur deshalb auf die 2 stelligen umgestiegen, weil ich mittlerweile so fehlsichtig bin, dass ich für den kleinen Sucher sonst eine extra Brille mitschleppen müsste. So hat vor 2 Jahren eine alte 40D meine 350 (meine Tochter hat sich gefreut) abgelöst. Das schöne an der 40D ist, bei dem Gebrauchtpreis kann ich sie guten Gewissens immer dabei haben. Ich besitze kein Auto und “erfahre” mir die Welt mit dem Fahrrad. Da ich dazu noch die guten alten manuellen Objektive lieben gelernt habe ist sogar hier der Preis sehr überschaubar. So kostet mein aktueller Liebling, das Zenit Helios 44-2, gebraucht um die 30,-€. Allerdings hat mich dieses Objektiv dann doch zum Kauf einer 1 stelligen verleitet, um das, wie ich finde, geniale Bokeh, voll auszunutzen. So liegt jetzt noch eine alte 5DII bei mir, die ich allerdings eher selten auf dem Rad mit habe. Schliesslich kann die 40D schon fast alles was mir wichtig ist, nur Bokeh und High Iso, da ist die 5er natürlich die Queen.
Hey Henning,
danke für das Teilen deiner Erfahrungen! Das ist echt klasse 😊 Ganz viel Freude dir weiterhin, egal mit welchem Equipment!
Liebe Grüße
Sina
Einfach ein schöner Artikel mit schönen Bildern! Außerdem Super strukturiert! Werde öfter mal vorbei schauen
Danke Alexander, das freut uns sehr! Ganz viel Spaß weiterhin bei uns!
@Jochen
Folgendes Szenario vor 20 Jahren oder noch weiter zurück: Vormittgas im Stadion. KB-Film mit 100 ASA einlegen. Spiel beginnt. Mach einige Aufnahmen, dann schlägt das Wetter um. Dunkel, es regnet. Die 100 ASA reichen nicht, was machen? Film pushen, geht nicht, da schon einige Aufnahmen drauf. Anderen Film einlegen, ok ich hab 400 ASA dabei, aber das reicht auch nicht. Und jetzt?
Mit der heutigen Technik kostet das ein müdes lächeln. Heute sind Aufnahmen unter Bedingungen möglich, die vor 20 Jahren nie möglich gewesen wären. Allein schon die Tatsache das man jedes einzelne Bild mit einen beliebigen ISO-Wert (natürlich nur was die Kamera hergibt) belichten kann ist rein nur der Technik geschuldet und da gibt noch vieles mehr.
Technik ist dazu da sie zu benutzen und uns das Leben leichter zu machen. Man muss sie halt nur einzusetzen Wissen und beherrschen!
Es haben auch schon vor 20 oder 50 Jahren viele Leute hervorragende Bilder gemacht, obwohl die damaligen Kameras in den Augen der heutigen Technikfreaks doch eigentlich allesamt Schrott waren.
Also: der Anteil der Technik wird überschätzt.
Hey Jochen,
ja. Wenn man Diskussionen in Fotoforen und auf Fototreffen folgt, meint man, mit den Kameramodellen von letzten Jahr muss jeder unheimlich schlecht fotografiert haben. Oder mit denen vor vier Jahren erst! Wenn man sich dann vergegenwärtigt, dass die Fotos von vor vier (oder zehn, oder vierzig…) Jahren genauso gut waren wie heute, verliert die ganze Aufregung sofort an Bedeutung. Technik kann interessant sein und unheimlich Spaß machen. Aber wirklich interessant ist eigentlich, was man alles nicht braucht…
Hallo, ich habe genau das was du schreibst habe ich gemacht eine gebrauchte Nikon D3100 gekauft.
Die Bedienung von der Kamera … und wir waren Freunde. Gruß Paul.
Hey Paul,
großartig. Ich bin sicher, du hast viel Freude daran!
jaaa, schon klar! “Mit meiner teuren Ausrüstung mach ich keine besseren Fotos! Aber es macht mir mehr Spaß!”
Grundsätzlich ist es wurscht mit welcher Ausrüstung man unterwegs ist. Der Fotograf macht die Bilder, nicht die Kamera.
Aber gewisse Mindeststandarts sollte auch eine einfache Kamera erfüllen. Nichts ist frustierender als eine Kamera/ein Objektiv die/das nur Ausschuß produziert. Stichwort Suppenzoom.
Und bei der Suche nach wild lebenden Tieren ist Brennweite oft nicht zu ersetzen, es sei denn durch mehr Brennweite!
Wobei man sich klar darüber sein sollte das auch ne Megabrennweite ihre Grenzen hat und Luftbewegung, -Flimmern oder -Verschmutzung dem großen Spaß schnell ein Ende bereiten können.
viele Grüße
womble
Hey womble,
“Mit meiner teuren Ausrüstung mach ich keine besseren Fotos! Aber es macht mir mehr Spaß!” – genau dann ist eine teurere Ausrüstung auch richtig für dich 🙂 Wir wollen ja nicht sagen, dass man keine teure Kamera kaufen soll. Eben nur, dass die meisten Anfänger sie in den meisten Situationen nicht brauchen werden 🙂 Mit Objektiven verhält es sich schon etwas anders, das stimmt. Aber einfache Kameras, die (gute Fotografie vorausgesetzt) “nur Ausschuss produzieren”, gibt es heutzutage auf dem Markt eigentlich nicht mehr – da kann man beruhigt alles nehmen, was sich gut anfühlt und ins Budget passt.
Liebe Grüße
Sina
Toller Beitrag! Allerdings finde ich es zu allgemein geschrieben. Es ist nicht immer egal, welche Kamera oder welches Equipment man hat. Ich habe mit einer Sony a6000 angefangen. Mir wurde gesagt, sie ist ideal um einzusteigen. Nach gut einem halben Jahr habe ich aufgegeben, da die Bildqualität bei weitem nicht das war, was ich mir wünschte oder vorstellte und und ich habe konnte max jedes 10. Bild überhaupt verwenden (Tierfotografie Indoor).
Also kaufte ich mir nur ein Jahr nach meiner ersten Kamera die zweite: eine Sony a7MIII und das veränderte alles. Mittlerweile fotografiere ich auch nebenberuflich Tiere. Wäre ich bei dem Einsteigermodell geblieben, würde ich vermutlich gar nicht mehr fotografieren.
Es ist also auch immer von der Persönlichkeit und dem Verwendungszweck abhängig. Eine gute Bildkomposition bringt mir nichts, wenn die Kamera zu schwach ist, um zB Indoor so viel Licht aufzufangen, um entweder kein zu großes Rauschen zu verursachen oder Bewegtbilder einzufrieren. Für Outdoor mag das alles richtig sein, da hat man mehr Licht und ist nicht unbedingt so auf die Kamera oder das Objektiv angewiesen.
Ansonsten ein richtig toller Beitrag!
Hey Jessica,
danke für deine Meinung!
Klar, für manche Situationen braucht die Kamera gewisse Mindestvoraussetzungen, das sehen wir genau so und haben es ja auch unter dem Punkt “Es gibt Situationen, in denen deine Kamera nicht egal ist…” geschrieben. Tierfotografie indoor gehört natürlich dazu (wobei auch hier die Objektive einen größeren Unterschied machen als die Kamera).
Ganz viel Erfolg weiterhin mit deinen Tierfotos!
Liebe Grüße
Sina
Sorry für die Tippfehler, bin halt kein Schreiber sondern eine Fotografin
Endlich mal jemand der sagt wie es ist. Meine Rede, es kommt nixht drauf an was für eine Kamera du hast, sondern wer dahinter steht. Es kommt auf dem Blick an. Jeder kann Bilder machen, man muss es nur wollen. Man kann mit jeder Kamera gute und schlechte Bilder machen. Die meisten Bilder Wesen sowieso bearbeitet.
Habt Mit,die Bilder so zu lassen wie sie sind.
Viel Spaß beim Fotografieren:-)
Hallo Sina,
wie wahr, mit einer teueren Kamera mit teueren Objektiven mache ich nur teueren Bildausschuss.
Der Kopf, sprich der Fotograf macht die Bilder.
LG Bernhard
Hey Bernhard,
oh ja, genau unsere Meinung!
Liebe Grüße
Sina
Hallihallöchen und vielen Dank für diesen tollen Beitrag !!!
Ich bin leidenschaftliche Hobbyfotografin. Am liebsten meine Hunde und die Natur. Möchte mich aber jetzt auch an andere Dinge wie Menschen wagen, weil ich einen Traum habe: Selbstbestimmt mit meinen Hunden durch Deutschland reisen und viele schöne Bilder der Umgebungen und der Menschen zu machen. Ich möchte Emotionen einfangen und den Menschen Freude damit schenken.
Oft werde ich schon auf meine Handybilder mit dem Samsung Galaxy s8 und jetzt s20 angesprochen. Wobei ich sagen muss, dass ich da Automatik drin habe ^^ Doch durch diesen Beitrag werde ich neugieriger auf meine eigenen Einstellungen.
Habe mir eine Olympus gekauft, die gerade unterwegs ist und freue mich schon sehr die ganzen Einstellungen mit ihr zu testen und Fotos zu machen!
Durch euren Blog habe ich euch auch auf Instagram gefunden und freue mich da auch schon zu sehen was für Menschen ihr seid und wie ihr das macht 🙂
Mit vielen freundlichen und lieben Grüßen
Bianca <3
Hey Bianca,
herzlich Willkommen bei uns und vielen Dank für die lobenden Worte!
Deine Pläne klingen großartig und ich wünsche dir super Gelingen dabei und ganz tolle Fotos! Wir freuen uns auf den Austausch mit dir auch bei Instagram und sind gespannt auf deine Fotos und deinen Weg!
Liebe Grüße
Sina
Hallo,
ich finde Kameras leihen und testen. Der erste schritt ist herausfinden was passt zu mir.
Mit meiner Lumix Kamera bin ich nicht warm geworden. Mit meiner Sony RX 100 III bin ich sehr gern unterwegs
Bedienkonzept der Kamera spielt eine große Rolle, z.B. der Blendenring am Objektiv macht das Fotografieren im Modus A
sehr angenehm. ( Es muss nicht immer Modus M sein. )
Ich finde beim Kauf der Kamera und Objektive / Festbrennweiten spielt auch das Preis – Leistung des System eine Rolle.
Ihr Tipp Sony A 6300 finde ich nicht gut. Fujifilm Kameras schneiden viel besser. Grüssle Paul.
Hallo Paul,
ja, ausprobieren ist immer eine gute Idee.
Wir finden die Sony 6300 sehr gut 🙂
Liebe Grüße
Sina
Hach, ist das schön. Der Artikel erinnert mich an einen Bekannten, mit dem ich öfters mal auf Fototour gegangen war:
Der hatte sich irgendwann eine Canon EOS 5D gekauft und war ganz enttäuscht, das seine Bilder trotzdem nicht besser waren als die, die ich mit meiner damaligen EOS 450D gemacht hatte.
Nicht die Kamera macht das Bild, sondern der Fotograf. Die Kamera und das Objektiv ist nur das Werkzeug.
Und schaut man sich bspw. an, mit welchem Equipment ein Anselm Adams seine grandiosen Landschaftsbilder gemacht hat, fällt auf, das er eine verhältnismäßig einfache Kamera benutzt hat.
Natürlich stellt man irgendwann zum Beispiel fest, das eine EOS 6D bei Nachtaufnahmen klarere, feinere Aufnahmen macht als meine EOS 60D. Aber auch, wenn man in meinem Beispiel die Unterschiede durchaus auch mit bloßem Auge erkennen kann, brauchen sich die Bildergebnisse in keinster Weise hinter denen einer teureren Kamera verstecken. Und die Bildergebnisse sind letztlich das Entscheidende. Ohne die Exif-Daten erkennt in 95% der Fälle niemand, ob ein Bild mit einer Vollformatkamera oder mit einer Kompaktkamera gemacht wurde.
Wenn ich die Grundlagen beherrsche, ist das Werkzeug egal.
Dein Kommentar fasst unsere Gedanken perfekt zusammen, lieber Rolf. Danke dafür!
Dir weiterhin viel Spaß bei der Fotografie – völlig egal mit welchem Werkzeug!
Hallo Sina,
danke für deine Antwort. Das Argument mit dem ‘Meister, der immer mehr rausholt’ kann man auf alles und jeden anwenden. Ist ja auch richtig, sonst wäre er kein Meister!
Ich bin Sportfotograf, nicht Hauptberuflich aber ich verdiene gutes Geld damit. Wenn mich ein Einsteiger fragt, was öfters vorkommt, wie schaffst du es solche Bilder zu machen, soll ich dann sagen ‘Weil Ich ein Meister bin’! Oder ehrlich sein und ihm erklären das ohne hohe Serienbildgeschwindigkeit bzw. Autofokus solche Aufnahmen nur schwer oder garnicht möglich wären. Das ohne Lichtstarke Linsen in der Halle z.B. beim Eishockey garnichts geht! Da würde ich lügen!
In diesem Sinne Beste Grüße
Manfred
Hallo Manfred,
du könntest aber jeden Anfänger mit deinem Equipment an den Spielfeldrand stellen und er würde trotzdem keine guten Fotos machen… daher liegt es nicht hauptsächlich an deinem Equipment, sondern an deinem Können. “Weil ich ein Meister bin”, ist natürlich auch nicht ganz richtig, es wurde ja niemand als Meister geboren. Für jeden waren es viele Jahre hartes Trainieren, Üben, Verzweifeln und wieder aufstehen, eine lange Karriere zwischen Erfolg und Misserfolg.
Einem jedem Einsteiger muss klar sein, dass nur jahrelanges Üben zu guten Fotos führt und dieses ganze Streben nach besseren Equipment, mehr Megapixeln etc. nur von der eigenen Entwicklung ablenkt.
Und auch dann bleibt am Ende die Frage, was ein gutes Foto ist. Wirklich Schärfe und Rauscharmut? Oder nicht viel mehr Emotion, Geschichte, Ausdruck? Das ist sicher eine ewige Diskussion. Hast du dir zB mal die Sportfotos aus der Formel 1 angeschaut, die wir im Beitrag verlinkt haben? Das finde ich ein schönes Beispiel für starke Sportfotos ohne Profiequipment.
Liebe Grüße
Sina
Hach, ist das schön. Der Artikel erinnert mich an einen Bekannten, mit dem ich öfters mal auf Fototour gegangen war:
Der hatte sich irgendwann eine Canon EOS 5D gekauft und war ganz enttäuscht, das seine Bilder trotzdem nicht besser waren als die, die ich mit meiner damaligen EOS 450D gemacht hatte.
Nicht die Kamera macht das Bild, sondern der Fotograf. Die Kamera und das Objektiv ist nur das Werkzeug.
Und schaut man sich bspw. an, mit welchem Equipment ein Anselm Adams seine grandiosen Landschaftsbilder gemacht hat, fällt auf, das er eine verhältnismäßig einfache Kamera benutzt hat.
Natürlich stellt man irgendwann zum Beispiel fest, das eine EOS 6D bei Nachtaufnahmen klarere, feinere Aufnahmen macht als meine EOS 60D. Aber auch, wenn man in meinem Beispiel die Unterschiede durchaus auch mit bloßem Auge erkennen kann, brauchen sich die Bildergebnisse in keinster Weise hinter denen einer teureren Kamera verstecken. Und die Bildergebnisse sind letztlich das Entscheidende. Ohne die Exif-Daten erkennt in 95% der Fälle niemand, ob ein Bild mit einer Vollformatkamera oder mit einer Kompaktkamera gemacht wurde.
Wenn ich die Grundlagen beherrsche, ist das Werkzeug egal.
Die Behauptung das man mit teueren Kameraequipment keine beseren Bilder macht erachte ich für falsch! Es stellt sich nur die Frage was verbessert wird. Grundlagen, das fotografische Sehen, bzw. den Bildaufbau sicherlich nicht. Fakt ist, das man heute Aufnahmen machen kann, wo man früher nicht mal daran gedacht hat die Kamera auszupacken, und das ist der Technik geschuldet. Zu nennen wäre hier die Auflösung, Rauschverhalten, Dynamikumfang, Autofokus, Serienbildgeschwindigleit, Stabilisierung etc etc. die auch in schwierigsten Sitiationen erlauben noch gute Aufnahmen zu machen.
Klar, man muss diese Technik zu nutzen und einzusetzen wissen. Viele Aufnahmen würden wahrscheinlich mit Kameraeqiupment XY gelich aussehen, doch ein nicht unwesentlicher Anteil meiner Aufnahmen wäre ohne diese Technik nicht mödlich bzw. nicht möglich gewesen!
Und auf das Klavier zurückzukommen, glaubt iht das Lang Lang auf einem billigen Klavier genauso gut spielen würde wie auf einem Steinway & Sons?
Bleibt alle gesund in diesen Zeiten
Gruß Manfred
Hey Manfred,
danke für deine Meinung. Nein, natürlich holt ein Top-Klavierspieler aus einem top Flügel etwas mehr raus, steht ja auch so im Text oben. Aber trotzdem hole ich als Nichtskönner absolut gar nichts aus einem teuren Flügel heraus – und darum geht es ja – darum, dass sich sooo viele Einsteiger teures Equipment kaufen, weil suggeriert wird, dass sie damit besser fotografieren würden. Tun sie nicht 🙂
Liebe Grüße
Sina
Hallo,
was für ein perfekter Beitrag. Schöner kann man dieses Thema wohl nicht beschreiben.
Es ist leider für die meisten Menschen nicht zu verstehen, dass ein wenig Interesse, Talent
und Arbeit viel wichtiger sind als die Ausrüstung.
Diese ständigen Fragen nach der Kamera bei schönen Portraits bei genialen Licht nerven
unheimlich. Jeder, der Probleme hat, gibt der Technik die Schuld.
Vielen, vielen Dank für so einen schönen Beitrag.
Gruß Steffen
Hi Steffen,
genau unsere Meinung. Danke für dein Feedback!
Wir verstehen, dass es zuerst unheimlich schwer ist, einzusehen, dass die Kamera nur ein Werkzeug ist – es wird einem doch überall suggeriert, dass man mit einer teureren Ausrüstung bessere Fotos macht. Und Profis haben ja eine teure Ausrüstung, also liegt ihr Erfolg daran! Darüber muss man erstmal hinwegkommen.
Liebe Grüße und tolle Fotos!
Sina
ein sehr schoen unverkrampfter artikel zum thema reise und phototechnik. das netz und andere blogs lassen leider immer den eindruck enstehen, das gute photographie immer nur mit high end technik wirklich moeglich ist. meist rutscht da das thema bilder machen leicht in den hintergrund. hier passiert das nicht. schoener artikel, danke …
Hey Mario,
vielen Dank für die netten Worte, das freut uns sehr! Wir finden auch, dass das Thema Technik leider so oft über dem Fotografieren selbst steht… da verlieren viele Fotografen – so ging es uns auch oft!- den Fokus auf das Wesentliche. Unser Ziel war, sie wieder zurückzuholen 🙂
Liebe Grüße
Sina
Wow, Dein Beitrag ist eine Offenbarung für mich. Ich bin sprachlos!
Wochenlang habe ich nach der perfekten Kamera gesucht und dann die Marke gekauft, die ich schon zu Beginn auserkoren hatte: Olympus.
Vor einigen Tagen ging ich mit meiner neuen Kamera zum ersten Mal auf Tour. Ich war schwer enttäuscht. Und ich zweifelte.
Dein Beitrag hat mir die Augen geöffnet.
Herzlichen Dank, Sina.
Da ich seit vielen Jahren Klavier spiele, ist Dein bildhafter Vergleich noch wirkungsvoller. Ich liebe meinen Flügel.
Liebe Grüße
Mandy
Hey Mandy,
wow, vielen Dank für den lieben Kommentar! Ich freue mich total darüber, dass unser Artikel so wegweisend für dich ist und vor allem, dass du jetzt hoffentlich weniger zweifelst. Ganz viel Erfolg weiterhin mit deiner Olympus! Die Bilder werden von Monat zu Monat besser werden! 🤗
Liebe Grüße
Sina
Ich habe nun seit über 10 Jahren meine Panasonic Lumix, eine Bridge Kamera. Oft habe ich mich erwischt, wie ich dachte, dass meine Kamera nicht genug ist. Jetzt beschäftige ich mich erneut mit den Einstellungen und siehe da, es wird! Nicht perfekt, aber heute habe ich bei bewölktem Himmel ein scharfes Foto von meiner Hündin gemacht. Das Bild auf dem Kamera Bildschirm war total dunkel, was aber ok war, denn das Bild ist scharf. Früher hätte ich es gelöscht, die Einstellung heller gemacht und mich geärgert. Ich wusste gar nicht, wieviel Licht eine Kamera tatsächlich braucht. Und dass die meisten Bilder die man sieht, erstmal korrigiert wurden in ihrem Licht und ebenfalls dunkel aufgenommen wurden.
Danke, ich fühle mich nicht alleine!
Endlich spricht es mal jemand aus! Ich habe Jahrelang Kameras verkauft und wurde ständig gefragt “macht die bessere Bilder?”. Als Verkäuferin darf man leider nicht ehrlich antworten. Denn ob die Bilder schlechter oder besser werden hängt von dem der damit umgeht ab und nicht alleine von den technischen Daten.
Hey Uschi,
danke für deinen Kommentar! Schade, dass man als Verkäuferin nicht ehrlich antworten darf – viele Kunden wissen es ja wirklich nicht besser und so eine Einschätzung würde bestimmt vielen Frust ersparen. Es stimmt leider: wenn sich die Fähigkeiten nicht weiterentwickeln, bleiben die Fotos auf dem gleichen Niveau, egal mit welcher Kamera.
Liebe Grüße
Sina
Auf meinen Reisen habe ich in der Regel zwei Kamaras dabei. Das eine ist eine mittelteure Bridgekamara und das andere ein inzwischen vier Jahre altes China-Smartphone für 250 Euro. Ich verstehe mich selber überhaupt nicht als guter Fotograf, aber ich werde trotzdem oft für meine Bilder gelobt. Lustigerweise aber hauptsächlich für die Fotos mit dem Smartphone. Ich glaube, das liegt daran, dass ich verstanden habe, wie ich aus dem Smartphone das Optimum rausholen kann. Das mag nicht so gut sein, wie bei der Bridgekamara oder einem wirklich teuren Modell. Aber es entspricht mir gut und bietet deswegen für mich die besseren Resultate.
Gruss, Oli
Hey Oli,
oh, wie interessant! Danke für den Einblick!
Bestimmt liegt es daran, dass du aus dem Smartphone einfach alles rausholen kannst, was es kann – weil du es so gut kennst. Das macht sooo viel mehr aus, als eine Kamera, die potentiell viel kann, an deren Können man aber nicht “heran kommt”. Ganz tolle Fotos wünschen wir dir weiterhin!
Liebe Grüße
Sina
Hallo Sina,
toller Beitrag! Fällt mir zur Zeit leider sehr schwer zu glauben, dass die Ausrüstung, sprich Kamera und Objektiv usw. nicht das entscheidende für qualitativ gute Fotos sind. Bin nahe dran, alles zu verkaufen und das Fotografieren aufzugeben! Frust total… und das, obwohl ich eigentlich einen sehr langen “Atem” habe. Jedenfalls .. danke dafür… fürs Mut machen.
Werde Euch weiterhin auf Eurer Seite besuchen und die tollen, stimmungsvollen, fantastischen Fotos bestaunen.
Lg Marion
Hey Marion,
oooh nein, nicht aufgeben! Das wäre ja super schade!
Also, wenn deine Bilder nicht so werden wie du möchtest, liegt das jedenfalls nicht an deiner Ausrüstung (es sei denn, sie ist kaputt, aber davon gehe ich jetzt mal nicht aus). Frustrieren sollte das Hobby natürlich auf keinen Fall, jedenfalls nicht länger. Vielleicht ist es eine Idee für dich, mal einen Fotokurs mitzumachen und direkt von einem Profi unterstützt zu werden? Das bringt meistens ganz ganz viel und vor allem auch neue Motivation!
Wir bieten auch Coachings an, allerdings sind das ganz intensive Einzeltrainings…
Ich finde immer, es hilft sehr, nicht “allein” zu sein damit. Und damit meine ich nicht, dass du Fotos in unfreundliche Online-Communitys posten solltest, sondern schau mal, ob du vielleicht Leute findest, mit denen du zusammen losziehen kannst oder eben einen Lehrer, dem du mal über die Schulter gucken kannst 🙂
Liebe Grüße
Sina
Danke da hast du mir wirklich Mut gemacht.Ich habe eine “alte Pentax KX“ und mit ihr bin ich am Üben . Ich wollte endlich raus aus dem Automatik Modus und tobe mich aus 🙂
Und so langsam verstehe ich immer mehr was die Blende,Belichtung usw funktioniert . Ja es bringt mir Spaß und das ist es was mich dabei Glücklich macht.
Irgendwann gibt es aber doch ein etwas neueres Modell das ist jetzt erstmal nicht so wichtig.
Hey Thorsten,
ach, das freut mich! Cool, dass du dich vom Automatikmodus löst. Ich finde, ab dann fängt es auch erst wirklich an, Spaß zu machen – eben weil man richtigen Einfluss auf die Bilder hat. Und Spaß ist sowieso das wichtigste an der ganzen Sache 🙂
Liebe Grüße
Sina